ABS-Leuchte und Bremsen-Leuchte dauerhaft an

Guten Tag, liebe Forenmitglieder,

mein 1.6er AEH, Bj. 1997 macht mir Kummer:

Seit 14 Tagen ist die gelbe ABS-Warnleuchte an.
Das Phänomen kenne ich gut, denn in der Vergangenheit musste ich schon einige Male einen Radsensor wechseln bzw. von Anhaftungen befreien,

Vorgestern war ich nun mit Anhänger unterwegs, als plötzlich neben der gelben Funzel jetzt auch die rote Bremsen-Warnlampe aufleuchtete inklusive Piepston.

Die Fehlersuche mittels VCDS ergab folgende Einträge:

Adresse 03: Bremsenelektronik Labeldatei: DRV\1J0-907-37x-ABS.clb
** Teilenummer: 1J0 907 379**
** Bauteil: ABS ITTAE 20 GI V00**
** Codierung: 03604**
** Betriebsnr.: WSC 06435**
** VCID: 6ED59D1E2ADE45FD60-4AA2**

4 Fehlercodes gefunden:
00290 - Drehzahlfühler hinten links (G46)
** 35-00 - -**
00287 - Drehzahlfühler hinten rechts (G44)
** 35-00 - -**
00290 - Drehzahlfühler hinten links (G46)
** 16-10 - Signal außerhalb der Toleranz - Sporadisch**
00287 - Drehzahlfühler hinten rechts (G44)
** 16-10 - Signal außerhalb der Toleranz - Sporadisch**

Dass beide hintere Sensoren mit dem identischen Fehlercode angezeigt werden, sollte darauf schließen lassen, dass womöglich mit dem Steuergerät etwas im Argen liegt, oder habt Ihr eine andere plausible Erkenntnis bezüglich dieses Problems?

Ich habe mir auf jeden Fall mal den Stecker am ABS-Block vorgeknöpft, die Pins sind blank, es gibt keine Verschmutzungen, kein Öl, nix! Optisch alles okay.

Was kann ich noch tun, um zu checken, wo die Ursache der Lichtshow im KI liegt?

Ich möchte, ehrlich gesagt, den ABS-Block ungern rausbauen, wenn es vielleicht doch eine einfachere Lösung gäbe.

Bin gespannt, was Ihr mir raten werdet.

Gruß
Norbert

Hallo, hatte bei mir ein ähnliches Phänomen, allerdings betraf es die vorderen Sensoren, gleiche Fehlercodes.
Bei mir waren es kalte und gebrochene Lötstellen in ABS Steuergerät. Nachgelötet und gut war. Seit 6Monaten ruhe. Allerdings vorher auch 2 Mal die Sensoren getauscht.

Hallo VAG-Schrauber,

danke Dir, Du bestätigst mich in meiner Vermutung, dass das Steuergerät der Übeltäter sein sollte.

Frage an Dich und alle, die in derselben Angelegenheit schon Erfahrungen gesammelt haben:

Muss ich den ABS-Block zwingend ausbauen zur Reparatur des Steuerteils? Mit der Konsequenz des aufwändigen Entlüftens anschließend?

Irgendwo habe ich mal einen Beitrag gelesen, wo erklärt wird, dass man das Steuerteil auch im eingebauten Zustand abnehmen und behandeln könne. Ist da was dran? Richtig vorstellen kann ich mir das allerdings nicht bei der verzwickten Einbaulage. Hoffentlich hat jemand guten Rat, wie da vozugehen wäre.

Bleibe gespannt.

Gruß
Norbert

Hi, ich musste den ABS Block ausbauen. An 3 Schrauben bin ich dran gekommen. Aber wie immer, die letzte Schraube hatte ich keine chance dran zu kommen.
Anschließend musste ich halt aufwendig entlüften lassen :face_vomiting::face_vomiting:

Das habe ich befürchtet.
Schon dem Augenschein nach ist da kein separater Ausbau des Steuerteils möglich.

Na ja, dann gehe ich halt den konventionellen Weg mit allem Entlüftungsstress, nicht jedoch, ohne zuvor noch einmal alle Leitungen und die hinteren Sensoren einem sorgfältigen Check zu unterziehen.

