Habe mich gerade mit nem A3 Fahrer unterhalten, der seinen A3 ziemlich tief hatte. Ich fragte ihn, welchen Stabi er verbaut hatte.
Er antwortete: Gar keinen.
Er fährt ohne Stabi durch die Gegend nachdem er erfolglos den von H&R verbaut hatte und dieser am Holm anschlug.
Vom Fahrverhalten soll sich nichts verändert haben.
Nach seiner Aussage kennt er einige, auch Seat Leon u.a. die das so gemacht haben.
Ist das sinnvoll das Ding rauszuschmeissen? Was sagt der Tüv?
Bin nämlich seit einiger Zeit am überlegen, zwecks weiterer Tieferlegung, nen anderen Stabi zu besorgen. Wenn´s auch ohne geht, würd ich mir das sparen.
Und auch den Stabilagertausch der seit der Tieferlegung Not tut.
Der Stabilisator drückt auf der Außenseite nach unten und belastet das kurvenäußere Rad stärker und entlastet damit die Feder dieses Rades. Gleichzeitig entlastet er das kurveninnere Rad und belastet dessen Feder. Er verringert die Kippgefahr, indem er Federkraft von außen nach innen verteilt, allerdings zum Nachteil des kurvenäußeren Rades, das eher an die Grenzen seiner Seitenführungskraft kommt.
Also wird die feder des Kurvenäusseren Rades ohne Stabi stärker belastet, was zur Folge hat das der Wagen aussen mehr einfedert? Hoffe mal das so richtig verstanden zu haben.
Ist es denn zulässig, ein Fahrwerksteil, welches von Serie her verbaut ist, demontiert zu lassen?
Hallo,
ich glaub wohl kaum. Da jedes Fahrzeug ja irgendwie komplett als eine Einheit typengeprüft ist. Du musst ja bei Änderungen am Fahrzeug, wie bei Tieferlegungen, Felgen etc. auch eine Abnahme durch Dekra/TÜV machen lassen… Nicht ohne Grund !
Wie schon User @Raoul erklärt hat, sind die Stabi’s auch nicht umsonst im Fahrzeug verbaut.
Und in extremen Fahrsituationen, wie einem plötzlichen Ausweichmanöver, wird’s Fahrzeug dann möglicherweise nicht mehr beherrschbar sein.
Ich glaub auch, dass bei einer solchen Änderung die Zulassung des Fahrzeuges erlöschen dürfte, und damit auch der Versicherungsschutz…
Kurz und knapp: Ich würd das Teil drin lassen.
Gruß Enrico
Dieser Beitrag wurde von EnnoP am 27.08.2005 bearbeitet
Aaaalso, der Stabi soll (wie der Name sagt) das Fzg. bei Kurvenfahrt stabilisieren. Da mit der Tieferlegung mit Sicherheit auch andere Feder verbaut sind, sieht die Sache so aus:
Der Grund, warum der Stabi in einem Fzg verbaut ist, ist, weil man damit den Zielkonflikt zwischen Komfort beim Geradeausfahren und nötiger Stabilisierung beim Kurvenfahren aufheben kann. Sprich, mit Stabi kann das Auto komfortablere Federn haben und -> kippt trotzdem nicht.
Wie oben steht unterstützt / entlastet der Stabi die stark belastete kurvenäußere Feder, indem er die kurveninnere mitbenützt.
Dazu kommt noch die Radlaständerung, macht man den Stabi an der HA härter, wird das Fzg. übersteuernder, macht man das an der VA, wird es untersteuernder. Darum haben viele „kleine“ Autos ab Werk an der HA gar keinen Stabi. Wenn Du nun den hinteren weglässt, machst Du das Auto untersteuernder, tust Du dies an der VA, wird es folglich übersteuernder. Alles jeweils bei ansonsten unveränderter Abstimmung!
Dann gibts noch was, an der Antriebsachse verlierst Du mit Einbau eines Stabis an Traktion (das kurveninnere Rad wird ja entlastet). Darum fährt man im Motorsport zum Teil bei Regen sogar ganz ohne Stabi (mehr Traktion).
Alles in allem dürfte jetzt aufgefallen sein, dass so ein Stabi ein recht komplexes Ding ist - abstimmungsmässig.
Wie oben auch schon steht, das Fzg ist als ganzes zugelassen, also auch mit dem verbauten Stabi.
Man kann den Stabi also eigentlich nicht isoliert sehen. Wenn jmd. die gesamte Abstimmung des Fzg anpasst, dann kann das auch ohne Stabi gut fahren - vermutlich unkomfortabel, aber nicht unbedingt unsicher.
Insgesamt muss aber zu allem der TÜV seinen Segen geben, dass der Stabi zufällig gerade abgefallen war wird eher keiner glauben
