Auffahrunfall - Was tun?

Hallo zusammen,

kleines Problem, wo ich mir nicht sicher bin, wie dieses optimal zu lösen ist.

Meine Frau hatte gestern auf dem Weg zur Arbeit einen kleinen Auffahrunfall, da der Vordermann plötzlich ohne Grund abgebremst hat.
Natürlich hätte sie mehr Abstand halten sollen, das habe ich ihr auch gesagt.

Schaden:
Laut meiner Frau ist das Nummernschild bei meiner Frau (vorne) und bei dem Geschädigten (hinten) durch den leichten Aufpraller in der Mitte geknickt gewesen, kein Schaden an der Stoßstange, weder beim Geschädigten, noch bei meiner Frau.
Beim Geschädigten war der Schaden noch kleiner als bei meiner Frau.

Jetzt stand aus dem nichts die Polizei gleich da, ohne diese gerufen zu haben und fragte, ob ein Bericht aufgenommen werden sollte.
Zum Glück hat meine Frau rechtzeitig geschaltet und gemeint, dass beide das lieber ohne Polizei lösen wollen…der Geschädigte war einverstanden.
Der Beamte gab ihm die Nummer vom Revier, damit er sich bei Schwierigkeiten melden kann.

Meine Frau und der Geschädigte tauschten Nummern aus, damit der Geschädigte sich melden kann und fuhren beide zur Arbeit, die Polizei ebenfalls weiter.

Heute ruft der Geschädigte an und spricht meiner Frau auf die Mailbox, ob er einen Gutachter einschalten soll oder einen Kostenvoranschlag bei seiner Werkstatt einholen soll.
Meine Frau ist nun ratlos und ich zum Teil auch, außer das mir folgende Vorgehensweise in den Sinn gekommen ist:

Sie soll vom Geschädigten ein Foto seines aktuellen Schadens einholen - hoffentlich ist er so doof (grins) und schickt ihr eins, um ein Beweis zu haben, dass es ein kleiner Schaden ist. Beide haben leider durch den Stress keine Fotos vom Schaden gemacht.

Kein Gutachter und auch kein Kostenvoranschlag, da für Gutachter gezahlt werden muss und das muss glaub ich somit meine Frau als Verursacherin und ein Kostenvoranschlag bringt nichts, da sie sowieso zahlen muss. Richtig?
Wir wollen das aufgrund der Prozenterhöhung nicht über die Versicherung laufen lassen, vor allem ist das ein Mini-Schaden.

Der Geschädigte soll diesen Schaden bei seiner Werkstatt reparieren lassen und uns die Rechnungskopie mit den Infos was gemacht wurde schicken lassen, damit wir das überprüfen können, ob die Summe mit dem was gemacht wurde übereinstimmt.

Das wollen wir ihm am Telefon sagen, damit er die Rechnung bei seiner Werkstatt nicht unnötig in die Höhe treibt und eventuell noch mit der Werkstatt abspricht, dass die Stoßstange komplett gewechselt werden muss etc.

Was haltet ihr von diesem Vorgehen? Heutzutage kann man auf das Gute im Menschen nicht mehr zählen.

ODER hat jemand eine andere Lösung zur Vorgehensweise???

Grüße
Konstantin

Ist unter den Stoßstangen den auch noch alles ok ?
Zb mir ist mal im stop and go auf der ab jemand langsam reingefahren - ich hatte da einen A1 geliehen - man sah keinen Schaden aber unter der Stoßstange war der aufpalldämpfer voll verbogen :expressionless:

Lg

Eigentlich hast du die Pflicht deiner versicherung den Schaden zu melden. Wenn der Geschädigte dann den Kostenvoranschlag einreicht, kannst du immernoch entscheiden, ob du ihn selbst begleichen willst.

So ein kleiner Aufprall kann bei gestauchten Teilen dahinter und gerissenem Kunststoff auch schonmal die 1000€ schnell überschreiten ohne dass man viel sieht… ich wäre da vorsichtig und würde sowas lieber IMMER über die Versicherung laufen lassen.

Da habt ihr ja einen sehr unkomplizierten Unfallgegner erwischt.

Es ist nämlich so, dass ihr gar nichts fordern könnt. Der Geschädigte hat das Recht die Regulierung so durchzuführen wie er möchte. Also Gutachter, Kostenvoranschlag etc…

Warum sollte denn jemand eine intakte Stoßstange auf eure Kosten tauschen? Entweder sie ist kaputt -> es muss getauscht werden, oder sie hat eben keinen Schaden. Dass sich der Aufpralldämpfer verformt hat, ist aber schon wahrscheinlich.

Unabhängig davon, ob ihr das über die Versicherung laufen lassen wollt oder nicht, ist es eure Verpflichtung den Schaden bei eurer Versicherung anzuzeigen. Das steht auch in euren AKB drin. Stell dir vor, der Schaden ist größer als gedacht und du meldest es nach 2 Wochen der Versicherung. Die kann dir wegen Pflichtverletzung eine Strafe aufbrummen (den Schaden muss sie aber trotzdem zahlen).

