Mir geht es um Fehlereingrenzung bei meinem Automatikgetriebe. Motor AGU, Getriebe 4 Gang DVH.
Alle Schaltstellungen gehen am Wählhebel rein wie sie sollen. Nach Motorstart geht der Rückwärtsgang kraftschlüssig wie er soll. In allen Fahrstufen D, 3,2,1 geht nix vorwärs, erst bei höheren Drehzahlen geht es gaaanz langsam in Vorwärtsbewegung. Ich kann sachte beschleunigend auf der Landstraße auch bis 120 oder mehr fahren, alle Gänge schalten bis zum höchsten (4.) ruckfrei. Allerdings rutschen die Gänge (Drehzahl und Geschwindigkeit bewegen sich nicht sychron, sondern Drehzahlplus wird nur langsam in Geschwindigkeit umgesetzt) und ich habe das sichere Gefühl, dass keine Wandlerüberbrückung stattfindet.
Ich habe den Schaltschieberkasten gereinigt, die Schaltventile sämtlich erneuert und auch den Kabelbaum zu den Schaltventilen. ca. 4 l Öl und Filter gewechselt sowieso. Keine Späne im alten Öl, das Öl ist lediglich etwas grauer als frisch. Es riecht auch nicht verbrannt. Der mechanische Schaltschieber im Schaltventilkasten ist justiert. Die Schrauben sind alle mit vorschriftsmäßig 5Nm angezogen etc. Alles also macht einen guten und sauberen Eindruck.
Nun zu Frage 1: Wenn der Rückwärtsgang perfekt kraftschlüssig schaltet und satter Antrieb vorliegt, darf ich davon ausgehen, dass der Wandler und die Pumpe ok sind?
Frage 2: Wenn die Gänge letztlich alle durchschalten, darf ich davon ausgehen, dass das Steuergerät vom Getriebe ok ist - incl. der Sensoren, die dem Steuergerät die Infos geben?
Frage 3: Bleibt dann nur noch die Fehlerquelle - verschlissene Kupplungen?
Frage 4: Ist es wahrscheinlich, dass mehrere Kupplungen und Bremsen gleichzeitig verschlissen sind? (für die Vorwärtsgänge sind ja verschiedenen Kombinationen geschaltet)
Frage 5: oder gibt es ein Bauteil im oder am Getriebe das alle Vorwärtsgänge wie beschrieben spinnen lässt, aber den Rückwärtsgang verschont?
Vielleicht gibt es einen Spezialisten unter uns, der das beantworten kann.
Theoretisch könnten ja auch noch die ganzen bekannten Zusammenhänge mit Steuergerät, Droklapoti, Getriebegeschwindigkeit, Fahrzeuggeschwindigkeit, Temp Sensor (ist ja neu mit Kabelbaum) etc. den Fehler verursachen. Aber ich habe da meine Zweifel, denn warum sollte dann das Getriebe durch alle Gänge schalten, aber geleichzeitig diesen Schlupf haben? Der Schlupf ist so groß, dass beim Anfahren teils erst bei 4000 U/min die Fuhre zaghaft beschleunigt.
Ich frage nicht um sinnlos zu beschäftigen, sondern um die Frage zu klären, ob ich das Getriebe zum Instandsetzter gebe und nachher wirklich den Fehler behoben ist, oder ob es etwas anderes sein kann als ein
mechanischer Schaden.