Jetzt hoffe ich, dass dafür bald die nötige Zeit ist, denn ich bin momentan reichlich eingedeckt mit Arbeit, obwohl ich als Ruheständler eigentlich jede Menge Spielraum haben sollte.

Wenn es Neues gibt, bin ich wieder hier.

Ach, schnelle Frage noch: Kann man das ABS-Block-Entlüften mithilfe von VCDS auch selbst vornehmen? Oder ist das zwingend Werkstattsache?

Gruß
Norbert

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Du kannst den ABS Block mit Hilfe von VCDS oder VAGcom entlüften. Ich selbst hatte kein bock auf entlüften und hab es machen lassen. War wesentlich stress freier​:rofl::rofl:

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Danke! Werde berichten, wenn sich etwas getan hat.

Gruß
Norbert

So, habe heute mal hinten links Zange und Scheibe demontiert und sowohl den Sensor als auch den Impulsring gecheckt. Da ist alles im grünen Bereich.

Auch der Stecker mit den Pins ist einwandfrei.

Habe dann alles schön gereinigt, mit Pressluft ausgeblasen und wieder zusammengebaut.

Das gleiche Prozedere rechts kann ich mir jetzt sparen, denn nun dürfte klar sein, dass die Fehlermeldung im Steuergerät entsteht.

Es wird aber schon noch ein paar Tage dauern, bis ich dazu komme, das Ding auszubauen, ggf. zu reparieren (löten) oder zu tauschen.

Gruß

Norbert

Hast du den abs Ring mit der Magnetkarte geprüft ?
Das Anker Blech ist ja auch total durch … vermutlich ist der abs Ring aufgerostet

@Devil666
Sorry, komme erst jetzt dazu, Dir zu antworten.

Nee, eine solche Karte besitze ich nicht, kann aber sagen, dass der Ring in tadellosem Zustand ist.

Das Blech war zwar schon reichlich marode, als ich das Rad demontiert habe, zerbröselt ist die Oberkante allerdings erst, nachdem ich mich beim Arbeiten (leider unvermeidlich) ab und an aufstützen musste. Daher noch keinerlei Rost am Ring.

Es bleibt also dabei: Sowie ich Zeit finde, mich mit dem ABS-Block intensiv auseinanderzusetzen, werde ich berichten. Bei all dem, was ich momentan an vordringlichen Aufgaben noch zu erledigen habe (brauche den Wagen zurzeit auch eher selten), kann das noch etwas dauern.

Gruß
Norbert

Hi, ich hab den gesamten ABS-Block ausgebaut.
Der ist mit nur 2 Schrauben fest. Da kommt man gut dran.

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Hallo Leutz,
ein halbes Jahr bin ich mit dem gelben und dem roten Lämpchen samt dem widerlichen Gepiepse herumgefahren, weil ich einfach nicht dazu gekommen bin, mich intensiv mit meinem Auto zu befassen.

Jetzt aber zwingt mich hoher Kühlwasserverbrauch dazu, die ZKD zu wechseln und da dachte ich mir, alles auf einen Schlag zu erledigen sei sinnvoll.

Und ja, nachdem der Kopf runter und etwas mehr Bewegungsspielraum vorhanden ist, habe ich heute versucht, das ABS-Steuergerät vom Block zu lösen. Bei eingebautem Block, versteht sich.

Keine Chance! Weder List noch Tücke noch gutes Werkzeug helfen da - Du kriegst das Sch…ding nicht raus. Also muss das gesamte Gerät raus. Aber das stelle ich erst einmal zurück, denn ich brauche kommende Woche den Wagen und deshalb haben die Reparatur am Kopf und der neue Zahnriemen und die Wapu momentan Vorrang.

Und nun tut sich völlig unerwartet ein neues Problem auf:

DIE VIER SCHRAUBEN AN DER KURBELWELLEN-RIEMENSCHEIBE gehen partout nicht runter.

Ich weiß, dass die Burschen oft sehr fest sitzen, daher wende ich mit einer großen Ratsche und dem 6er - Inbus erhebliche Kraft auf, aber es tut sich nix. Selbst mit dem Schlagschrauber bei vorsichtigem Einsatz selbstverständlich bleiben die Schrauben wie festgeschweißt. Die altberühmten Schläge mit dem Hammer auf die Schrauben haben auch nichts bewirkt.

