[8L] Bremssattel vorn klappert - gibt's das?

Hallo,

fahre einen A3 8L 1,6 Liter Bj. 97 und bin trotz kleinerer Macken sehr zufrieden mit meinem roten Freund.

In den letzten Wochen nervt mich allerdings ein zunehmendes Klackern bzw. metallischen Klicken aus dem Fahrwerksbereich, das ich schließlich auf die Vorderachse eingrenzen konnte.

Intensives Suchen und optische Kontrollen ergaben keinerlei erkennbare Schäden. Auch sind die Gummis am Stabi und den Gelenken noch gut in Schuss (kein Wunder bei erst 44 TKM).

Jetzt habe ich nochmal einen Anlauf genommen, die Räder abmontiert und einige Rütteltests gemacht. Und siehe da, auf der rechten Seite hat der Bremssattel ein klein wenig Spiel gegen den Bremsträger, d.h., wenn man mit kräftiger Hand den Sattel bewegt, klickt er deutlich hörbar gegen den Bremsträger. Klar, dass das unter Fahrbedingungen viel stärker zum Tragen kommt und sich akustisch äußerst störend ins Fahrzeuginnere überträgt.

Nun war ich in Sorge, ob etwa die beiden Führungsbolzen nicht fest angezogen sind und wollte die Schrauben auf Sitz prüfen, doch schlauerweise sind dort 7er-Inbus-Schrauben verbaut und ausgerechnet die 7er sind in meinen Kästen nicht dabei.

Also bin ich heute bei meiner kleinen freien Werkstatt gewesen und habe nachgefragt. Der freundliche Chef hat sich mit dem 7er sofort unters Auto geschwungen, um kurz danach zu vermelden, dass die Schrauben bombenfest seien.

Wie bitte? Ja, wie geht das denn? Schrauben fest und trotzdem wackelt der Sattel ganz leicht?

Da müsse man einen Termin machen und mal genauer hinschauen, lautete das Fazit des Meisters und ich durfte erst mal wieder abrücken. Eine Prognose oder eine denkbare Ursache für das Problem wollten ihm leider nicht einfallen. Pech!

Zuhause habe ich dann nochmal überlegt, kriege aber keinen Sinn in die Sache, zumal der Sattel auf der linken VA die Wackelsymptome nicht aufweist.

So wende ich mich an die Bremsenexperten unter Euch mit der Frage, was da wohl los sein kann bzw. was Ihr mir zu tun vorschlagt.

Danke im Voraus für gute Tipps!

MfG

Norbert

Finde ich auch merkwürdig.
Der Bremssattel ist mit den Führungsbolzen am Bremssattelträger montiert.
Der wiederum ist auch mit zwei Schrauben befestigt.
Sicher dass der Bremssattel gegen den Träger schlägt und nicht "nur" die Bremsbeläge verrutschen?
Das Phänomen habe ich nämlich auch und es ist einfach nervig weil im Stop&Go Verkehr ewig ein lautes "Klack" zu vernehmen ist.
Du könntest mal den Bremssattelträger austauschen.
Was anderes sinnvolles fällt mir da nicht ein.

Gestern habe ich die Bremse nochmal in Augenschein genommen und kann jetzt definitiv sagen, dass es nicht die Beläge sind, sondern tatsächlich der Sattel, der ganz leicht Spiel hat und am unteren Teil des Bremsträgers antippt, was dieses nervende Geklapper erzeugt.

Ich checke einfach nicht, wieso sich das Teil trotz vorschriftsmäßig angezogener Führungsbolzen leicht bewegt, wo doch das Gegenüber auf der linken Achsseite bombenfest ist.

Um sicher zu sein, dass die Geräusche durch den metallischen Kontakt zwischen Sattel und Träger entstehen, habe ich ein kleines Streifchen Fahrradschlauch dazwischen geklemmt und ja, seitdem herrscht Ruhe.

Nun will ich die Sache allerdings nicht so unprofessionell lösen und frage deshalb nochmal in die Runde, wo Eurer Meinung nach die Ursache liegen könnte bzw. was ich tun kann, um den Sattel zu fixieren.

