Kann mir das jmd. erklären?

Hallo,

neulich fand ich ein altes Buch das ich jetzt nicht mehr besitze, darin fand ich folgende These die im Buch von mehreren hochqualifizierten Menschen bestätigt wurde, erklärt wurde das Phänomen nicht, dazu hab ich im paint billig eine Zeichnung gemacht (Anhang)

Gezeigt wird unten eine Kurbelwelle, der Kolben bewegt sich in der Zylinderbuchse auf und ab. Wenn man die Kurbelwelle am obersten Punkt (1) anhält (z.B. bei einem Schnittmodell) erhält man den oberen Totpunkt (1) des Kolbens.

Hält man die Kurbelwelle am untersten Punkt (3) an, erhält man den unteren Totpunkt. Hab dies auf einem Blatt genau aufgezeichnet, dann im paint.

Hält man aber die Kurbelwelle exakt bei der Hälfte der "von oben nach unten"-Bewegung an (90°) müsste man auch bei der Hublänge genau in der Mitte landen - aber falsch gedacht.

Das Verhältnis ist ca. 60% zu 40 %, egal in welchem Größenverhältnis der Kurbelwellendurchmesser zum Hub liegt.

Jetzt will ich wissen WARUM der Kolben bei einer 1/4 Umdrehung der Kurbelwelle nicht bei der Hälfte ist sondern bereits (von oben nach unten) 60% des Weges hinter sich hat!

Kann mir das jmd. erklären? Bitte keine aufklärungen von wegen "das kann nicht sein" oder "so ein schwachsinn"

Vll. arbeitet jmd. in der Motorenfertigung, in meinem Arbeitsbereich konnte es mir niemand erklären, auch kein Lehrer der Berufsschule…

Vielen Dank im Vorraus

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Bin zwar kein Motorenbauer, aber für mich sieht das ganze nach ner normalen Winkelfunktion im rechtwinkligen Dreieck aus:

Die Strecken 1-1, 2-2 und 3-3 in deinem Bild sind gleich lang. Durch die seitliche Auslenkung (Kreisbewegung) bei der Linie 2-2 ist der resultierende Weg kürzer und damit nicht genau bei 50% des Weges.

rechnerisch: (Strecke 2-2)² = Hub²+seitliche Auslenkung²

Gruß Mackie

Ich hab dir das ganze mal aufgezeichnet mit Paint :wink:

Das ganze wird so sein, weil die Kurbelwelle rund is und der Pleuel ja so immer im Kreis läuft. Wenn der Pleuelflansch jetzt auf der 0-Achse liegt, ist der Weg, den der Kolben zurückgelegt hat ja die Wurzel aus der Pleuellänge und des Radius, mit dem der Pleuel an der Kurbelwelle befestigt ist. Wenn sich die Kurbelwelle mit konstanter Drehzahl dreht, bewegt sich der Kolben ja nicht mit konstanter Geschwindigkeit auf bzw. ab, sondern die Kolbengeschwindigkeit nimmt ja auch zu und ab.

Auf jeden Fall kann man mit jeder Kurbelwellenstellung ja ein rechtwinkliges Dreieck zwischen Pleuelflansch und Kurbelwellenmittelpunkt sowie Pleuelflansch und Nullpunkt beschreiben. Damit kann man über den Satz des Pythagoras ja die jeweilige Kolbenstellung ausrechnen. Ich hab das ganze jetzt mal für 0°, 90° und 180° gemacht. Ist vielleicht etwas einfach gehalten, aber daran erkennt man ja schon sehr gut, dass der Kolben nach einer 90° Drehung der Kurbelwelle schon fast 60% des Gesamthubs zurückgelegt hat.

Treffer! Ich hät's auch nicht besser erklären können!:thumbsup:

hey vielen dank! so wird man auch schlauer! :slight_smile:
danke für die aufgewendete zeit!

mfg sebi