[8L] Den Motor warmfahren, warum?

Hallo,

ich habe da mal eine naive Frage: Warum muß man seinen Motor warmfahren und darf nicht gleich Leistung abfordern?
Wenn es etwas gibt, worüber sich alle einig sind ist es, daß man einen Motor, besonders einen Turob-Benziner, warm- und kaltfahren muß. Warum das Kaltfahren wichtig ist, weiß ich, warum aber warmfahren? Etliche Autos haben gar keine Anzeige mehr, aus der man die Temperatur des Motors ableiten könnte. Der Corolla Diesel von meinem Kollegen hat nur ein kleine Lämpchen. Wenn das leuchtet, soll man auf allzu hohe Drehzahlen verzichten. Witzig ist, daß das Lämpchen sogar im Winter schon nach etwa einer Minute ausgeht. Wenn das Warmfahren (des Öls) so wichtig ist, warum hat dann kein Auto eine Öltemeraturanzeige anstatt(!) der Wassertemperaturanzeige, die ja mehr als nutzlos ist? Wenn ich mich richtig erinnere muß man z.B. den Motor eines M3 schonend warmfahren, weil der aus Alu ist. Dieser Wagen zeitg dann auch im Drehzahlmesser an, wie hoch man ihn drehen darf. Wie ist das aber bei „normalen“ Motoren wie bei einem 1,6er, einem 1,8er oder einem 1,8T? Viele „normale“ Autofahrer, die nicht in einem Forum mitlesen, machen sich da gar keien Gedanken und fahren ihr Auto einfach und die müssen auch nicht alle 10000km nen neuen Motor kaufen.
Meine Frage also: Was geht genau kaputt oder verscheißt deutlich schneller, wenn man einen Motor nicht warmfährt. Mich würden da technische Erklärungen interessieren. Eine Diskussion wieviele KM man einen Motor warmfahren muß und mit wieviel Drehzahl man ihn fahren darf interessiert mich nicht, da gibt es mehr als genug Threads, die sich damit befassen.
Wäre schön, wenn mir das jemand erklären könnte.

Gruß
Sidney71


Hab ich aus einem anderen Forum:

[quote]
Zum Thema Warmfahren:

Ein Motor (gerade die Turbogeladenen) sollte eigentlich erst wirklich belastet werden, wenn die Öltemperatur die 65 oder 70°C Marke pasiert hat.
Bei niedrigeren Öltemp. wird auch der Turbolader noch nicht 100&ig geschmiert, so daß es hier zu einem erhöhten (gegenüber dem optimalzustand) kommen kann.Sicherlich wird sich das nicht gleich in den nächsten Paar Kilometern bemerkbar machen, aber die Lebensdauer des Motor´s wir mit Sicherheit etwas kürzer ausfallen. (Dann lebt der Motor halt keine 280´000 km mehr, sondern „nur“ noch 260´000 km fg)
Mit gewalt kann man jeden Motor auch innerhalb kürzester Zeit zu grunde richten.
Dehalb gilt, wenn schon im „Lauwarmen“ Zustand etwas mehr Leistung gefragt ist, dann wenigstens die Gänge nicht bis zum anschlag ausdrehen, sondern eher mal „kurz“ das Drehmoment des Turbo´s nutzen und dafür früher schalten.
[/quote]

Das mit dem Öl ist nicht verkehrt, erst mit der richtigen Temeratur hat es die richtige Konsitenz und Schmiereigenschaften, auch noch bei den Hochleistungsölen. Wo viel Metall arbeitet muss ne saubere Öltrennung stattfinden (z.b. zw. Kolben und Zylinder…)
Weiter müssen die verschiedenen Komponeten gleichermasen temperiert sein, damit alles passt und der Motor seine vollen Fähigkeiten und Stabilität bringt…

http://de.wikipedia.org/wiki/Motoröl

Hallo,

danke für die Antworten. Das mit dem Öl habe ich mir schon gedacht. Ist das denn definitiv bei einem sehr guten Öl wie dem Mobil 1 0W40 auch noch so, daß das bei 30-40 Grad so viel schlechter schmiert? OK, gehen wir davon aus, daß ich meinen Turbo nach dem anlassen (im Sommer), nach etwa 1 Minute voll fordere. Wenn nun die schmierleistung des Öls noch nicht so doll ist, was passiert dann? Reiben die Kolben dann an den Zylinderwänden und rubbeln sich kaputt? Reibt die Welle des Turboladers an irgendwas und geht kaputt?
Ich habe immer ein schlechtes Gefühl den Motor mal zu belasten, selbst wenn das Kühlwasser schon längst bei 90Grad ist und ich ihn nur mal kurzzeitig bis an die 4000 rpm drehe. Das schränkt mich schon sehr ein, weil ich nur etwa 12 km zur Arbeit habe und mich so eigentlich nie traue mal ein bißchen sportlicher zu fahren - und das bei einem S3 :(.

