@ DJ-SIL
Hi, Silvio,
wenn Dein Lancia mit 0W-Öl tatsächlich etwas an der Suppe nippt, während er das 10W-Öl scheinbar verschmäht, kann das natürlich diverse Ursachen haben.
Es ist nicht auszuschließen, dass - je nach Alter der Maschine und Zustand der Abstreifringe und anderer Dichtmittel - winzige Mengen des dünnflüssigen Schmierstoffs verbrannt werden, bevor sich mit steigender Temperatur auch die Viskosität des Öls ändert.
Sollte der Verbrauch von 0W-Öl sich in erträglichen Grenzen halten, würde ich mir darüber keinerlei Gedanken machen.
Übrigens: Dass Du mit 10W40 keinen Verbrauch feststellen kannst, mag unter Umständen auch daran liegen, dass es langsamer auf Temperatur kommt und bei Kurzstrecken und vielen Kaltstarts entsprechend mehr Benzin und Kondensat sammelt.
Noch eine interessante Bemerkung zum Schluss:
Ich habe vor Jahren mal Liqui Moly-Öl zur Inspektion beim Freundlichen mitgebracht. Der akzeptiert das zwar, ist aber nicht begeistert, denn er verdient am Öl richtig fette Kohle. Umgekehrt spare ich als Kunde viel Geld, wenn ich den Schmierstoff selbst besorge.
Nun weiter im Text: Der Meister behauptet: "Ihr Öl hat zwar die richtige Qualitätsklasse und erfüllt die Spezifikationen der VAG, aber das können Sie keinesfalls mit dem von uns verwendeten Originalöl vergleichen."
Ich: "Wie bitte, Sie wollen damit sagen, dass das Liqui Moly-Öl schlechter ist als Ihr Öl?"
Er: "Genau das, aber ich kann Sie nicht hindern, die Plemper einzufüllen. Ihr Risiko!"
Natürlich bin ich nicht so blöd, den Quatsch zu glauben. Dennoch haben mich das Thema und die Frechheit gereizt, weshalb ich mich direkt an Liqui Moly gewandt und die Story minutiös geschildert habe, jedoch ohne Angabe des Werkstattnamens.
Wenige Tage später erhielt ich ein fünf (!) DIN-A4 Seiten langes Schreiben mit einer detaillierten chemischen Expertise bezüglich der Güte und sämtlicher mess- und vergleichbarer Eigenschaften des Liqui Moly-Öls. Gleichzeitig wurde mir berichtet, dass die Mehrzahl aller VAG-Betriebe das Öl eines großen Mineralölkonzerns (weiße Schrift auf blauem Grund) verwenden, eine Analyse des entsprechenden Konkurrenzprodukts dieses Herstellers wurde gleich mitgeliefert und resumiert, dass sich die Öle in nichts nachstehen, bei einzelnen Kriterien das Liqui sogar leicht bessere Daten erzielt.
Über die Aussage des Werkstattmeisters war man stinksauer und wollte unbedingt dessen Identität erfahren, um ihn rechtlich zu belangen. Da ist man offensichtlich hoch sensibel und kompromisslos, was ich auch gut verstehen kann. Trotzdem haben sie den Namen von mir nicht erfahren, versteht sich.
Dass ich mit dem Schreiben zu eben jenem Meister hingetigert bin, ist auch klar, denn ich mag es nun mal nicht, wenn jemand ungeprüft und ohne wirkliche Ahnung andere verunglimpft. Ergebnis: Der Herr wurde sehr still und bescheiden, bedankte sich, dass ich ihn nicht verpfiffen hatte und gab vor, wirklich 100%ig überzeugt gewesen zu sein, dass sein Öl wirklich das bessere sei.
Nun weiß er, was Masse ist und wird zukünftig etwas vorsichtiger sein.
Warum ich dieses Erlebnis so ausführlich berichte? Weil ich mir Infos gern an kompetenter Quelle hole, statt mich auf das Halbwissen irgendwelcher Amateure zu verlassen. Deshalb auch an Euch der Rat: Setzt Euch im Zweifel ruhig mal mit den Herstellern/Anbietern auseinander. Die reagieren oft sehr gern und zuverlässig. Dümmer wird man jedenfalls durch solche Kontakte nicht.
Gruß
Norbert