Dann kann es meiner Meinung nach nur an den Führungsbolzen (günstig zu lösen) oder am Bremssattel liegen.
Du meinst ein deutliches radiales Spiel, oder?
Könntest Du mal ein Foto machen oder eins suchen und dann einkreisen wo bei dir der Bremssattel am Halter anschlägt?
Edit: hast Du die Führungsbolzen evtl mal gegen Zubehörbolzen getauscht?
Ich ahne da gerade etwas…

Ich habe das Schätzchen erst seit gut einem Jahr. Zuvor hat mein Schwiegervater den Wagen 13 Jahre (kaum) gefahren. Weil der A3 sehr oft gestanden hat und nur äußerst vorsichtig bewegt wurde, sind im Verlauf der Jahre zwei Mal die vorderen Bremsscheiben regelrecht verrostet und mussten ersetzt werden. Das ist einmal bei A.T.U. und später bei einer seriösen freien Werkstatt erledigt worden. Inwieweit dabei Führungsbolzen ersetzt wurden, kann ich nicht nachvollziehen. Immerhin ist bemerkenswert, dass das Problem nur auf einer Achsseite vorliegt, obwohl doch beidseitig gleiche Arbeiten ausgeführt wurden.

Kann es sein, dass die Bolzen trotz korrekten Anzugswertes aufgrund irgendwelcher Mängel den Sattel nicht genügend stabilisieren? Ich habe leider nicht die große Ahnung vom Innenleben der Bremse, kenne lediglich die Explosionszeichnung. Die gibt aber diesbezüglich nicht viel her. Wenn dem so sein sollte, würde ich die beiden mal herausdrehen und überprüfen. Dazu müsste ich allerdings die Toleranzen kennen oder einen Hinweis auf eventuelle Schwachstellen bekommen. Solltest Du einschlägige Erfahrungen haben, wäre ich für Infos dankbar.

Schwachstellen kenne ich keine außer Rost durch undichte Manschetten und daraus resultierend hängende Sättel.
Wenn es wirklich daran liegen sollte müssten sich die Bolzen untereinander in den Maßen unterscheiden. Wenn das der Fall sein sollte, würde ich mir Gedanken machen.

Ich würde erstmal die Bolzen tauschen. Die sind günstiger als der Halter oder ein neuer Bremssattel. Und wenn ich ehrlich bin fällt mir nichts ein außer
ausgeschlagene Bohrung im Sattel oder Bolzen hinüber.

Welche Bremsbeläge fährst Du?

Da die Beläge von der freien Werkstatt eingebaut wurden - und das noch vor meiner Übernahme des A3 - weiß ich zum Hersteller leider nichts. Ich gehe aber davon aus, dass beidseitig die marktübliche Qualität verbaut ist. Dafür spricht auch, dass beim TÜV zuletzt ordentliche und vor allem nahezu identische Bremswerte gemessen wurden.

Sobald ich zeitlich dazu komme, werde ich die Bolzen mal komplett herausdrehen und messen. Vielleicht ist da wirklich was kaputt oder nicht in der Norm. Bisher hatte ich ja nur geprüft, ob die beiden fest angezogen sind. Auf die Idee, es könne möglicherweise etwas ausgeschlagen oder beschädigt sein, bin ich nicht gekommen aus blindem Vertrauen gegenüber den Profi-Schraubern.

Ich melde mich wieder, wenn ich die Teile intensiv untersucht habe. Inzwischen schon mal besten Dank für Dein Bemühen!

Könntest Du mir die Maße mitteilen wenn es geht?
Ich wollte mich am Wochenende meinem Wagen widmen und prüfe dann mein "Klacken" auch. Wobei ich mir fast sicher bin dass es die Sch… Bremsbeläge sind, schließlich quietschen sie auch wie Hölle.
Gebe Dir dann bescheid wenn ich alles draußen habe, wenn nichts dazwischen kommt.

Natürlich bin ich gern bereit, Dir die Maße zu geben, allerdings bin ich im Moment beruflich und privat dermaßen unter Druck, dass ich vermutlich nicht mal am Wochenende dazu kommen werde, die Sache anzugehen. Von daher kann ich leider keine konkreten Zusagen machen.

