Datum: 03. Mai 0023
Von: Kanzlei der göttlichen Grafen von Reutte Rechtsverdr…anwälte
An: Fa. Matthias, Markus, Lukas & Johann Publikationen GmbH
Dünenlandplatz 13a (gleich neben Mc Donalds)
Judäa
Sehr geehrte Herren!
Unserem Mandanten, Herrn Christus wurde von Ihnen mitgeteilt, dass Sie planen, in nächster Zukunft eine Biografie von ihm zu veröffentlichen. Eine solche Biografie wäre - er ist sich sicher, dass Ihnen das klar ist - absolut unautorisiert, und er sähe sich im Fall, das Sie sie in der vorgeschlagenen Form veröffentlichen, gezwungen, die Sache vor die höchste Behörde zu bringen.
Er hat allerdings Verständnis für Ihren Wunsch, über sein Leben zu schreiben und wird ein solches Projekt unter den folgenden Bedingungen genehmigen:
1. Dass der Titel des Buches „Die Heilige Bibel“ lautet, und nicht, wie Sie vorhaben: „Heiss und salzig - Die verdorbene Geschichte unseres sexy Erlösers“.
2. Dass Sie nicht den Namen seines leiblichen Vaters (Emil Müller-Brüggemann) erwähnen, der - aus rechtlichen Gründen - derzeit die Vaterschaft überprüfen lässt. Er schlägt vor, dass Sie das „Jungfrauengeburt“-Szenario verwenden. Herr Christus räumt zwar ein, dass das völlig lächerlich ist, aber er meint, man sollte die Glaubensfähigkeit des durchschnittlichen religiösen Zeloten niemals unterschätzen.
3. Dass alle Hinweise auf den Vorfall betreffend den „Bethlehem Gays Club“, Olivenöl und einem hölzernen Kochlöffel, vollständig entfernt werden.
4. Dass die Todesszene etwas aufgepeppt werden sollte. Die tatsächlichen Umstände, die Sie erwähnen, sind einfach nicht dramatisch genug. Ein Unfall mit einer Weinamphore und einem auf dem Weg herumliegenden Fisch hat einfach nicht die theatralische Wirkung von, sagen wir mal einer Kreuzigung mit ihrer grossartigen atmosphärischen Wirkung auf das breite Publikum.
5. Dass das Buch nicht, wie momentan, „Meinem allerliebsten Schnuckibutzi mit allen ihren Liebeshügelchen“ gewidmet wird.
6. Dass eine fiktionale Person, möglicherweise ein 12. Kumpan, eingeführt wird, der ihn als Hochverräter an die Behörden ausliefert. Der reale Fall, dass er von seiner Mutter verpfiffen und wegen „Entblössung in der Öffentlichkeit“ verurteilt wurde, sollte unter keinen Umständen besprochen werden.
7. Und die sogenannte „Parabel der Lederunterwäsche“ sollte entfernt oder zumindest modifiziert werden. Solange Sie diese Richtlinien beachten, sieht unser Mandant keinen Grund, wegen dem Sie die geplante Biographie nicht schreiben und veröffentlichen sollten, auch wenn er selbst nicht erwartet, dass sie ein Erfolg wird.
Er hat uns darüber informiert, dass er Ihre bisherigen Bücher (insbesondere „Die Hölle von Mordburg“ und „Schlampenmörder - der die Geschlagenen aufschlitzt“) sehr genossen hat. Ihre vorgeschlagene Biographie scheint im gleichen Geist verfasst zu sein und aus diesem Grund möchte er nicht - wie Sie anboten - in den geplanten Promotion-Veranstaltungen persönlich auftreten und dafür am Gewinn beteiligt werden.
Ohnehin ist Herr Christus gerade vollauf mit der Promotion von „Schüttel Dich im Urlaub“ beschäftigt.
Hochachtungsvoll G. v. Reutte pp Jesus H Christus.
Anlagen:
- Gebührenrechnung
- Vertretungsvollmacht
Und ein kleiner Briefwechsel dazu:
08. Mai 0023
An Herrn
Graf v. Reutte
Sehr geehrte Herr v. Reutte
Umfangreiche Überprüfungen Ihrer Vertretungsvollmacht haben ergeben, daß Ihre Zuständigkeit in diesem besonderen Fall nicht einwandfrei geklärt werden kann. Da sich die Vertretungsvollmacht nur auf die nähere Umgebung von Judäa beschränkt sehen wir Sie nicht als vertretungsberechtigt an, da sich doch einige Zweifel an der tatsächlichen Nationalität bzw. im Endeffekt des Geschlechts, ergeben haben. Dazu im einzelnen :
Es gibt drei Anhaltspunkte, dass Jesus ein Mexikaner ist:
1. Sein Vorname ist Jesus
2. Er spricht zwei Sprachen
3. Er wird ständig von den Behörden belästigt
Es gibt aber auch drei Anhaltspunkte, dass Jesus ein Schwarzer sein muss:
1. Er nennt jeden „Bruder“
2. Er mag Gospelgesang
3. Er hatte keinen fairen Gerichtsprozess
Es gibt aber auch drei Gründe, warum Jesus ein Jude ist
1. Er übernahm das Geschäft seines Vater
2. Er lebte zu Hause bis er 33 war
3. Er ist sich sicher, dass seine Mutter eine Jungfrau war und seine Mutter war sich sicher, dass er Gott ist
Es gibt auch drei Gründe, warum er Italiener sein könnte:
1. Er spricht mit den Händen
2. Er hat Wein zu jeder Mahlzeit
3. Er braucht Olivenöl
Genausogut gibt es drei Gründe, warum Jesus ein Kalifornier gewesen sein könnte:
1. Er schneidet nie seine Haare
2. Er läuft barfuss herum
3. Er begründete eine neue Religion
Auch könnte es sein, dass er Ire ist:
1. Er heiratete nie
2. Er erzählt ständig irgendwelche Geschichten
3. Er liebt grüne Wiesen
Auch über das Geschlecht bestehen Bedenken
1. Er musste eine ganze Horde Menschen zu einem Zeitpunkt füttern, zu dem keine Lebensmittel weit und breit greifbar waren
2. Er versuchte unaufhörlich, seine Botschaft einer Menge von Männern beizubringen, die nichts kapiert haben
3. Selbst als Jesus gestorben war, musste er noch auf(er)stehen, weil noch mehr Arbeit zu erledigen war
Wir verbleiben bis zur Klärung der Sachlage
mit freundlichen Grüßen
i.V. Petrus
-nach Diktat verreist-
ich galube dazu passt: EINFACH NUR GÖTTLICH!!!
LOL
gruß, der marzl.