Gruß
Sidney71


Hi, beim Turbo sieht es so aus das der sich ja stark erwärmt. Dieser Vorgang kann/darf aber nicht plötzlich geschehehen, da Metall sich nur begrenzt schnell ausdehnen und wieder zusammen ziehen kann. Andernfalls, also im Falle eine zu schnellen und abrupten Erwärmung oder auch Abkühlung( z.B. „heiss“ abstellen) kann das Metall diese Belastung nicht langfristig vertragen der Lader, also Gehäuse, Welle und Schaufeln verspröden und der Laderschaden ist komplett. [quote]

Hallo,

danke für die Antworten. Das mit dem Öl habe ich mir schon gedacht. Ist das denn definitiv bei einem sehr guten Öl wie dem Mobil 1 0W40 auch noch so, daß das bei 30-40 Grad so viel schlechter schmiert? OK, gehen wir davon aus, daß ich meinen Turbo nach dem anlassen (im Sommer), nach etwa 1 Minute voll fordere. Wenn nun die schmierleistung des Öls noch nicht so doll ist, was passiert dann? Reiben die Kolben dann an den Zylinderwänden und rubbeln sich kaputt? Reibt die Welle des Turboladers an irgendwas und geht kaputt?
Ich habe immer ein schlechtes Gefühl den Motor mal zu belasten, selbst wenn das Kühlwasser schon längst bei 90Grad ist und ich ihn nur mal kurzzeitig bis an die 4000 rpm drehe. Das schränkt mich schon sehr ein, weil ich nur etwa 12 km zur Arbeit habe und mich so eigentlich nie traue mal ein bißchen sportlicher zu fahren - und das bei einem S3 :(.

Gruß
Sidney71

[/quote]

+ Dieser Beitrag wurde von silver_surfer am 12.07.2006 bearbeitet

mein arbeitsweg beläuft sich auf etwa 7km und ich drehe nie höcher als 4000u/MIN wo bei das auch soch etwas viel ist. ich habe mein vorheriges auto,Escort 2.0l 16V, auf dem arbeitsweg fast immer bis auf 6000u/min gedreht ca 20tkm stäter waren 6ventile durchgebrannt und der zylinderkopf so verzogen dass ich mir einen neuen geholt habe. diese erfahrung war mir eine lehre.

meien frage ist: wie oben erwähnt, gibts im auto nur ne anzeige für die temperatur des kühlwassers. aber im sommer ist diese viel schneller auf 90ºC als im winter, erreicht das öl im sommer den auch schneller seine beriebstemperatur?

Hi,

das finde ich noch nicht ganz plausibel. Richtig drauftreten soll man erst, wenn das Öl eine Temperatur von ca 80 Grad hat. Dann hat das Öl den Lader also auch auf etwa 80 Grad erhitzt. Nun drehe ich bis zum Anschlag und der Motor leitet bis zu 1000 Grad heiße Abgase in den Lader. Ist der Unterschied ob der Lader von 80 auf 1000 oder von 30 auf 1000 Grad erhitzt wird wirklich so groß? Dann fände ich es logischer, wenn man sagen würde, daß man den Lader durch erhöhte Drehzahl immer auf Temperatur bringen muß, bevor man ihn richtig fordert. Das heißt Motor kalt - 20 sek mit 3000 rpm, dann 20 sek mit 4500 rpm und dann Vollgas. Ich glaube nicht, daß das so gut wäre.

Das Kaltfahren eines Turboladers hat ja, wenn ich richtig informiert bin, mehr damit zu tun, daß man die Hitze aus dem Lader bekommt, damit das Öl an der Welle nicht verkohlt.

Gruß
Sidney71


Naja, ich denke dass die wie du sagst sehr heissen Abgase den Lader auf sehr viel mehr als nur 80 Grad erhitzen, weil ja schon sehr heisse Luft einströmt bevor du volle Leistung forderst.
Deswegen sollte man den Lader erst vorsichtig durch Abgase erhitzen bevor man Vollgas gibt.

