Lackieren von Kunststoffteilen

Lackieren von Kunststoffteilen (incl Softlackteile)

Benötigtes Material: Schleifpapier 200, 400 und 800nass, Schleifvlies, Kunststoffprimer, (Kunststoffspachtel), Grundierung (ggf. 2-K Füller), Lack (je nach Lack noch Klarlack)

1.Strukturierten Kunststoff wie Stoßstangenansätze oder Türleisten zuerst mit einer 200er Körnung vorschleifen und anschleißend mit 400 glatt schleifen. Wenn mit einem Dickschicht-Füller grundiert wird, muss man es nicht ganz glatt schleifen)Glatte Plastikteile können einfach nur mit einem gröberen Schleifvlies angeraut werden.

Der schwierigere Teil sind alle Teile, die mit dem Softtouch-Lack überzogen sind, also ein großer Teil der Innenausstattung. Dieser Lack lässt sich nur sehr schwer abschleifen. Am besten legt man die Teile in Verdünnung ein. Eine normale Universalverdünnung greift das Plastik nicht an. Ich habe die Teile damals gesandstrahlt.

2.Die geschliffenen Teile mit Silikonentferner oder Verdünnung säubern. Als Plastikprimer benutze ich immer den 1-K Kunststoffprimer von Mipa (250ml=10€ /8-10m² pro Liter). Kleinere oder durchgeschliffene Stellen kann man sogar aufpinseln, wenn man sich das Reinigen der Lackierpistole sparen will.

Unebenheiten können nun mit einem Kunststoffspachtel oder wenig Feinspachtel beseitigt werden. (hier zu:–> Schleifen/Spachteln [Link])

3.Im nächsten Schritt wird je nach Untergrund einen dickeren Füller (4+1 Acrylfüller von Mipa) oder eine dünnere Grundierung auftragen(die meisten von euch werden wohl Dosengrundierung nehmen). Die dünnere Grundierung hat natürlich den Nachteil, dass sie nicht so füllend ist, d.h. kleinere Riefen sieht man auch später noch. Einen dickeren Füller (50-300µm) muss anschließen noch glatt (z.b. mit 800nass geschliffen werden). Tipp: Man kann alles mit Schwarz matt einnebeln um zu sehn wo man noch schleifen muss!

4.Wenn man den Füller nachgeschliffen hat sollte man die Teile erstmal ein paar Stunden trocknen lassen. Manche Dosenlacke vertragen sich nicht mit Dosengrundierungen. Die Lacke lösen die Grundierung an und es gibt hässliche Strukturen. Wasserbasislacke (WBC) sind weniger aggressiv und lassen sich auch gut über Dosengrundierungen lackieren. Nachteil ist das es sehr warm sein muss (25°C, Objekttemperatur >15°C, Luftfeuchtigkeit ca.50%) Dosenlacke lass sich auch bei niedrigeren Temperaturen lackieren. Allerdings sollte man Metallic Dosenlacke auch nicht unter 15°C lackieren, da das Farbbild nachher sehr bescheiden aussieht, weil die Metallicteilchen sich nicht gleichmäßig verteilen (selbe beim WBC Lack)

Klarlack kann bei 2K-Lacken Nass-in Nass lackiert werden, d.h. nach einer kurzen Ablüftzeit des Basislackes kann der Klarlack kommen. Bei Dosenlacken auf Nummer sicher gehen und warten bis es getrocknet ist.

5.Meist lässt es sich nicht vermeiden, das Staub in die Lackierung kommt, egal ob man eine Kabine hat oder nicht. Mit 3000er Nassschleifpapier kann man das Staubkorn vorsichtig runterschleifen und anschließend aufpolieren… Meist reicht auch eine normale Schleifpolitur, die man anschließend mit einer feineren Lackpolitur aufpoliert. (z.b. Sonax Stufe 2) Je nach Lackdicke, kann man auch einen Zwischenschliff machen um Staub runterzuschleifen.