Moin, Leutz,
versuchen wir mal, die beiden Problemfälle wieder zu trennen, damit nichts durcheinander gerät:
Zu André:
Dein Fall ist in der Tat recht mysteriös. Mir fällt da auch nichts wirklich Bahnbrechendes ein, lediglich eine vage Vermutung: Da die Kompression in allen Zylindern okay ist, sollten Ventile, Kolbenböden und Ringe als Verursacher des Phänomens eigentlich ausscheiden. Auch Einspritzung und Zündanlage sind laut Deiner Schilderung unverdächtig.
Was aber, wenn ggf. das Einlassventil in Zylinder 1 gar nicht öffnet, demzufolge auch kein Verbrennungsvorgang stattfinden kann? Dies würde einen gravierenden Fehler im Ventiltrieb voraussetzen. Ob und inwieweit das in Frage kommt, kann ich nicht beurteilen, ist nur ein Denkmodell. Natürlich könnte theoretisch auch das Auslassventil betroffen sein.
Eventuell gibt eine erneute Druckprüfung Aufschluss, die dann jedoch bei jeweils geöffneten Ventilen durchzuführen wäre. Sollte dann die volle Kompression dauerhaft messbar sein, läge ich nicht falsch.
Zu Maria:
Bei Dir ist die Sache ganz anders. Marvin hat Dir ja schon erklärt, was zu tun ist. Auf alle Fälle wirst Du eine größere Reparatur vor Dir haben. Wenn der Kopf runter ist, sieht man, was getan werden muss.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist das Problem erstmalig aufgetreten, nachdem Du den Zahnriemen hast wechseln lassen, so nach etwa 8 km Fahrt. Wenn das so ist, liegt der Verdacht nahe, dass ein Zusammenhang besteht. So könnte z.B. bei nicht korrekt aufgelegtem Riemen durch dann fehlerhafte Steuerzeiten durchaus eine Überhitzung hervorgerufen worden sein, die ein Ventil gekillt hat.
Frage: Wie hat sich der Motor nach Verlassen der Werkstatt verhalten? Gab es im Vergleich zu vorher irgendwelche hör- bzw. fühlbaren Unterschiede? Hast Du den Zahnriemenwechsel eventuell nur deshalb durchführen lassen, weil schon Unregelmäßigkeiten aufgetreten waren?
Übrigens: Die geposteten Rechnungen sind m.E. von zwei unterschiedlichen Werkstätten ausgestellt worden. Ist das korrekt? Und wenn ja, warum hast Du gewechselt?
Schließlich: Wenn der Motor bis zum Besuch der Werkstatt fehlerfrei funktioniert hat und Du an eine Relation zwischen Riemenwechsel und den neuerlichen Problemen glaubst, wäre es klug, eine unabhängige Stelle mit der Überprüfung der Steuerzeiten zu beauftragen. Denn sollte ein Montagefehler vorliegen, wird ihn Dir die ehemals ausführende Werkstatt wahrscheinlich nicht fröhlich zugeben. Leider kann ich Dir nicht sagen, wer für eine solche Expertise in Frage kommt. Da müsstest Du Dich mal erkundigen. Oder unsere ForenfreundInnen hier helfen Dir weiter.
Gruß
Norbert