Im Übrigen kannst du bei Zweifel auch die Versicherung erst regulieren lassen und dann den Schaden von der Versicherung zurückkaufen. Dann steigst du nicht in der SF-Klasse.

Diese ominöse Verhalten "ohne Polizei" verstehe ich aber nicht. Wenn die Polizei dabei ist, haben beide Seiten mehr Sicherheit. Mit der Versicherung hat die Polizei nichts zu tun.

ich hatte anfang des jahres auch so einen kleinen schaden (2 oberfläche mini kratzer mit meinem lack hätte man wegpolieren können). der geschädtigte ist gleich zum nächsten lackzentrum und das ende vom lied war, neue stoßstange, komplett lackiert + arbeitslohn und anbauteile = 700€

Mein vorschlag: melde es deiner Versicherung

Grund 1: keine strafzahlung der Versicherung
Grund 2: Du kannst bei der Schadensmeldung sagen das du Bis 1000€ zahlst und steigst dadurch nicht in den Prozenten.

Grund 3: Die Versicherung wird alles tun um nicht viel Zahlen zu müßen und hat mehr Mittel und Wege als ein Otto Normal sterblicher :wink: sprich: Evtl vorschäden am anderen Fahrzeug können den Reperatupreis senken und folgekosten können ausgeschlossen werden

bis 800€ zahlen die ohne andere mittel, weil es sich für die einfach nicht lohnt zb einen gutachter rauszuschicken, denn der würde allein schon ca 800€ kosten. weis ich weil ich mich erst damit auseinander gesetzt habe und diese aussagen von der versicherung bekommen habe.

man kann den schaden über die versicherung abwickeln lassen, und diesen dann von dort zurück kaufen, dann steigen die prozente auch nicht. muss man selber entscheiden was man möchte.

ich hab mir erstmal den kostenvoranschlag geben lassen und es dann entschieden…

Gutachten der Gegenseite ist grundsätzlich anzufechten, schon allein aus Prinzip, aber da ist die eigene Vers. meist schon von sich aus ganz schnell hinterher ,-)

Selten so einen Blödsinn gelesen.

Hi,

aus eigener Erfahrung von vor fünf Wochen: IMMER die Polizei holen wenn es einen Schaden gibt. Das Wort Vertrauen auf der Gegenseite gibt es nicht! Wie die Vorredner schon schrieben, kann auch ein geknicktes Nummernschild nach einem 10km Rempler einen Schaden oberhalb von 1000€ bedeuten. Mein Schaden liegt bei knapp 7000€ (Gutachter) und ich musste jetzt einen Anwalt einschalten, da die Unfallgegnerin nach zwei Tagen Ihre Aussage revidiert hat und selbst die Meinung der Polizei (das Sie Verursacherin ist) nicht akzeptiert. Von der Versicherung der Gegenseite gibt es ausser vertrösten am Telefon keine Aussage.

Zum Glück Rechtschutzversichert :slight_smile:

Grüsse,

Nun gut die polizei macht aber auch nichts anderes als den Vorgang aufnehmen und dokumentieren(wofür sie auch dann ein Bußgeld ausstellt). Rechtsbindende Schuldzuweisungen liegen dann nicht in deren Ermessen, genau wie bei Bürger XY. Was wichtig ist sind Bilder vom Schaden und von der Unfallstelle und der Hergang. Unfallzeugen sind dann das I-Tüpfelchen.
Recht haben und Recht bekommen ist dann in solchen Situationen ohne nachweisbare Aufnahmen immer… interessant =)
Jedenfalls kann auch ein einfacher Lackschaden ohne das die Stoßstange getauscht werden muss schnell mal 1300€ je nach Werkstatt ausmachen, und da wurde dann nicht getrickts oder Extraarbeiten durchgeführt. Bsp. Parkschaden an meiner Front, die Versicherung des Verursachers durfte eben jene summe Zahlen, wobei 700€ Lackierkosten waren und an Teilen nur der Pralldämpfer und das Kennzeichen erneuert wurden. Der Rest war Arbeit!

Ich würde generell die Schadensabwicklung über die Versicherung laufen lassen und dann, wenn es sich lohnt, den Schaden wieder freikaufen. Damit umgeht man das ganze hin und herdiskutieren mit dem Unfallbeteiligten.

Ja, das stimmt schon mit der Polizei. Aber diese fungiert ja auch als unabhängiger Zeuge mit Ihrem Unfallbericht (wenn eben keine anderen Zeuge da ist). Ich bin mal gespannt wie das bei mir ausgeht. So langsam möchte ich bei mir schon mal wieder eine intakte Linke Seite an meinem Audi sehen… :coffee:

[quote]

So ein kleiner Aufprall kann bei gestauchten Teilen dahinter und gerissenem Kunststoff auch schonmal die 1000€ schnell überschreiten ohne dass man viel sieht… ich wäre da vorsichtig und würde sowas lieber IMMER über die Versicherung laufen lassen.

[/quote] Da kann ich nur zustimmen.

aus Erfahrung kann ich auch nur zustimmen, bei Unfällen alles auf offiziellem wege zu regeln. Kann zwar umständlich sein, aber im Endeffekt spart man sich so böse finanzielle Überraschungen!