Ja, ich könnte noch einen Zahn zulegen, doch fürchte ich, dann die Köpfe abzureißen.

Gibt es hier jemanden, der mir einen guten Rat geben kann?

Seid gegrüßt.

Norbert

Hallo Leute,

mit reichlich WD, Heißluft und Kältespray im Wechsel und schließlich roher Gewalt war es endlich geschafft: Die verflixte Riemenscheibe gab auf.

Und ab heute Nachmittag schnurrt der Kleine wieder wie ein Kätzchen.

Habe neben der Kopfdichtung, der Wasserpumpe, dem Zahnriemen samt Spannrolle auch alle Gummis des Ansaugtrakts, des Wasserflanschs, die Krümmerdichtungen, die Kerzen und den Luftfilter gewechselt.

Und da ich den Wagen vorn schon mal hochgebockt hatte, bei der Gelegenheit gleich alle angerosteten Fahrwerksteile sorgfältig mit Seilfett behandelt.

Mehr als einmal musste ich bei den Montagearbeiten derbe fluchen, denn, obwohl ich gutes Werkzeug besitze und „verdrehte“ Körperhaltungen nicht scheue, sind diverse Arbeitsschritte wegen der vertrakten Einbaulage einiger Teile elend schwierig zu erledigen.

Aber am Ende tröste ich mich damit, dass das Auto wieder samtweich läuft. Und ich hoffe, dass das Kühlwasserproblem damit erledigt ist.

Bleibt nun noch, den ABS-Block zu reparieren bzw. zu ersetzen, damit das Gepiepse im KI aufhört und die Funzeln ausgehen. Gern hätte ich den Job jetzt gleich mitgemacht, zumal nach Ausbau von Luftfilter und Schläuchen reichlich Platz war im Motorraum, aber mich schreckt noch immer das aufwändige Entlüften ab. Und den Wagen in die Werkstatt zu schleppen und das Entlüften für teuer Geld absolvieren zu lassen (telefonischer KVA einer Freien in meiner Nähe bei roundabout 220 Euro), ist mir momentan, ehrlich gesagt, noch unsympathisch.

VCDS habe ich ja, aber leider kein elektrisch betriebenes Druck-Entlüftungsgerät, das laut Werkstatt Voraussetzung sei für das Gelingen der Aktion.

Mal sehen, was ich da tun kann. Vielleicht findet sich ja eine Lösung. Ich frage mich aktuell etwas durch im Bekanntenkreis und hoffe auf jemanden, der die erforderlichen Gerätschaften und die nötige Erfahrung besitzt, mir zu helfen.

Ihr erfahrt dann gern davon.

Gruß

Norbert

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Hallo Freunde,

ich möchte Vollzug melden, denn mein Bremsenproblem ist nun endlich gelöst.

Hat verdammt lange gedauert, ja, aber ich musste einige Zeit darauf verwenden, ein passendes, gut erhaltenes und trotzdem preiswertes ABS-Steuergerät zu bekommen, dann fiel die Entscheidung, im Zuge der Arbeiten am Block auch gleich die hinteren Bremsen zu revidieren inklusive Ankerbleche.

Und ehrlich, obwohl mir klar war, dass die Aktion nicht ohne Überraschungen abgehen würde, gestalteten sich die Herausforderungen doch als sehr erheblich:

Zum ABS-Block:
Der muss, wie mehrfach gepostet wurde, zwingend ausgebaut werden, um das Steuergerät an dessen Unterseite abschrauben zu können. Ich habe meinen Block wiederverwendet und lediglich das erworbene Steuergerät angeschraubt. Dann wieder rein mit dem Teil und mit VCDS nach Softwareprogramm über die Vorderbremsen entlüftet. Klappte mit Hilfe eines 40,- Euro Druckentlüfters hervorragend und sogar relativ rasch. Insoweit ein erfolgreiches Unterfangen. Leider war anschließend die gelbe ABS-Warnleuchte noch immer an, Löschen brachte nichts, die Funzel kam sofort wieder. Also jetzt ran an die hinteren Bremsen.

