Plastilube oder Kupferpaste?`

Morgen steht mein Bremswechsel an der Hinterachse an und ich wollte mal hören, ob ihr mir Plastilube oder die gute alte Kupferpaste empfehlt.

Ich verwende immer Plastilube.
Andere werden Kupferpaste. Ist vermutlich eine Glaubensfrage.
Sind sicher beide nicht schlecht.
Wichtig wäre hinten halt, dass man einwenig Material an der Metallauflage der Klötze abschleift, da sie sonst bald wieder festbacken.

Sehe ich genauso, verwende immer Kupferpaste, Plastilube ist glaub thermisch ein wenig stabiler und etwas beständiger gegen Wasser, aber sonst schenken die beiden sicht net viel. Kupferpaste ist halt günstiger.

kupferpaste ist meines wissens nach von den fahrzeugherstellern gar nicht mehr zugelassen.

Kupferpaste beschleunigt in Verbindung mit Feuchtigkeit die Korrosion. Das Zeug haben wir vor über 15 Jahren in der Firma bei der Montage auch an alles geschmiert (Spritzbalken, Walzgerüste) bis man eben oben genanntes Phänomen festgestellt hatte. Bei der Masse von Kühlwasser welches im Hüttentechnischen Bereich fließt hat man sich gewundert warum alles so schön rostet.

Ich würde so was nie! an meine Bremsen schmieren.

Gruss Dirk

Stimme ich voll zu, kenn ich auch so. Hab letzte Woche auch hinten getauscht…aber außerdem bekommst du sowieso so Bleche wo der Belag drauf "gleitet". Hab einmal aus diesem Grund und weil nichts von beidem da war einfach mal nichts draufgemacht…hatte aber auch nie Probleme mit festmodern oder so

auch in Verbindung mit Alufelgen strengstens verboten

kleiner Erfahrungsbericht: habe ja als KFZ-Mechaniker bei Audi gearbeitet, mußte da dann an einem A6 die Bremsen wechsel da diese Geräusche gemacht haben. Dazu sind dann sogar Techniker von Audi gekommen zu uns in die Werkstatt und wollten sich die Geräusche anhören und analysieren um evtl die Konstruktion zu ändern, bzw irgendwie einen anhaltspunkt zu bekommen warum und woher dieses Geräusch genau auftritt.
Auf jedenfall mußte ich dann die Bremse ausbauen damit sie diese mitnehmen konnten. Die standen die ganze Zeit neben mir und schauten zu wie ich die Bremse wechsel. Beim zusammenbau haben sie dann gemeint ich soll auch KUPFERPASTE an die Beläge dran tun! Soviel dazu "nicht mehr zugelassen". Wenn dies sogar Techniker von Continental und Audi sagen. Gruß

die ist zwischen einem halben und einem Jahr her.

solang du es nicht zwischen scheibe und felge machst…

ne, das nicht :thumbsup:

Kann ich mir nicht vorstellen, Kupfer gehört zu den Nichteisenmetallen und mit einer Dichte von 8,94 g/cm3 genauer gesagt zu den Schwermetallen,und rostet nicht da es eine Passivschicht (auch eloxieren genannt) auf der Oberfläche bildet, habe au noch nie rostiges Kupfer gesehen. Maximal Bildung von Grünspan.

@A3Opa, was du meinst sind Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Metallen, was eventuell deine beschriebenen Phänomene erklärt, wobei der Rost dann von dem anderen Metall kommt.

grüße jayb

Für Bremsen würde ich Plastilube nehmen, jedoch für den Winter empfehle ich Kupfer an der Radnarbe… Und dass es für Alufelgen schlecht ist, hab ich gerade des erste mal gehört

So jetzt muss der neue auch mal was erzählen,
erstmal Hallo an alle aber zurück zum Thema.

Du hast schön erklärt das Kupfer nicht rostet sonder höchstens Oxidiert sprich Grünspan ansetzt oder Anläuft.
Wenn man jetzt allerdings Kupferhaltige Paste auf eine Eisenoberfläche schmiert und auf die Verbindung kommt Wasser (am besten noch etwas Salzhaltig) oder es herscht hohe Luftfeuchtigkeit, ensteht am Übergang (Kupfer zu Eisen) ein Elektrochemischer vorgang der die Rostbildung fördern kann (nicht unbedingt muss). Da fließt nähmlich dann Strom vom Kupfer über das Wasser zum Eisen. Ähnlicher Effekt vielleicht bekannt von dem Phänomen wenn man einen Eisendraht und Kupferdraht in eine Zitrone steckt, Ergebnis knapp 1V Spannung.
Es kann sogar Vorkommen das sowas auf verzinkten Flächen vorkommt. Da kann der sogenannte Anode / Kathode Effekt auftauchen. Dann baut sich die Zinkschicht ab und das Wasser kann sein Werk verrichten.

