Auto springt jeden Tag in den Notlauf. 2 Fehler im Speicher. Woran kann es liegen?

Hi,

also wie in der Überschrift schon erwähnt springt mein Audi nahezu jeden Tag in das notlaufprogramm. Eigentlich immer wenn der Motor kalt ist. Ist er erst mal gefahren worden und stand dann bspw. 2 Std ist in der Regel alles ok. Ganz selten springt er dann nur in den Notlauf. Das ganze passiert immer ca. innerhalb der ersten 2 Km und vorzugsweise wenn Ich ca. 100 km/h fahre.
Das ganze geht jetzt schon 2-3 Monate und häuft sich jetzt immer öfters.
Ein bekannter hatte jetzt sein Diagnosegerät dabei und wir haben folgende Fehler aus dem Fehlerspeicher auslesen können:

17964
Ladedruckregelung
Regelgrenze unterschritten
sporadisch

16705
Geber für Motordrehzahl-G28
unplausibles Signal

Welcher von diesen beiden Fehlern kann den das hervorrufen das mein Wagen in den Notlauf springt und was bedeuten diese Fehler konkret?
Vorallem der 2te Fehler kommt mir sehr merkwürdig vor, da der Geber für die Drehzahl erst letztes Jahr getauscht worden ist. Der kann doch nicht wieder defekt sein, oder?

Ich schreib jetzt mal noch mit was noch derzeit nicht ok ist. ggf. kann das damit auch zusammenhängen:

Getriebeschaden - Lager an Antriebswelle defekt

Tachonadel springt kontinuirlich zwischen 0-100 Km/h hin und her. Die Geschwindigkeit lässt sich nicht richtig ablesen (Soll mit dem Getriebe zusammenhängen).

Motor startet sporadisch sehr schlecht morgens, bzw wenn der Motor kalt ist. Das sieht dann wie folgt aus:
Motor rödelt und geht erst nach 5-6 Sek an, ESP Leuchte leuchtet dann auf und der Schalter für ESP bewirkt nichts. Erst wenn Ich den Motor ausschalte und wieder starte ist alles wieder ok. Das ist jetzt schon über ein Jahr so. Ganz selten springt er sogar gar nicht an beim ersten Versuch an. (Freundlicher hatte mir damals mal gesagt dass das mit dem Geber für die Motordrehzahl zusammenhängt, kann das passen, weil sicher waren die sich auch nicht)

ESP greift sporadisch viel zu früh und viel zu stark in Kurven ein. Wenn Ich abends von der Arbeit zurückfahre über Autobahn A33 gibt es eine sehr langgezogene Kurve wo Ich mit Höchstgeschwindigkeit durchfahre. Manchmal ohne Probleme, manchmal greift ESP so stark ein das der Wagen ins wanken kommt. Ich muss dann quasi gegen das ESP lenken da es die Räder deutlich zu stark abbremst, da Ich sonst ins schleudern kommen würde. Das selbe spiegelt sich wieder bei Autobahnabfahrten, oder auch bei ganz normalen Kurven wieder.

Servo pumpe macht merkwürdige Geräusche bei Vollanschlag des Lenkrads.

Ich würde mich über eure Hilfe sehr freuen. Ich bin es langsam nämlich leid. Ich komme nicht mehr auf den grünen Zweig mit meinem Wagen und der Freundliche kann mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich helfen.

Erkennt jemand evtl. zusammenhänge bei den Fehlern. Kann es sein dass das Getriebe all diese Fehler verursacht. An dem Getriebe hängt ja auch das Differenzial und das hat ja auch wieder was mit der ESP Geschichte zu tun.

Ich hatte jetzt auch einen Privat Kulanzantrag bei Audi direkt gestellt, leider ohne Erfolg.

Mein Wagen hat jetzt 132.000 Km runter und das kann es doch nicht sein. Ich will Ihn verkaufen, kann Ich so aber nicht. Dafür bin Ich zu ehrlich um diese Fehler zu vertuschen bzw nicht mit anzugeben.

Bitte helft mir. Ich weiß nämlich nicht mehr wer es noch tun könnte.

Ciao

Ich schieb mal :wink:

Hallo G-e-e-S,

ohne Drehzahlgeber (bzw. mit unplausiblem Signal) tut sich dein Motor halt schon etwas schwer die Einspritzungen in der richtigen Menge und zur richtigen Zeit abzusetzen - es geht dann eigentlich gar nicht. Deshalb gibt es einen Drehzahlgeber-Notlauf, bei dem dann das Signal des Nockenwellen-Phasensensors genutzt wird um die Winkelzuordnung herzustellen (z.B. um herauszubekommen wann Zylinder 1 am Zünd-OT ist). Die Umstellung auf das Ersatzsignal dauert etwas, da die Motorsteuerung es halt immer zuerst mal mit dem normalen Drehzahlsignal versucht - es könnte ja wieder in Ordnung sein. Daher die lange Startzeit. Da die Drehzahldynamik im Start sehr hoch, die Winkelauflösung mit dem Phasengebersignal andererseits aber recht mies ist, kann es auch passieren, dass er sich mit der abgegebenen Kraftstoffmenge und Einspritzzeit verschätzt. Dann klappt der Start nicht beim ersten Versuch.

