Mal allgemein gesehen, geht es bei Facebook um weit mehr als nur um Daten zu sammeln.
Es geht um ein sehr umfangreiches Profiling so wie bei Google auch.
Und da geht es eben nicht nur um profane individualisierte Häppchenwerbung.
Aber im Ernst: Wer diese Dienste wirklich nutzt, hat den Knall noch nicht gehört.
Google wie Facebook haben beide zum Ziel, dass man das Internet nicht mehr anonym benutzen kann. Dazu gibt es eindeutige Aussagen und Vorhaben von den Unternehmen. Beide arbeiten zum Beispiel an einer automatischen Gesichtserkennung, so das man anhand eines Fotos überall erkannt werden kann. Hier reden wir aber nicht von Fotos, die man zwangsläufig selbst einstellt. Man kann sich jetzt vorstellen, wie solche Dinge sehr schnell missbraucht werden können. Könnt Ihr nicht?
Dann geht mal auf ein Konzert irgendeines Künstlers der irgendein Regime kritisiert und dort laufen ganz allgemein TV Aufnahmen.
Jetzt sieht man euer Gesicht zufällig ganz kurz.
Kommt das Regime daher, macht ne Kopie vom Bild und sucht über Facebook,
Google oder anderer höriger Dienste.
Dann wundert ihr euch wenn Ihr auf Sperrlisten, Terrorlisten und in sonstigen feuchten Träumen von Überwachungsfanatikern landet.
Paranoia? Wär schön wenn's so wäre. Die Realität sieht mittlerweile leider ganz anders aus.
Videoüberwachung allüberall, Kfz Kennzeichen scannen, Flugastdaten, Gesichter dazu aufnehmen, Bodyscanner (Ey der hat nen Ampallang, das ist sicher ein Sodomist), Kontodaten, Kreditkartendaten, PayPal Daten, Soziale Netzwerke mit Pseudomehrfachnutzen die sich teils auch noch untereinander abgleichen, "intelligente" Stromzähler, IP TV bei dem der Anbieter genau den persönlichen Geschmack kennt (1 mal Bilitis, Pretty Baby oder BlueLagoon aufgerufen, schon steht man unter Pädoverdacht), Cloudcomputing bei dem einem von einem Unternehmen einfach die Daten gelöscht werden, weil es einem dritten nicht passt…und so kann man heute fast ewig weitermachen.
Zum Thema preisgeben: Da untersuchte ein bekannter "Dienst"
die Wunschlisten eines bekannten "Buchshops" und wenn sich der User eines oder mehrere Bücher von Regimekritikern wünschte, landete der flugs und ohne weitere Prüfung auf einer "Terrorliste". Dazu hatte der "Buchshop" ganz ohne Not offensichtlich die Userdaten rausgerückt. Das passierte einigen tausend Personen.
Wenn jetzt jemand sagt das Grundsatzdiskussionen nichts bringen, muss
ich ernsthaft am gesunden Verstand zweifeln.
Der Punkt ist das solcherart unreflektierte Aussagen nur mehr Wasser auf die Mühlen der Überwachungsfanaktiker bedeuten.
"Ihr gebt doch von euch aus mehr über euch Auskunft, als wir das wollen"
Das ist so der erste Satz den man in einer Diskussion über Privatsphäre hört.
Thema ist aber nicht was jeder einzelne in -einer- Plattform über sich
preisgibt, sonder die Auswertung, Verknüpfung und Zuordnung dieser Daten zu einem Personenprofil.
Hier gerät man leider immer wieder ganz unschuldig unter Verdächtigungen
die sich zwar bei genauerem Hinsehen als haltlos erweisen, aber wenn das Kind im Brunnen; der Ruf erst ruiniert…was dann? Geheul groß!
In der EU sind massive Bestrebungen im Gang, sog. Störer ausfindig zu machen. Mit Störerhaftung, Radikalenerlass und all solcher zweifelhaften
Maßnahmen kann es mit einem Bildabgleich aber soweit kommen, das selbst friedliche Demonstranten wie bei S21 (wir reden vom normalen Bürger nicht von den Steinewerfern) sich auf einmal in einer Schiene wiederfinden, wo sie wirklich nicht reingehören.
Was das mit sozialen FB & Co zu tun hat?
Erstens, geben diese all zu bereitwillig Daten weiter.
Zweitens, wie würde es euch gefallen, in Sippenhaft genommen zu werden,
bloss weil ein Bekannter auf so einer Plattform, sein garantiertes Demonstrationsrecht ausübte? Das ist es aber was gerade passiert.
Der Spruch, "Ich habe nichts zu verbergen" gilt in der heutigen Zeit nicht mehr.
Es reicht nicht, Facebook, Google und ähnliches isoliert zu sehen.
Macht euch mal schlau über die ganzen Spitzelprogramme die eine EU Kommission gerade auflegt. Von den USA mit dem Total Information Awareness Program mal ganz zu schweigen.
Ein anderes Beispiel wäre da noch, der sorglose Umgang gewisser Facebook, Google Nutzer und EiPhone Fanboys mit den Daten anderer.
So höre ich immer wieder, dass die Kontaktdaten speziell von iPhone Besitzern ganz gerne mit FB oder Google abgeglichen werden.
Danke liebe Vollpfosten. Damit sind meine Daten dann auch bei Facebook.
Ich wurde aber nicht gefragt. Und das Facebook diese Daten weiterverkauft weiß man. Opt Out? Dann muss so ein Depp erst mal die Häkchen richtig setzten können.
Also von wegen "es muss jeder selber wissen"
Was ich damit sagen will:
Den allermeisten Leuten fehlt das nötige Hintergrundwissen mit solchen Diensten wirklich umgehen zu können.
Lesestoff (Kleine Auswahl):
http://www.golem.de/showhigh2.php?file=/1008/77311.html&wort[]=eric&wort[]=schmidt
http://www.heise.de/ct/meldung/Studie-Jugendliche-im-Netz-zu-sorglos-mit-Daten-1122143.html
http://www.heise.de/ct/meldung/Die-Facebook-Falle-mit-dem-Dislike-Button-1060596.html
http://www.heise.de/ct/meldung/GPS-Ueberwachung-im-Auto-Big-Momma-is-watching-you-900430.html
http://www.heise.de/ct/meldung/Verbraucherschuetzer-verklagen-Facebook-1143814.html
http://www.heise.de/ct/meldung/Facebook-laesst-Face-als-Marke-schuetzen-1141619.html