Bei den restlichen Teilen liegt das allgemein gesprochen glaub ich daran, dass sich Metall ja auch bedingt ausdehnt und zusammenzieht, und warscheinlich erst bei der optimalen Motortemperatur alle teile 100% „passen“!

Hallo,

das ist doch komisch, daß da die Ventile durchbrennen, oder? Bisher habe ich aus dieser Diskussion nur herausgezogen, daß man einen Turbo schön warmfahren muß, die Ventile haben mit dem Turbo ja aber nichts zu tun. Wieso verzieht sich da der Zylinderkopf? Wird der Motor zu schnell warm und kann die Hitze noch nicht abführen? Oder ist der Zylinderkopfdeckel noch sehr kalt und würde durch das Öl erwärmt und die Differenz zum sehr schnell heiß werdenden Motorblocks ist dann nicht mehr so groß? Oder liegt es daran, daß es ein Ford war? :zahnlos: (SCR)
Auf Deine Frage kann ich Dir leider keine Antwort liefern, ich bin was Motorentechnik angeht ein absoluter Laie.

Gruß
Sidney71


Hallo,

das würde ja aber bedeuten, daß es für den Turbo sehr viel wichtiger ist, daß ich ihn langsam mit Abgasen erwärme als, daß ich auf eine „richtige“ Öltemperatur warte. Klingt für mich logisch, aber ist es wirklich so?
Du meinst, daß die Kolben erst bei Betriebstemtemperatur „richtig“ in die Zylinder passen, also den richtigen Abstand haben? Interessant! Ist das nur eine Vermutung oder ist das so?

Gruß
Sidney71


Ich hab keine Ahnung, das wäre nur die mir zunächst logische erklärung. Solche Unterschiede in der Passung lägen warscheinlich sowieso im picometer Bereich, aber dennoch.

Ist aber nur ne Vermutung!

Zunächst mal siehts du gar nicht welche Öltemperatur du hast, sondern nur welche Kühlwassertemperatur du hast, damit wirst du deinem Lader bei frühzeitigem drauftreten ein kurzes Leben bescheren wenn du eine gewisse Warmfahrphase missachtest. Das andere ist, dass das Ladergehäuse und die anderen Bauteile unter dem verfrühten rabiaten aufheizen durch die Abgase leiden, und daran ändert auch das Öl mal gar nichts!!!. Wie schon oben geschrieben, ist Metall je nach Art usw nur begrenzt belastbar, und um die richtige Aufwärmung geht es, nicht bloss ums Öl. Im Übrigen kannst du socleh Dinge auch in vielen anderen Threads und Posts immer wieder lesen, solltest aber einen Freifahrtschein daür suchen einfach draufdrücken zu können wie du gerne möchtest, dann wirst du diesen nicht finden.

Schönen Gruß



+ Dieser Beitrag wurde von silver_surfer am 12.07.2006 bearbeitet

Ganz einfache Antwort. Schonmal einen 100m Läufer gesehen der los rennt, ohne sich warm zu machen!??

Gruß Lars

:slight_smile: Das nenn ich mal einen Vergleich.

Aber so richtig bewiesene Sachen (ausser der bessren Schmierung bei erwärmtem Öl) kommen eigentlich nicht.
Wüsste auch nicht warum sich ein Metall nicht schnell erwärmen darf. Wenn dann währe es ein Problem, wenn es ungleichmäßig geschieht.



Hi,

einen Freifahrtschein suche ich nicht, nein. Ich möchte nur mal wissen, ob das technisch zu erklären ist und wenn ja wie. Ich glaube gerne, daß das Warmfahren Sinn macht, möchte aber wissen, warum. Es kann ja auch sein, daß jeder das immer nur erzählt, weil er das irgendwo mal gehört hat und es eigentlich bei aktuellen Motoren gar keinen Grund für das Warmfahren mehr gibt. Aus diesem Grund habe ich ja extra nach technischen Erklärungen gefragt. Es kamen viele Vermutungen, die ja stimmen können, schön wäre es, wenn das jemand definitiv wüßte und nicht nur vermuten würde. Warum man einen Turbo kaltfahren sollte, hat man mir technisch erklären können, nur das mit dem Warmfahren eben nicht.
Gibts denn hier niemand, der bei Audi Motoren entwickelt? :slight_smile:

Gruß
Sidney71


wie tut man denn sein auto kalt farhen ist das beim 1,6er überhaupt nötig ?

