Als ich in meinem Betricht zu den 200 TKm meines A3 TDI Biodiesel (RME) erwähnte, war aus zwei Antworten ablesbar, daß dies anscheinend bisher kein Thema hier war (oder täusch ich mich?). Das wundert mich. Im GuteFahrt Forum wurde das wiederholt heiß diskutiert -wenn auch mitunter mit skurrilen Vorurteilen gegen Biodiesel.
Ich hab’ mich intensiv mit dem Thema befaßt und fahr das Zeug ja wie gesagt seit 200 TKm, mit gutem Ergebnis und ebenso erfreulicher Ersparnis bei den Kosten.
Meine Frage: Interessiert das Thema und hat jemand selber Erfahrung mit Biodiesel (ich meine nicht einen Tank voll als Versuch) ?
MfG Walter
Hallo,
mich intresiert es !
Aber erstmal zum Anfang kann ich mit meinem
A3 TDI 110 PS Bj. 99 überhaupt Biodisel Tanke?
Alle VW/Audi-TDI ab Modell '96 sind für Biodiesel freigegeben. Das Problem ist aber nach wie vor, daß das Werk die Freigabe erteilt hat, der Hersteller der Einspritzanlage (Bosch) für Biodiesel keine Freigabe gibt. Wenn also die Einspritzanlage kaputtgeht und dies auf Biodiesel zurückzuführen ist, gibts auch von Audi kein Geld. So wird der schwarze Peter hin- und hergeschoben und der Kunde. Für alle diejenigen mit Standheizung ist Biodiesel ohnehin ein Problem, weil diese nur mit normalem Diesel funktionieren, sonst verkoken sie.
Mit meinem 90 PS-TDI bin ich öfters Biodiesel gefahren, mußte aber feststellen, daß der Verbrauch nur im mittleren Drehzahlbereich vergleichbar mit dem normalen Diesel ist. Bei längeren Autobahnstrecken fehlten mir deutlich einige PS, der Wagen hat bis zu 1 l/100 km mehr geschluckt und vor allem ging der Ölverbrauch drastisch nach oben (von 0 auf ca. 0,5 l/1000 km).
Wenn man das zusammenrechnet, zahlt man mit Biodiesel deutlich drauf, daher bin ich immer seltener mit Biodiesel gefahren. In meinen neuen A3 TDI-PD habe ich noch kein Biodiesel gefüllt, weil nach einer Studie die Pumpe-Düse deutlich stärker belastet wird als mit normalem Dieselsprit. Wenn mir der Motor dadurch kaputt geht, stehe ich dumm da (s. oben).
Was jetzt im Herbst/Winter noch dazu kommt ist, daß der Wagen unter +10°C deutlich schlechter ansprang, beim Start eine große Rußfahne aufstieg und der Motor auf den ersten Metern unrund lief.
Ich habe inzwischen vom Biodiesel Abstand genommen und interessiere mich mehr für Erdgasautos. Wenn die Tankstellenversorgung ausreichend wäre, würde mein nächstes Fahrzeug ein Erdgas-/Benzin-Fahrzeug werden.
Danke für die extrem ausfühlicher Antwort, das heisst ich kann Biodiesel tanken, nur falls der motor doch kaputt geht stehe ich doof da!
Ist der preis unterschied zwischen Diesel u. Biodiesel denn so gross?
Hi,
also ich fahre meistens auch Biodiesel. Konnte aber weder einen PS-Schwund noch erhöhten Verbrauch feststellen. Nur das mit dem Ölverbrauch ist mir auch aufgefallen.
Bei uns (Passau) sind ist der Biodiesel schon ca 10 Cent billiger als normaler Diesel.
Gruß
Wide
Habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht wie Frank. Mit Biodiesel steigt mein Verbrauch um mind. 10% an, die Leistung geht um den gleichen Faktor zurück. Das Laufgeräusch des Motors ist lauter, klingt mehr nach Diesel. Sehr unangenehm sind die Rauchwolken beim Kaltstart.
