[8PA] Extrem schwankender Kühlwasserstand

Moin,
ich habe gerade nach einer Woche in der Werkstatt mein Auto vom Freundlichen abgeholt. Unter anderem war ein kleines Loch im Kühler. Leider ist ein schwerwiegender Fehler immer noch da.

Der Kühlwasserstand schwankt enorm.

Also wenn der Wagen kalt ist, ist der Kühlwasserstand auf maximum. Wenn ich den Wagen dann warmfahre und 50km über die Autobahn jage, ist der Kühlwasserstand 5cm unter Minimum (der komplette Behälter ist weiß, also leer) und sämtliche Warnlampen brennen. Öffne ich dann den Behälter, um Kühlwasser nachzufüllen, sprudelt der Kühlwasserstand auf gut Maximum wieder hoch. Es geht also kein Wasser verloren.
Drehe ich danach den Kühlwasserbehälter wieder zu und fahre 50km auf der Autobahn, wiederholt sich das Spielchen.

Was kann das sein?
Mein Freundlicher will am Montag bei Audi in Ingolstadt anrufen, weil er auch nicht mehr weiterweiß.

Und ich weiß auch nicht mehr weiter. Allein die letzte Reparatur mit dem Kühler und so lag bei knapp 11oo,- €. Wenn das so weitergeht, kommt der Audi weg und ich kaufe alle 2 Jahre einen Dacia Logan. Das dürfte alles zusammen auch nicht teurer sein als so ein audi a3, der dauernd nach "bring mich Werkstatt" schreit.

Ich will doch einfach nur ein zuverlässiges Auto. :schnueff:

Wenn jetzt jemand mit Garantieverlängerung kommt, keine Sorge. Der Wagen ist zwar erst gerade so über die 2 Jahre raus, hat aber schon weit über 150 tkm auf der Uhr. Da bringt die Garantieverlängerung auch nichts, weil die ja nur die Laufzeit erhöht und nicht die Laufleistung (gemessen in km).

Ich kann dir nur sagen das ich zur Zeit haargenau das Gleiche Spielchen mit meinem TDI hab… Ich bin gespannt auf deine Antworten und deine Ergebnisse!!!
Bin auch mittlerweile richtig verärgert über diese Unzuverlässigkeit des sch*** Autos.

Hm, hört sich ja echt komisch an. Die standschwankungen kommen ja daher dass das kühlsystem unter druck steht. Der Kühlwasserbehälterdeckel bläst ja ab bzw. begrenzt irgendwann den druck im system(glaub so zwischen 1,3 u 1,5bar). Läge ja nahe dass der Deckel erst zu spät abbläst bzw. der schacht am ausgleichsbehälter wo er hinein bläst verstopft ist. jedoch sind die bei audi auch nicht blöd (die meisten zumindest) u. könnten diesen fall schon geprüft haben:hmm:

Das könnte entweder der Deckel des Ausgleichsbehälters sein. In diesem Befindet sich ein Überdruckventil. Wenn das defekt ist, baut sich Druck ohne Ende auf und drückt das Kühlmittel regelrecht weg, bis dass ein eventuel ein Schlauch platzt.
Ich könnte mir aber auch vorstellen dass ein Defekt der Wasserpumpe vorliegt. In dem Fall ist dann ein Wechsel des Zahnriemens angebracht.
Ich hoffe geholfen zu haben.

Gruß Timur

Hallo,
hatte ja gesagt das ich identisch den gleichen fall habe. Deckel habe ich schon von meinem Sportback auf den TDI gewechselt und Zustand ist unverändert. Zu der Wasserpumpe würd ich sagen das die Temperatur des Motors bei mir immer ca 91 Grad beträgt egal ob Autobahnfahrt oder Landstraße, würde die Wasserpumpe defekt sein würde er doch Ruck-Zuck heiß laufen oder?!

