Longlife Öl oder nicht?

Wenn man Longife hat kann man bis zu 50000km fahren? Schön wärs
:lolhammer:

@Left_Lane_Holle
Warum ist es eigentlich für seinen Motor zu begrüßen das er keinen Longlife mehr nutzt?

+ Dieser Beitrag wurde von Racoon am 18.05.2006 bearbeitet

@Left_Lane_Holle

Habe Liqui Moly 0W30 reingepackt…
Muss ausser dem Intervall noch was geändert werden? Bzw läuft der Motor mit normalem Öl anders oder ist das nur aufgrund des Ölqualitätsmessers?

@Racoon @cYrAx

Weil auch ein Motoröl über die Zeit, vor allem aber durch die thermischen und die Druckbelastungen, wie sie im Fahrbetrieb auftreten, altert, gleichzeitig aber die Hauptaufgaben wie Schmierung/Kühlung beweglicher Motorteile oder auch das „In-Schwebe-Halten“ von Schmutzpartikeln über die gesamte Nutzungszeit absichern muß!
Daß dies unabhängig vom verwendeten Öl schwieriger ist, je länger es verwendet wird, dürfte einleuchten.
Und nur, weil VW bestimmte Öle auch für verlängerte ÖW-Intervalle freigibt, heißt das noch lange nicht, daß es das Optimale für den Motor in Sachen Langlebigkeit ist. Speziell das „alte“ LL-Öl II der Normen 503.00, 506.00 und 506.01 hatte sogar noch einen ganz entscheidenden Nachteil im Gepäck: um überhaupt die selbstgesteckten Zielvorgaben hinsichtlich der Schadstoffausstoßmenge und des Spritsparpotentials einzuhalten, mußte der HTHS-Wert (Viskosität bei hoher Temperatur und hoher Scherbelastung, wie sie z.B. bei Autobahnfahrten an den Kolben auftreten) auf 2.9 abgesenkt werden. Der HTHS-Wert aber ist einer der wichtigsten Parameter eines Öls, wenn es um seine Verschleißschutzreserven geht.
Inzwischen hat VW das Problem ja selbst erkannt und mit derLLIII-Norm (504.00/507.00) ein Öl mit einem HTHS-Wert von min. 3.5 nachgelegt. Diese Öle sind aber keine vollsynthetischen Öle, sondern i.d.R. sog. Hydrocrack-(HC)-Öle.
Vollsynthetische Öle (selbst wenn es diesen Begriff rein rechtlich gar net gibt), diese sind allein von ihrer Zusammensetzung bereits wesentlich temperatur- und scherstabliler, d.h. ihre Viskosität verändert sich mit zunehmenden Temps und Drücken nicht ganz so stark wie z.B. bei einem reinen Mineralöl, ergo sie dünnen auch bei hohen Belastungen wie Max Speed BAB-Fahrten nicht so stark aus. Und das unabhängig von den Additiven, die jedem Grundöl noch beigemischt werden.
Die 3 anderen Basisöl-Gruppen (mineralische, teilsynthetische und HC-Öle) sind alleine von ihrer Zusammensetzung schon im Nachteil. Leider sind die Vollynth-Öle aber eben auch viel teurer und werden daher zunehmend von den HC-Ölen verdrängt. Oft erkennt man heute allein am Gebinde nicht mehr eindeutig, ob es ein Vollsynt- oder doch nur ein HC-Öl ist.

Die Öle unterscheiden sich weiterhin noch durch ihre Additivpakete. Bei den in heutigen Motoren vorherrschenden Temps und Drücken wäre das Grundöl alleine gar nicht mehr in der Lage, die metallischen Teile (z.B. Kolben/Zylinder) bei hoher Belastung vollständig voneinander zu trennen. Deshalb gibbet AW- (Verschleisschutz), EP- (Hochdruck) und Reinigungsadditive (sog. „Dispersanten“), welche die gelösten Schmutzpartikel im Öl permanent binden und bis zum Ölwechsel in der Schwebe halten, sodaß siequasi neutralisiert sind und unserem Motor nix Böses anhaben können.
Solch ein hochwertiges Additiv-Paket in Verbindung mit einem vollsynthetischen Grundöl, das teilweise auch HTHS-Werte jenseits der 4.0 schaffen kann (3.5 sollte es aber minimum sein), macht dann ein „richtig“ gutes Öl aus.

Es kommt also in erster Linie nicht auf die Viskosität an, die immer fett auf den Flaschen steht, sondern auf die konkrete Ölqualität. Als Laie kann man sich da nur an den technischen Datenblättern orientieren oder einen Ölexperten in der Hinterhand haben.
Z.B. gibt es weniger gute und bessere unter den 5W-40ern und eben auch ganz wenige Spitzenöle!
Und die 3 oben genannten werden von Ölexperten (thx Sterndocktor!) empfohlen und sind auch allsamt keine VW-LL-Öle. D.h., man tut dem Motor gleich doppelt gut, einmal über die Ölqualitätan sich und zum anderen über die auf 15.000km limitierte Nutzungsdauer.

Gruß
Left Lane Holle

+ Dieser Beitrag wurde von Left_Lane_Holle am 20.05.2006 bearbeitet

Nö, außer der Umstellung im Kombiinstrument auf ein fixes 15Tkm-IV ist keine AKtion notwendig.
Außer vielleicht, daß ich die obenstehenden Zeilen auch durchlesen würde und das jetzige Intervall mit Deinem 0W-30 nicht bis zum letzten Kilometer ausreizen würde, sondern so bald wie möglich auf eines der oben empfohlenen Öle umsteigen würde.
Perfekt machst Du es, wenn Du (zumindest dieses Mal vor dem Umstieg auf so ein VS-Öl) direkt vor dem Ölwechsel 500ml LM MotorClean (nicht: MotorProtect!!!) in das alte WARME Öl gibst und 10…15 min im LEERLAUF laufen läßt, bevor Du dann alles zusammen abläßt. Soll einer der wenigen wirklich empfehlenswerten Reiniger sein, die z.B. Ablagerungen entfernen, binden und beim Ölablass dann aus dem Motor befördern.

Zu Deiner anderen Frage: Habe von vielen Leuten, die auf eines der o.g. Öle umgestiegen sind, gehört, daß der Motor spürbar ruhiger läuft und auch der Ölverbrauch auf ein Minimum gesunken ist.

Deinem Motor tust Du ohnehin was Gutes. Das Geld für ein hochwertiges Öl ist IMHO 10x sinnvoller angelegt als für irgendeinen Spoiler, erst recht, wenn man selbst noch lange Freude an seinem Auto haben will.

Gruß
Left Lane Holle

Das MotorCleanGesiff habe ich reingekippt vorm Ölwechsel :wink:

ich wette ja er arbeitet bei audi in einer geheimen abteilung, die nur das ziel hat uns a3 fahrer als käufergruppe auszu spionieren und als versuchkaninchen für marktforschung zu missbrauchen…
:trampolin: