Hi Leute,
ich hoffe jemand kann mir mit seinen Erfahrungswerten zu einem Ventil-/ Motorschaden und Haftungsfragen und Reparaturmöglichkeiten zu folgendem Sachverhalt weiterhelfen.
Ich habe seit September 2015 einen A3 8P BJ 10.2003 mit einem 1.6l Motor (MKB: BGU) mit 229tkm und nie bisher die Zündkerzen gewechselt / wechseln lassen.
Und zwar war hatte ich am Donnerstag vor einer Woche Schläge im Motorraum beim Auffahren auf die Schnellstraße gehört, gefolgt von einem unrunden Motorlauf. Bin dann noch etwa 2 km weitergefahren und bei der Arbeit abgestellt. Motorhaube auf, Zündkerze auf dem 1. Zylinder Locker (!) gewesen. Kurz auf die andere Seite zur Werkstatt gegangen, die sagten, dass die Kerze vermutlich im falschen Winkel reingedreht und mit Gewalt reingedreht wurde und somit auch das Zündkerzengewinde defekt sei. Reparatur mit Heli-Coil (200 Tacken) vorgeschlagen.
Dem habe ich dann zugestimmt, da ich auf das Auto angewiesen bin. Am nächsten Tag bin ich dann wieder hin, Reparatur war wohl ohne Heli-Coil möglich. Es wurde das Gewinde nachgebessert und eine neue Kerze reingemacht. Bei der alten Zündkerze fiel auf, dass die Mittelelektrode nicht mehr vorhanden war. Im Zylinder war sie nicht mehr aufzufinden, somit müsste diese laut Werkstatt nun irgendwo im Auspuff sein, auf jeden Fall nicht mehr im Motor. 100 Tacken wollte er dafür. Rechnung habe ich nicht mit, da ich es eilig hatte und wieder ins Geschäft musste. Auto lief dann auch wieder rund, gefühlt sogar mit minimal mehr Leistung und mit weniger Ölverbrauch, wie vor dem Schaden.
Nun eine Woche später, wieder Donnerstag als ich bei der Heimfahrt von der Arbeit in den Kreisverkehr reinfuhr, ähnliches Szenario. Wieder Schläge aus dem Motorraum, mit abruptem Leistungsabfall bis hin zum Ausfall. Habe dann Während dem rollen wieder einen Gang rein und kommen lassen, sodass ich mich von der Straße mit letzter Kraft und klackerndem Motorengeräusch auf einen Parkplatz retten konnte. Dort angekommen, ausgeschaltet, nachgeschaut, Zündkerze und die anderen 3 fest drin, zumindest soweit man das mit der Festigkeit des Zündkerzensteckers prüfen kann. Nochmal versucht zu starten, keine Änderung. Also ADAC gerufen, der hatte aufgrund der Vorgeschichte und dem Klacker-Geräusch einen Ventilschaden vermutet und einen Abschlepper zur Werkstatt, bei der ich es reparieren lassen habe, organisiert.
Nun steht das Auto da, der Chef hatte an dem Freitag einen Bandscheibenvorfall und ist im Krankenhaus und muss evtl. operiert werden. Es war nur der Azubi (1. Lehrjahr) da. Der hat an dem Zylinder mit dem reparierten Gewinde die Kompression geprüft. 9 Bar. 11 Bar wären normal lt. Seinem Chef, also schlussfolgerte der Azubi, dass es kein Ventilschaden sein kann. Fehlercodes ausgelesen, da war auch nichts drauf. Nun hat er und der Mitarbeiter im Büro gemeint, dass die erst damit rechnen, da der Chef sich noch nicht gemeldet hat, dass er sich am Montag meldet.
Meine Fragen sind nun:
Könnte es sein, dass die Mittelelektrode noch im Zylinder war und erst jetzt, 500km später, Ventile beschädigt hat? Falls ja, müsste in dem Fall die Werkstatt dafür haften? Für wie wahrscheinlich haltet ihr das? Könnten Reste vom Gewinde nachschneiden nach einer solchen Zeit Ventile zerstören? Je nachdem wie der Chef reagiert, würdet ihr einen Anwalt / Gutachter dafür involvieren? Da ich rechtschutzversichert bin, würde mich im Falle, dass die Werkstatt hier die Schuld hat, diese auch voll beanspruchen. Kann evtl. auch durch Kontakt zum Vorbesitzer die Werkstatt die das ursprünglich verbockt hat, zur Rechenschaft gezogen werden? Lässt sich sowas noch jetzt nachweisen?
Da ich als Laie da vieles nur mutmaßen kann, möchte ich mal hier von Erfahreneren KFZlern eure Meinungen hören, bevor ich dann am Montag mit dem Chef sprechen kann.
Foto von der Zündkerze lade ich heute abend hoch.
Danke euch vielmals!!
Grüße Chris