Zur Gasanlage mal etwas, da ein paar Kollegen damit seit hunderttausenden km rumgurken und mein alter Volvo-Händler die seit über 20 Jahren verbaut hat:
Die GAP (Gasanlagenprüfung) wird beim Tüv mitgemacht, kost nochmal ca. n 20er extra. Nicht jeder Tüvver kann (oder will) diese durchführen, die gehen im Endeffekt einmal mit nem Schnüffelgerät ums Auto und gucken nach Lecks, zusätzlich erfolgt eine Sichtprüfung.
Theoretisch darf eine Gasanlage von jedem Sachkundigen eingebaut werden, als kundig gilt im Sinne des Gesetzes dabei jemand, der sich damit ausreichend beschäftigt hat. Also auch Privatleute, die sich damit ausreichend auseinandergesetzt haben. Soviel zu den Behauptungen der Werkstätten dass nur diese eine Gasanlage einbauen dürften, in der Praxis kommt man als Privatmann allerdings kaum an alle notwendigen Papiere für die Anlagenteile die für eine Abnahme notwendig sind. (und man sollte sich schon wirklich mit dem Krams auskenne, insbesondere was das vibrationsfeste Verlegen und Abdichten der Leitungen angeht)
Flashlube sehe ich mit gemischten Gefühlen - kenne etliche Fahrzeuge die sowas nicht drin haben und über 100tkm auf Gas ohne Probleme abgespult haben, aber jeder Motor ist auch etwas anders. Die Turbomotoren bei Volvo hatten früher gehärtete Ventilsitze ab Werk, da war das nie ein Thema. Inzwischen sagt man auch dort "ist besser", aber es fahren auch jetzt noch Leute ohne und haben keine Probleme. Ist wohl eher eine gewisse Beruhigung, nach dem Motto "schadet nicht", aber obs wirklich notwendig ist - darüber streiten sich die Geister.
Die Dimensionierung ist noch ein Punktl, wenn man die Anlage vollgasfest haben möchte (damit er auch auf der Bahn nicht auf Benzin umschaltet) sollte alles eine Nummer größer als notwendig dimensioniert werden - also Verdampfer und Düsen. Sorgt natürlich auch für einen gewissen Mehrverbrauch, aber mal ehrlich: Ob der nun 11 oder 12 Liter Gas auf 100 durchpumpt ist wumpe.
Ein großer Vorteil von Gas ist die saubere Verbrennung, ihr werdet es am Öl und den Motorinnereien merken. Motoren die immer auf Gas liefen sind innen in der Regel blitzsauber, einfach nur schön
Wartungsfrei ist eine Gasanlage aber auch nicht, auch dort muss regelmässig ein Gasfilter gewechselt werden (und das ist in der Regel dann wieder Werkstattsache). Zudem haben die Tanks ein Tüv-Ablaufdatum, ich meine 10 Jahre waren es nach denen ein Tank getauscht werden MUSS. Das ist auch ein Kriterium wenn man sich nach einem Gebrauchtwagen mit Gasanlage umschaut, sollte man bedenken. Die Tanks kosten nicht viel, aber auch hier wieder der Einbau.
Das mit den Parkhäusern stimmt, aber eher wegen der Erstickungsgefahr: Das Gas sammelt sich wenn es ausströmt und kann sich theoretisch mit der Luft zu einem brennbaren Gemisch verbinden, wichtigerer Punkt ist aber die mögliche Erstickungsgefahr. Normalerweise zwar beides kein Thema bei der Füllmenge eines KFZ-Tanks, aber man sollte schon vorher schauen wie das geregelt ist. Ist übrigens von Bundesland zu Bundeslang unterschiedlich, es gibt da eine Garagenverordnung in der das geregelt wird. In einigen ist es generell nicht erlaubt KFZ mit Gasanlage in öffentlichen Parkhäusern abzustellen, in anderen generell erlaubt - aber der Betreiber darf ein Verbot aussprechen (auf Schilder an der Einfahrt achten).
Zuletzt sollte man genau auf die Art des Gases achten: LPG hat sich für KFZ eigentlich durchgesetzt, in einigen Regionen wird aber auch Erdgas (CNG) angeboten und teilweise sogar von den lokalen Stadtwerken der Umbau gefördert. CNG hat allerdings eine geringere Tankkapazität, höhere Drücke und eine schlechtere Ergiebigkeit - ich persönlich würde davon eher abraten, zumal auch die Umrüstung in der Regel einiges teurer ist.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Gasgeben