Nein. Kaltfahren bedeutet, daß man den Wagen, nachdem man den Turbo extrem heißgefahren hat, nicht direkt nach dem Abstellen ausschaltet, sondern 1-2 Minuten im Stand nachlaufen läßt. Durch die „kühleren“ Abgase wird der Turbo so runtergekühlt, daß er keinen Schaden nimmt, wenn der Motor ausgeschaltet wird. Wenn man das nicht macht, kann es passieren, daß das Öl, mit dem die Turbienewelle geschmiert wird, durch die große Hitze verkohlt. Das führt dann dazu, daß die Welle festgeht und beim nächsten Start des Motors der Turbolader kaputt gehen kann. Das ist bei allen Motoren mit Turbolader möglich, bei Dieseln aber nicht ganz so gefährlich, da dort die Abgase viel kälter sind. Aber auch Turbodieselfahrer sollten z. B nicht längere Zeit Vollgas fahren und dann direkt an die Tanksäule und da den Motor sofort abschalten.

Gruß
Sidney71


aahh vielen dank !!!

So, ich habe noch einmal ein bißchen gegoogelt und viele unterschiedliche Meinungen zu dem Thema gefunden. Die Spezialisten sind sich auch da nicht so recht einige, warum man den Motor warmfahren muß. Manche schreiben, daß das wegen der Ölschmierleistung wichtig ist, andere meinen, wegen der gleichmäßigen Erwärmung der verschiedenen Motorkomponenten. Auch die Art des Warmfahresn ist nicht unumstritten. Manche fahren 30km mit maximal 2000 rpm, andere 5min mit maximal 4000 rpm. Ganz gut hat mir diese Erklärung gefallen:

------- Zitat
Hallo Jens,
man sollte jeden Motor erst voll belasten, wenn das Material gleichmässig erwärmt ist.
Wenn man es mal überspitzt sehen will hat die ganze Sache nichts mit dem Kühlwasser und auch nichts mit der Öltemperatur zu tun.
EInzieg und allein hat das etwas mit den Verschiedenen Materialien des Motors und den unterschiedlichen Wanddicken und Hitzequellen zu tun.
Die Viskosität der heutiegen Öle ist so gut, dass man normaler weise kein Schmierproblem bei normalen Temperaturen hat.

Beim Warmfahren musst Du darauf achten, dass der Motor so wenig wie möglich unter Last fährt. Die Drehzahl möglichst niedrig zu halten heist nicht unbedingt schonend zu fahren.
Beispiel: Steiler Berg im 4 Gang mit 30kmh hochquälen.
Dann lieber kleineren Gang und etwas höhere Drehzahl.

Gruss Bert

Quelle: http://www.wer-weiss-was.de/theme107/article1494253.html

Folgende Warmfahrregeln habe ich einfach nach der Anzahl der Nennungen ermittelt, wobei das alles andere als repräsentativ ist:

  • ca 10km oder 10min
  • nicht mehr als die Hälfte der Maximaldrehzahl
  • nicht Untertourig
  • keine starke Belastung (nicht untertourig voll beschleunigen)
  • Öl bis 80 Grad warmfahren (sofern Öltemperaturmesser vorhanden ist)

Das mit dem nicht Untertourig fahren ist mir neu gewesen.

Gruß
Sidney71


Der vergleich mit dem 100m sprinter ist nicht mal so schlecht.
Es gibt noch nen anderen spruch der auf beide zutrifft, „wer rastet der rostet“ das sowohl fürs auto wie für den mensch(hat jetzt nix mit Deinem namen zu tun :lol: ).

Das mit dem ungleichmässig ausdehen finde ich hat auch was, nicht umsonst gibts gewisse autos die nach paar tkm oel brauchen wie benzin, das hat auch was damit zu tun, weil die kalt gefordert wurden…die dichtungen sind am ar… sozusagen.
Diese bekannten risse im turbo gehäuse und am auspuff ausgang direkt nach dem motor würd ich auch behaupten, dass das eine ursache vom kalt forciert fahren herrührt.
Ich denke im sommer sollte man schon 5km fahren oder ne oel temp haben von min. 80C

Mein alter VW scirocco 16V hatte 240tkm und immer den gleichen oelverbrauch, keinerlei oelverlust (kein am boden tropfen) ausser der normalverbrauch eben.
Hab ihn immer erst warm gefahren dann schon mal in den roten bereich gedreht. Auch das sollte man meiner meinung nach ab und an in den roten bereich fahren,das putzt den motor mal durch(wasserleitungen,oelleitungen,luftzufuhr,turbo,auspuff…).
leg0