[8P] Pantherschwarz nachlackieren

…kann ich sehr gut nachvollziehen und würde mir genauso gehen.

Wollte meinen TT eigentlich in Gletscherweiß-Perleffekt, da ich zuvor bereits zwei schwarze A3 gefahren habe. Bin dann aufgrund von Warnungen vor diesem (ebenfalls wundeschönen) 3-Schicht Lack zum Pantherschwarz gewechselt. Tut mir wirklich leid dann lesen zu müssen, dass andere in der Praxis doch solche Probleme damit haben… und du bist (warst) ja nun der 2. hier im Forum.

Sorry, hab keine Ahnung ob ich es jetzt durch meine ausschweifende Antwort noch schlimmer mache? Aber hat es denn bei deinem noch ein anderer Fachbetrieb probiert? Ich meine es gibt auch Leute die können kein Phantomschwarz-Perleffekt beilackieren (selbst erlebt). Wieso ist es bei der Farbmusterbestimmung (s. Anmerkung @tim) nicht aufgefallen?

Ich stelle dir Bildmaterial zusammen, obwohl es ja nun leider auch nichts mehr bringt. Muss allerdings auf Sonne warten… kennste ja.

Mein nächster glaube ich wird Ibisweiß (Uni-Lack). Den kann man mit der Rolle beilackieren :wink:

Mit bestem Gruß,
Martin

Anbei noch ein sehr interessanter Fachartikel welcher sich mit der grundsätzlichen Problemstellung "Reparaturlackierung" beschäftigt. Hier wird auch deutlich wie sehr sich die Werkslackierung von einer Reparaturlackierung unterscheidet. Und nun verstehe ich auch warum Lackierer selbst bei jungen Autos im Regelfall nicht mit den original Lacken der Autohersteller arbeiten. Zudem wächst meine Hochachtung vor den Leuten, die wie in meinem Fall erstklassige Ergebnisse liefern.

www.zkf.de/fileadmin/redaktion_oeffentlich/aktuelleDownloads/Merkblatt_IFL-Stand_29-04-2014.pdf

Was dort beschrieben steht, passt leider sehr gut zu deiner Erfahrungen und bekräftigt mich mit dem letzten Satz meines vorangegangenen Threads.

Mit bestem Gruß,
Martin

Meiner wurde zwischenzeitlich nochmal lackiert, mit dem selben Ergebnis. Der nächste Versuch steht noch aus. Hatte zwischenzeitlich mal mit nem anderen Lackierer geredet. Er meinte, das der Lack sicher nicht einfach ist, aber so wie es bei mir aussieht, ist es nicht zu tolerieren.
Er hat mich auch erklärt, das die ganzen Effekt-Partikel Naturprodukte sind. Die bekommt man dann je nach Charge einfach nicht mehr so hin, wie im Original Lack. Ausserdem ist der Lack jedes mal eine Nuance anderes, wenn er neu gemischt wird. Nimmt man 3 Audi A3 mit der gleichen Farbe aus verschiednenen Werken und tauscht bspw. die Türen untereinander aus, wird man sofort Farbunterschiede sehen.
Perlmut-Weiß ist so ein Klassiker. Perlmut ein Naturprodukt, nie gleich. Dann werden da Vorgaben an die Schichtdicke gemacht, die von Hand nie eigehalten werden können. Ein großes Problem, wenn auf Kante lackiert werden soll. Farbangleiche durch beilackieren werden nur bei Haftpflicht übernommen, die VK übernimmt sowas hingegen nicht. Dann müssen glaube ich 5% Abweichung in Kauf genommen werden, was laut meinem Lacker sehr viel sein kann. Ein ganz krasses Beispiel ist wohl ein Mineral, das bei Fukushima abgebaut wurde. Das gibts jetzt eben einfach mal nimmer.
Ich war auch bei der VAG Unfall-Instandsetztung, da erzählte mir der Meister, das sie einen R8 Spider komplett neu lackieren mussten, weil sie den Farbton nimmer hinbekommen haben. Irgend so ein Hightec-Lack. Viel Spaß beim Wiederverkauf einen solche Autos…
Ich werde mir in Zukunft überlegen, welche Farbe ich kaufe.

Anbei noch Bilder vom Ist-Zustand und ein Bild mit dem Lackmuster, das beim nächsten Versuch lackiert werden soll.
Bei mir ist es im Augenblick so, das der Lack nicht von Rot-Lila nach grün floppt…

@DannyWilde
die Aussagen deines Lackierers stehen ja in sehr guter Übereinstimmung mit dem von mir gepostetem PDF. Bei @LennartN ist genau der gleiche Fehler zu finden, nämlich dass der Lack nicht auf "grün flopt". Auf den Paspeln in deiner Hand ist das auch schon gut zu erkennen. Demnach sollte die linke dann ziemlich gut passen, die rechte ist murks.

Auch wenn es euch leider nichts nützt, sobald hier mal die Sonne scheint mache ich Bilder von meinem. bei bedecktem Himmel ist das allerdings sinnlos.

Viel Erfolg,
M

@Mista-M
bei uns wurde es zwei mal von einem und ein drittes mal bei einem anderen Lackierer versucht. Alles exakt dasselbe Ergebnis. Die beiden wurden von der Audi Werkstatt beauftragt. Der dritte Lackierer, welcher den 4. Versuch machen sollte weigerte sich diese Farbe zu lackieren: "Das könne nichts werden".
Wir haben dann einen Lackgutachter hinzugezogen. Dieser meinte, dass in diesem Lack eine Art "Kunststoffkristall" vermischt ist, welcher für den Farbwechsel verantwortlich ist. Diese Kristalle werden bei einer Werkslackierung ausgerichtet. Ich vermute mit einem statischen Verfahren. Ein Reparaturlackierer arbeitet aber für üblich nicht mit so einem Verfahren und kann die Kristalle daher nicht ausrichten. Laut Gutachter, wäre es mehr Glück diese Farbe bei einer Reparaturlackierung zu treffen.
Was mich bei dir noch interessieren würde: wurden die angrenzenden Teile (z.B. die Tür) beilackiert/eingenebelt?