Sollten es bei Dir, wie Du vermutest, die Beläge sein, ist ja eh alles klar. Da gibt es hier im Forum diverse Tipps, wie man in solchen Fällen vorgehen kann. Die hast Du sicher bereits gelesen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du fündig und die lästigen Geräusche los wirst. Lass bei Gelegenheit mal das Ergebnis Deiner Bemühungen lesen.

Fiel machen kann man da auch nicht außer andere Beläge zu nutzen.
Ich meld mich mal wenn ich was weiß.

Hallo Freunde ,

ich kenne das Problem aus meien BMW-Zeiten ( BMW 635csi) . Führungsbolzen sind festgezogen = OK !

Diese Führunsgbolzen laufen in einer Gummibuchse im Sattel , welche innen drin wiederum ein weißes Teflonband eingelegt hat . Eine Art Kunststoffband, welches auf dem Bolzem gleitet ( deshalb Teflon ! ) . Hier lag damals das Problem: das Teflonband hatte sich verschoben und umfasste nicht mehr ganz den Fürhungsbolzen . Daher das größere Spiel . Ich fand das heraus , weil das Klappern des Sattels bei leichtem Betätigen der Bremse sofort weg war. Ist ja auch logisch , denn in dem Moment drückt sich das Spiel weg über die auftretenden Kräfte. Würde mal die Gummiführungen prüfen und einem Führungsbolzen ( demontierter Bolzen dort einschieben ) , das ganz sollte nahezu speilfrei sein .
Mir ist im Moment nicht bekannt , ob in den Gummifürungen bei Audi auch ein weißen Teflonband eingelegt ist ( Für die Laien = Das ist kein Teflonband wie beim Wasserleitungs-Abdichten …NEIN , das ist deutlich dicker , ca. 1mm ) Gruß aus Brasilien DANIEL

Also: bei mir ist es auch der Bremssattel der gegen den Bremssattelhalter schlägt.
Allerdings ist das nur so, weil ein Bremsbelag ungenau passt und dadurch recht viel Spiel vorhanden ist. Mit jedem Druck aufs Gaspedal verschiebt sich also der Belag/Sattel und schlägt an der unteren Führung gegen den Halter.
Hatte ich vorher nicht, also muss es an den Belägen liegen.
Die Führungsbolzen haben beide einen Durchmesser von 12mm.

@ DanielBrasilien und A3-Mensch

Hi, Ihr zwei,

danke für Eure Beiträge. Entschuldigt, dass ich wegen hoher beruflicher Belastung einfach keine Zeit fand, zu posten. Sehe im Moment auch noch keine Chance, mich erneut unter die Achse zu legen in Sachen Bremse.

A3-Mensch möchte ich fragen, ob die BMW-Erfahrungen von Daniel auch auf unsere Audis zutreffen, will heißen, ob die A3 Führungsbolzen ebenfalls in Teflon-Band laufen oder einem anderen Gleitmedium. Hast Du den Eindruck, dass mit den Bolzen irgendetwas nicht OK ist? Sind sie korrodiert, ausgeschlagen oder anderweitig angegriffen? Konntest Du sie wieder verwenden?

Dass bei mir die Beläge als Ursache in Frage kommen, halte ich für eher unwahrscheinlich, weil ja beidseits dieselben verbaut wurden, aber nur rechts der Sattel wackelt. Nun gut, ich werde demnächst hoffentlich herausfinden, was Plan ist und dann wieder berichten.

Vielleicht sind ja hier in der Community noch weitere Kollegen/Kolleginnen, die uns zum Thema eigene Erfahrungen mitteilen bzw. Tipps geben können. Das wäre zumindest in meinem Fall sehr hilfreich und willkommen.

Es sind Standardbolzen ohne Beschichtung.
Diese Schraube drehst Du von hinten durch eine Gummiführung in den Sattel.
Diese Führung schmiere ich immer. Normalerweise kommt dann noch von hinten so ein Plastikkäppchen drauf. Ich denke mal das sollte als "Gleitmedium" reichen.
Es scheint so als wenn meine noch alt waren, obwohl ich dachte ich hätte sie mal getauscht. Kann aber auch eine Verwechslung des Autos gewesen sein.
Korrodiert waren sie nicht. Und da die Dinger nur mit 30NM angezogen werden sollten da nicht die enormen Kräfte wirken so dass sie sich von heute auf morgen verbiegen.