Zur Heckbremsen-Revision:
Auto aufgebockt, Räder runter, Sättel ab, Backen und Scheiben ab und mit Dreiarm-Abzieher Naben mit Außenlager gezogen. Bis dahin alles easy. Jetzt die elend verrosteten Ankerbleche entfernt und versucht, mit größter Vorsicht die vier Achszapfen-Schrauben zum Ausdrehen vorzubereiten, denn deren Zustand war schon besorgniserregend und Abreißen keine Option, weil sie aus hartem Stahl sind. Also die üblichen Schläge auf den Schraubenkopf, jede Menge Röstlöser prophylaktisch über mehrere Tage verteilt, mit Hitze und Kälte im Wechsel und wieder Rostlösespray operiert und am Ende die Ratsche angesetzt. Drei Schrauben mit Schweiß auf der Stirn rausbekommen, doch die vierte trotz x-maligen Hin- und Herdrehens abgerissen. Ich erspare mir die aufreibende Story des Ausbohrens, es hat Stunden gedauert, die harte Schraube so weit zu zerspanen, dass ich das Originalgewinde nachschneiden konnte.
Jeder kann sich vorstellen, dass ich dieses Elend auf der anderen Seite auf jeden Fall nicht noch einmal riskieren wollte. Deswegen wieder mit größtem Aufwand vorbehandelt und … wieder diese eine verflixte Schraube hingerichtet. Daher: The same procedure as last time! Hätte Fluchen genützt, ich wäre in fünf Minuten fertig gewesen. So also wieder ein paar Stunden investiert. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich die Bohrer neu anschleifen musste, da sie ständig nach 1, 2 Millimetern stumpf waren.
Aber egal, die Achszapfen lagen nun auf der Werkbank, die beiden darauf verbliebenen Gehäusereste der Innenlager mit List und Tücke entfernt und die Teile gereinigt.
Als ich die neuen anbauen wollte, stellte sich heraus, dass die Ankerbleche nicht passten, obwohl sie nach Schlüsselnummer und Ident.-Nummer bestellt waren. Gut, dass ich das Auto meiner Frau als Mobilitätsgarantie missbrauchen durfte, so blieb mein Audi auf den Böcken, bis die neuen Bleche kamen. Nun also mit Elan an den Zusammenbau. Ging ganz ordentlich voran. Im nächsten Schritt sollten die Bremsleitungen (sind ziemlich verwinkelte Röhrchen und jeweils einem Schlussstück aus Schlauch mit Anschluss zur Bremszange) gewechselt werden. Erneut verschwenderischer Einsatz von Spray am Verbindungsstück (zwischen Hinterachse und Unterboden) wegen starken Rostansatzes. Große Erleichterung, als sich die Überwurfmuttern endlich ausdrehen ließen. Neue Teile eingebaut, nur sehr wenige Windungen des starren Rohrs etwas nachbiegen müssen - alles okay.
Na, dann haben wir’s ja gleich! Jetzt schnell noch die Drehzahlsensoren dran und fertig! VON WEGEN!!!
In den Ankerblechen fehlen die Bohrungen für die 5-er Inbusschrauben zum Montieren der Sensoren. Das gibt’s doch nicht!!!
Du kommst von der Radseite nicht mehr an die Gewinde-Bohrung dran, um von dort einen Bohrer anzusetzen, weil der Flansch zur Aufnahme der Felge im Weg ist. Fragt mich nicht, wie ich’s hingekriegt habe, das Loch von der Rückseite zwischen Stoßdämpfer und Spiralfeder hindurch ins Blech zu bekommen, es war ein kleiner Albtraum.
Immerhin, es hat funktioniert, irgendwie. Das Entlüften war wieder ein Kinderspiel dank des o.g. schlauen Geräts. Und, was soll ich sagen, um 20:00 Uhr heute Abend saß ein wahrhaft erleichteter, zufriedener und ein wenig stolzer Amateur-Schrauber bei der Probefahrt im Auto, um festzustellen, dass die Bremsen super zupacken und, was noch schöner ist, alle Lämpchen sind aus.
Nun wünsche ich mir, dass mal eine Weile Ruhe herrscht.

Ich danke nochmals allen, die mir gute Ratschläge gegeben haben.

Gruß
Norbert

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