@ Jogi:
Ja das würde ich auch meinen, dass wenn die Wasserpumpe ganz kaputt ist, also nicht mehr fördert, das der Motor überhitzen würde.
Meine Tips waren auch nur Vermutungen. Was ich mir auch vorstellen könnte wäre ein verstopfter Kühler. Das Phänomen kenne ich noch von alten Fahrzeugen. Hatte aber lange nicht mehr mit dem Problem zu tun gehabt…

hmm ja, hab ich auch als Tipp aufgefasst, dafür ist es ja auch da hier… Fachsimpeln ist immer ein für und wieder aufstellen bis man zur Lösung kommt :wink:
Das mit dem Kühler kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, da der Fehler plötzlich aufgetreten ist und zudem die Fahrzeuge ja noch nicht alt sind…

Moin,
ich habe eine Diagnose von Audi, weil mein Freundlicher auch nicht mehr weiter wußte. Es war wohl die Zylinderkopf-Dichtung. Die hatte mein Freundlicher eigentlich schon getauscht, aber die neue Dichtung war wohl falsch eingebaut. Merke: Man muß die Zylinder-Steholzen in einer festgelegten Reihenfolge anziehen und danach wieder in einer festgelegten Reihenfolge mit einem erhöhten Drehmomment nachziehen, sonst sitzt die Dichtung nicht richtig… :sadyes:

Tja, danach habe ich heute erstmal 500km mit Vollgas abgespult und der Fehler war nicht mehr feststellbar. Es hieß: Das Wasser wird unter Druck in Hohlräume im Zylinderkopf gedrückt. Durch den Druck fängt dort das Wasser auch bei über 100°C nicht an zu kochen (vgl. Dampfkochtopf). Wenn man dann den Deckel öffnet, fällt der Druck im System ab, das überheiße Wasser in dem Hohlraum fängt schlagartig an zu kochen, dehnt sich dabei natürlich stark aus (Wasserdampf) und dieser Wasserdampf drückt dann das Wasser durch die kaputte Dichtung zurück in den Kühlkreislauf. :kap:

Vorab wurden bereits sämtliche Schläuche, der Deckel des Ausgleichsbehälters, die Wasserpumpe und der Kühler gewwechselt. Wenn es nicht wieder die Zylinderkopfdichtung gewesen wäre, wäre nur noch ein Riß im Zylinderkopf selber in Frage gekommen.

Ciao

Ah! Die Erklärung ist sehr logisch, ja!
Im übrigen bedienen sich Rennmotoren genau diesem Phänomen. Die haben ein geschlossenes Kühlsystem welches permanent unter Druck steht. So kühlt das Kühlmittel noch bis 120° zuverlässig. Bei 100° macht das Kühlmittel in konventionellen Motoren schlapp.

Zum Thema Zylinderkopfstehbolzen: Natürlich müssen diese in einer bestimmten Reihenfolge angezogen werden. Das ist bei verschiedenen Zylinderköpfen unterschiedlich, bzw kann unterschiedlich sein.
Meist ist es so wie folgt:
Wenn man bei 16 Schrauben in 2 Reihe á 8 Schrauben die Nummerierung wie folgt vornimmt:

  1. Reihe von Links nach Rechts, 2. Reihe von Rechts nach Links.
    Anzugsreihenfolge ergibt sich dann, nach einm "Schneckenmodel" von der Mitte aus nach aussen gehend:

5/13/12/4/6/14/11/3/7/15/10/2/8/16/9/1

So gewährleistet man dass keine Spannungen im Zylinderkopf entstehen, sich also der Zylinderkopf von der Mitte nach Aussen legt.

Die Zylinderkopfschrauben werden nur einmal mit einem Drehmomentschlüssel angezogen. Danach geht es in 1/5 und / oder 1/4 Schraubenumdrehungen weiter. Auch dort differieren je nach Modell und Hersteller die Werte.

Mein Zahlenbeispiel ist nur ein Beispiel. Dieses System kann man anwenden wenn z.B. für den Motor keine entsprechenden Daten mehr vorhanden sind. Beispielsweise bei historischen Motoren o.ä.

Übrigens besteht die größte Gefahr beim öffnen des Zylinderkopfes. Es ist Paradox, aber wahr! Denn beim öffnen des Zylinderkopfes kann eine Zylinderkopfschraube reissen. In dem Fall ist der Laie schnell am Ende seiner Möglichkeiten. Nur eine Fachwerkstatt kann da Abhilfe schaffen.

Dass Zylinderkofschrauben Einwegschrauben sind, ist denke ich mal klar. das Ergibt sich aus den hohen Drehmomenten. Kleiner Querverweis auf Radschrauben: Auch diese sollten alle paar mal gewechselt werden.

Sorry für´s lange Ausholen :wink:
Gruß Timur