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Hier wiederholt sich das Ergebnis der Diskussion bei Gute Fahrt:
1. Erfahrungen mit erhöhtem Verbrauch sind unterschiedlich. Es geht von Null (bei mir) bis 10% (?) bei anderen, Audi spricht von "geringfügig" -alo ca. 3%-.
2. Erhöhter Ölverbrauch? Höre ich hier zum ersten Mal. Eine technische Erklärung gibt es nicht.
3. Das Dilemma mit der Drückebergerei von Bosch: Die wollen keine Scherereien. Aber VW/Audi als Autohersteller sind letztlich zuständig. Warum die sich die laurige Haltung von Bosch gefallen lassen, weiß niemand. Fakt ist, daß alle Einspritzsysteme von Bosch für VW/Audi/SEAT/Skoda für Biodiesel ausgestattet sind (andere Dichtungen) und daß der um den Faktor 10 bessere Schmiereffekt von Biodiesel für die E-Systeme ein Segen statt eine Gefahr ist, weil da nix mehr verschleisst.
4. Der Reinigungseffekt von Biodiesel ist enorm. Nichs verkokelt oder verschleimt wie bei Mineraldiesel. Auspuff hält ewig, weil null Schwefel im Abgas.
5. Der Preis. Wenn ich z.B. einen (echten, nicht eingebildeten) Mehrverbrauch von 5% habe, dann ist bei 5% Minderpreis Einstand. Einfache Rechnung!
6. Minderleistung. Bei mir nicht feststellbar (bei anderen meist auch nicht). Tritt vermutlich erst bei Höchstdrehzahlen in Erscheinung, aber wer die dauernd nutzt, sitzt vermutlich (beim TDI) hinter dem falschen Motor.
7. Wechsel von Mineraldiesel auf Biodiesel. Ohne weiteres und jederzeit auch als Mischung möglich. Beachten: Nach langer Mineraldiesel-Fahrzeit wird bei Biodiesel in den ersten 1.000 Km oder so der angesammelte Mineraldiesel-Dreck herausgelöst. Das äußert sich an vermehrtem Abgasrauch (das ist eben NICHT das verbrennende Biodiesel!) und an einem sich allmählich zusetzendem Kraftstoffilter. Anzeichen dafür: Motor nimmt schlecht/nicht Vollgas an. Nach einem Wechsel hat sich das aber normalisiert.
Zum Schluss: Auch PD-Motoren sind uneingeschränkt freigegeben. Da wird VW mehr wissen als irgendeine Studie.
MfG Walter
Das Problem am Biodiesel ist, das man als Hintermann ne Kotztüte bereithalten muss :-o
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Geschmackssache: Echter Diesel-gestank oder Frittenbuden-Gestank. Ganz ohne geht's halt nicht. Beide sind aber nichts gegen einen alten Benziner ohne Kat!

MfG Walter
MfG Walter
Ich find Biodiesel eigentlich ne schöne Sache. Es schont definitiv die Umwelt (da kaum CO2) und die Tatsache, dass es aufm Feld wächst, ist irgendwie cool! Daher werde ich es auch von Zeit zu Zeit wieder tanken.
Schade ist nur, dass es sich zumindest für mich überhaupt nicht lohnt. Habe gerade wieder ne Tankfüllung drin, und der Unterschied in Leistung und Mehrverbrauch ist deutlich. Es wiegt den Preisvorteil vom Biosprit mindestens auf. Die Stadtwerke bei uns sind übrigens auch mit einigen Bussen auf Biodiesel umgestiegen und haben ebenfalls einen Mehrverbrauch von 10% ermittelt. Es kann natürlich sein, dass man bei sehr zurüchhaltender Fahrweise deutlich darunter liegt. Aber dafür hol ich mir nicht den 130 PD TDI.