Das Drehzahlsignal wird an einem Zahnrad mit typischerweise 58 Zähnen über einen Hall- oder Induktivgeber abgenommen, wobei die wesentliche Positionsinformation durch eine Lücke von zwei Zähnen gegeben ist (58=60-2). Das Steuergerät erwartet also alle 6° auf der Kurbelwelle (360°/60) eine Zahnflanke und nach 58 Zähnen eine Lücke. Ist die Lücke erkannt kann anhand des Nockenwellensignals bestimmt werden, welcher Winkel die Kurbelwelle gerade im Arbeitsspiel (720°KW) einnimmt. Das ist erforderlich um die korrekte Kraftstoffmenge zur richtigen Zeit einzuspritzen.

Ist dein Drehzahlsensor evtl. blöde montiert (wackelt, schief draufgesetzt,…) kann der die Zahnflanken nicht richtig erkennen. Das Steuergerät findet dann manchmal keine 58 Zähne und steht mit der Winkelerkennung im Wald. Ebenso wenn aufgrund wundersamer Zufälle einer der Zähne deformiert sein sollte. Das sollte in der Werkstatt aber leicht mit einem Speicher-Oszilloskop nachzumessen sein, z.B. im Leerlauf (Drehzahlgeber- und Phasengebersignal mitmessen und Zähne zählen).

Wenn der Fehler mal weg ist sollte der Motor eigentlich wieder richtig laufen.
Gegen ein kaputtes Getriebe hilft ein neuer Drehzahlsenor natürlich nix. Das solltest Du vielleicht dann doch mal tauschen (lassen), sonst machts auf Dauer keinen Spass.

Gruss
Rainer

Hallo nochmals,

Danke dir @RainerW für deine präzise Fehleranalyse.

Ich wollte mal das ganze Up2Date bringen…

Folgende Fehler sind inzwischen behoben.

Getriebe wurde Instand gesetzt. Das Differenzial hatte Karies und wurde getauscht.
Hatte durch die herumfliegenden Teile im Getriebe einen Gehäusedurchschlag und außerdem wurde das Rad was als Geschwindigkeitsgeber im Getriebe ist, beschädigt. Daher auch die springende Tachonadel.

Servopumpe hat sich auch erledigt. Servoöl war knapp unter Min.

Also hab Ich jetzt immer noch die Probleme mit dem ESP, mit den beiden Fehlern im Fehlerspeicher (nach wie vor gleiches verhalten) und das sporadisch schlechte Anspringen des Motors (jetzt wird es wieder kalt und deshalb gehts wieder los).

Da Ich gestern zur Inspektion war hat sich halt wieder herausgestellt das die o.g Fehler im Speicher wieder hinterlegt sind. Der Wagen springt inzwischen durchschnittlich 1-2 mal pro Tag in den Notlauf.

Heute waren es stolze 4 mal auf 50KM und das erste mal auch unabhängig der Geschwindigkeit.

Leider weiß mein Freundlicher und auch sonst keiner wirklich Rat was da los ist. Auf gut Deutsch sehe Ich nur Schulterzucken.
Mein Freundlicher hat den Verdacht das der Turbo einen weg hat. Da mein Turbo aber erst vor kurzem ausgebaut wurde (habe den Krümmer getauscht) und überprüft wurde, schließe Ich das aus.
Ausserdem habe Ich in keinsterweise einen Leistubgsabfall o.Ä.

Hat irgendjmd ne Idee wie Ich den Fehler mit der Ladedruckregelung beheben kann? Oder kann das ein Folgefehler von dem Drehzahlgeber sein?

Und was mach Ich mit dem Drehzahlgeber? Soll Ich das was der Rainer geschrieben hat einfach mal ausdrucken und beim Freundlichen vorlegen was er dazu sagt? Den Freundlichen direkt darauf ansprechen würde net gelingen da dass o.g meinen Autohorizont dann doch übersteigt. :gelbekarte:

Ich danke für Hilfe.

Ciao

Jou, also der Drehzahlgeber ist bei deinem Motor sicher kritisch.
Bei den alten Verteilerpumpen TDI lief der Motor auch ohne ihn.
Aber die PD Motoren brauchen ihn wirklich.

Regeldruckgrenze unterschritten, laesst sich eigentlich nicht auf ein defektes G28 zurueckfuehren und ist auch nicht mit dem ESP Problem in Verbindung zu bringen.
Ich vermute mal eher ein Luftleck im Ladedrucksystem zB bei den Steckverbindungen der Schlaeuche. Diese sind dann aussen mit Oel benetzt und sollten sich dadurch leicht bemerkbar machen.

Das ESP System laesst sich gerne verwirren wenn zB ein Drehzahlsensor bald den Geist aufgib. Dann sollte aber ein fehler abgelegt sein
Kein Fehler ist jedoch abgelegt wenn auf einem der Sensoren zuviel Metall abrieb oder Rost auf dem magnetischen Sensor klebt.
Dann zeigt der Sensor zu langsame Werte an und in der Kurve unterschreiten die dann an einer Seite die Grenze. Ich wuerde also auf der Seite Suchen auf der die Probleme eintreten wenn man hinlenkt.
Allerdings kann ich mir auf gut vorstellen das das ESP problem mit dem G28 zu tun hat. Es koennte sein dass dem Steuergeraet die Raeder in der Relation zum Motor zu schnell drehen weil das signal vom G28 fehlt und will es dann korrigieren.