Aber ist halt so das es in der Praxis meist anders aussieht oder nicht immer zutreffen muss.

Zum Thema Kupferpaste sei verboten, dass hat mein Vatter mir mal erzählt da er in den 60er Jahren Autoschlosser gelernt hat. Der meinte es wurde damals erzählt das die Kupferpaste wenn sie nah an den Bremsen verwendet wurde evtl.anfangen könnte zu brennen. Wurde dann schnell viel Panik drumm gemacht aber ich hab auch noch nie gehört oder gelesen das einem irgendwas passiert ist weil er Kupferpaste verwendet hat.
Da waren bestimmt irgendwelche gescheiten Leute die es dann geschaft haben das Zeug bei 500 Grad oder höher zum brennen zu bringen.

Gruß

Was du beschrieben hast sind elektrochemische Wechselwirkungen zwischen Metallen da hast du vollkommen recht, in diesem Fall Eisen und Kupfer. Bei Alu und stah lgibt es ähnliche Phänomene.
Wobei es nicht sofort zu Korrosion kommt soblad man irgendwo Kuferpaste hinschmiert.
So betrachtet ist Natürlich Plastilube besser, da es ein rein chemischer Haftschmierstoff ist ohne Metallzusaätze.

Zum Brennen: Kupferpaste hat ne Temeperaturbeständigkeit von ca. 1100°C Plastilube glaube sogar noch etwas mehr. Wenn ihr diese Temperaturen mit euren normalen Grauguss Bremsscheiben(was ich stark bezweiflte) erreicht sind diese eh hinüber,da sie dann kurz vor ihrem Schmelzpunkt sind(1150°C), von euren Bremsbelägen mal ganz zu Schweigen.

Plastilube ist sicher der bessere Haft-Schmierstoff, wobei Kupferpaste auch seinen Zweck erfüllt. Ich habe halt noch eine Tube Kupferpaste daheim, die werde ich voll verbrauchen, danach werde ich mir dann sicher auch Plastilube holen.

Ja is klar hab ja extra gesagt Theorie und Praxis is immer zweierlei muss nicht kann aber.

Ok das das Kupfer selbst nicht brennet wird bei den 300 Grad die so ne Scheibe haben kann hat ich mir auch schon gedacht. Wo drann ich eher mal überlegt hab is das in den 60er / 70er irgenwas noch mit drinn war was vielleicht Dämpfe gebildet hat oder sogar hätte brennen können.

Hatte ja vorher nen Opel und da wärs mir egal gewesen wenn noch eine Roststelle entstanden wäre, aber worum es geht ich hab mit der Karre einmal den TÜV nicht bestanden weil die Trommelbremsen nicht so wollten wie es sollte. Da hab ich ein neues Zugseil für die Feststellbremse gekauft und dann zuhause auch mal die Trommel auseinander geflückt. Danach hab ich alle Reibungsstellen vom Seil und alle Drehteile von der Bremse mit Kupferpaste eingeschmiert. Danach ab zum TÜV und der hatte halt um Zettel stehen: Mängel = Festtellbremse, Bremskraft ungleichmäßig etc. Also hat dann natürlich Haar klein dabei geschaut. Sah dann das an den wichtigen Stellen Kupferpaste war. Da sagte der zu mir nur, Löblich Löblich und holte die Plakette. Das war vor 4 Jahren, also kann es wohl nicht so dramatisch zu sein das zu benutzen.

Ja wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich hab ja nie geschrieben das Kupferpaste rostet, lediglich das sie Korrosion fördert. Natürlich in der Form wie es User TeeKaa hervorragend beschrieben hat.:thumbsup:

Die Mannesmann Ingenieure werden sich damals auch was dabei gedacht haben, das sie das Zeug (PBC Kupferpaste, Hitzebeständig bis 1200 °C) aus dem Verkehr gezogen haben.

Ich würde jedwede fetthaltige Paste mit Kupferanteilen nirgendwo mehr hinschmieren, aber das ist nur meine Meinung. Jeder muss tun wie er will.

Gruss Dirk

Gibt extra so Spray das heißt "Bremsen Service" oder so, das wurde mir in ner werkstatt empfohlen. Mir wurde auch gesagt, dass Kupferpaste nicht mehr verwendet wird.
MfG