Übrigens habe ich auch Spiel an der Stelle die Du beschreibst. Das fällt mr jetzt auf wo ich mir nochmal alles durchlese. Wenn Du gegen den Sattel gehauen hast, müsstest Du dieses Geräusch reproduzieren können, richtig?
Das ist die Stelle an der Du den Sattel samt Belag einhakst, richtig?
Anbei mal ein Foto. Anscheinen klappt das nicht so richtig

0301968001302676577.jpg

Also so klappt das wirklich nicht.
Wer so was zusammenbaut gehört gehängt :watis:

Könntest Du uns noch mitteilen was Du uns nun sagen wolltest?

@ dakilla879

Dein Kommentar zum Foto von A3-Mensch bedarf tatsächlich weiterer Erklärung.

@ A3-Mensch

Stelle fest, dass in Deinem A3 der FS-III-Sattel verbaut ist, während ich mit dem Schwestermodell FN-3 zu kämpfen habe. Insoweit kann ich zu Deinem Foto nichts sagen, denn bei mir sieht die Sache etwas anders aus.

Aber da das Konstruktionsprinzip dann doch weitgehend identisch ist, kann ich bestätigen, dass es der untere äußere Sattelrand ist, der am Träger anschlägt.

Ich hoffe, dass dakilla noch nachträgt, was ihn an Deinem Foto so aufregt. Mir zumindest ist das nicht transparent, da ich den Satteltyp nicht kenne.

Sieht auf dem Bild so aus als wäre der Bremsbelag falsch drin.
Du hast auf der VA normal 2 verschiedene Beläge, die inneren und die äusseren und für mich sieht es so aus als hätte da jemand die inneren nach ausen gebaut.
Die Beläge mit der Metallklammer gehören innen rein d.h. die Klammer dürfte ich gar nicht sehen was ich auf deinem Bild aber mache.

0164698001302707403.jpg

Die Bremsbeläge haben beidseits eine Klammer.
Einmal recht massiv für den Bremskolben und einmal wie auf dem unteren deines Bildes für den Bremssattel.
Von daher passt es wie es auf dem Foto ist (was übrigens nicht von mir ist).

Kann man hier ganz gut sehen wobei die verwendeten Bremsbeläge auf dem Foto (Ferodo) noch andere Klammern haben:
http://www.parts2go.de/images/product_images/original_images/101/16446.jpg

Edit: übrigens liegt auf der anderen Seite der Bremsbelag super an, da bewegt sich garnichts und kann auch garnicht.
Ich kann mich auch daran erinnern dass ich auf einer Seite mehr Kraft aufwenden musste als auf der anderen, was mich wiederum darauf schließen lässt, dass eine Seite "enger" sitzt als die andere und das wiederum durch (vielleicht 1mm Unterschied) den Bremsbelag zustande kommt.

Eine andere Erklärung kann ich mir da nicht geben und ich glaube weniger dass der Bremssattelträger oder der Bremssattel beschädigt ist, schließlich war ich damit in keiner "Fachwerkstatt" :rolleyes:

hallo Freunde,

nur um das BMW-Beispiel nochmals richtig zu stellen :
Die Bolzen dort sind NICHT beschichtet . Sind aus Niro-Stahl um Korrosion zu verhindern. Mit 7mm Innensechskant .Das weiße Teflonband ist in die Gummibuchsen eingelegt, um den Bolzen das Gleiten zu ermöglichen . Denn Gummi auf Metal hat zu hohe Reibwerte. Und die Beläge müssen sich im 1/100 mmm ( hundertstel mm ) Bereich ganz leicht los vibrieren von der Scheibe . Deshalb das Wort Schwimmsattel ( schwimmend gelagerter Sattel ) . Also wenn da was klappert , mal in die Buchsen reinschauen ( leuchten ) . Aber wie gesagt , ob Audi da eine Teflon-Gleitbuchse als Band eingelegt hat weiß ich nicht genau !!! Bei BMW ist das bei eineiugen Modellen und wenn die verdreht oder verschoben ist , wackelt die Bremsszange auf den Bolzen mit relativ viel Spiel ) …Gruss Daniel