Wir haben jetzt übrigens einen Sepangblauen, dieser lässt sich nach Aussagen des Gutachters aufs einfachste nachlackieren (ab jetzt Kaufkriterium) und ist auch ein wirklicher Blickfang…

Viele Grüße,
Lennart

@DannyWilde
@LennarT,

…endlich mal etwas Sonne, sorry für die Wartezeit. Bilder findet ihr in meinem Album. Die Fotos dienen lediglich der Dokumentation, mein Auto war leider nicht gewaschen.

http://www.a3-freunde.de/galerie/index.php?p=album&aid=25125

Es wurde der linke Kotflügel durch ein Neuteil (Alu) ersetzt und auf Stoß lackiert. Haube und Fahrertür sind nicht beilackiert. Der Flop "funktioniert" erwartungsgemäß, in der Detailaufnahme kann man dann Fehlerlesen. Evtl. sind die Partikel minimal anders aber das kann auch Einbildung sein. In der Praxis ist das Ergebnis nahezu lupenrein.

Ich habe aus eigenem Interesse weiter zum Thema "Reparaturlackierung" recherchiert. Ich gehe zu späterer Zeit nochmal hierauf ein.

Anhand der Erfahrungen in ihrer Gesamtheit sehe ich mich aber auch gezwungen meine Aussage hinsichtlich der Reparaturfreundlichkeit dieses Lackes zu revidieren. Für mich ist die Sache sehr gut ausgegangen und der Fachmann den ich im Vorfeld hierzu befragt habe, hat sein Versprechen gehalten. Seine Arbeit ist erstklassig und ich halte sie für absolut reproduzierbar. Dennoch glaube ich euren Schilderungen und so muss man einfach zu dem Schluss kommen, dass eine Reparaturlackierung mit LZ9Z den Lackierer vor besondere Herausforderungen stellt, welche allerdings nicht unerfüllbar sind.

Mit bestem Gruß,
Martin

Danke für die Bilder! Ist m.M. nach ein Top-Ergebnis. Wer nicht weiß, das da was lackiert wurde sieht es defintiv nicht. Selbst wenn man es weiß, auf den Bildern ist kein Unterschied zu sehen.
So wie es bei mir ist und auch bei @LennarT ist es allerdings völlig inakzeptabel.
@LennarT bist du denn nicht mal zu einem unabhängigen Gutachter gegangen und dir dort eine Meinung eigeholt?
Das wäre jetzt mein nächster Schritt, wenn beim nächsten mal wieder nix besseres raus kommt.

Hi,
Vielen Dank für die Bilder! Dein Ergebnis ist ja wirklich hervorragend. Die verschiedenen Töne sind zwar auf den Bildern noch nicht im voller Ausprägung zu sehen, aber ich denke, dass es auch dann passen wird. Bei mir war der Unterschied so auch schon zu sehen.

@Dannywilde
Ja ich habe einen Gutachter aufgesucht. Dieser gab die o.g. Erläuterung und damit war das Auto für mich nach 2 Lackierern, 3 Versuchen und einem sich weigernden Lackierer nicht mehr haltbar.
Nach einem jahr hatte ich dann auch keine Lust mehr und das Auto vor der Haustür konnten wir bei Sonnenschein auch nicht mehr sehen.
Es tat zwar etwas weh, den ersten Neuwagen nach 1,5 Jahren mit einem Haufen Verlust wieder abzugeben, aber für uns schien die Chance relativ klein, dass das einer hinbekommt. Die Theorie mit den kunststoffkristallen klingt für mich auch erstmal plausibel.
Also ich hoffe, dass ihr alle nicht in die Situation kommt nachlackieren zu müssen und wenn, dann mit dem Ergebnis von Mista-M.

Viele Grüße und einen schönen Abend,
Lennart

Hier nochmal ein letztes update von mir. Habe den Lack von einem Bekannten bekommen, der in seiner Werkstatt mit DuPont arbeitet.
Den Lack also zu meinem Lackierer gebracht, der hat die Stoßstange dann zum 4. mal lackiert. Das Ergebnis spricht glaube ich für sich.

@DannyWilde,
das sieht auf den Fotos mal sehr passig aus! Ich gehe einfach mal davon aus, dass der Flop zum Magenta "funktioniert". Magenta war ja in all den Beispielen nie das Problem.

Ich habe mir zwecks Steinschlagreparatur noch 5 ml LZ9Z als Lackstift von meinem Lackierer besorgt. Habe das mal von Hand auf ein Demoteil gepinselt. Was soll ich sagen, es passt. Wenn der Lack richtig gemischt ist, sollte es bei der Applikation keine Probleme geben.

Dennoch werde ich den Rat befolgen, soweit möglich nicht unnötig zu lackieren. Also Steinschläge minimalinvasiv abtupfen und mit Klarlack auffüllen.

Mit bestem Gruß,
M

@Mista-M

Ja, nach Magenta war nie das Problem, kann auch mal noch Bilder von der Frontalansicht der Seitenwand zur Stoßstange machen. Ist allerdings schwierig wegen der Spiegelungen. Der Flop nach grün war ja das Problem, was nun endlich behoben ist. Einzig fehlt dem original Lack die Brillianz im Vergleich zur Stoßstange. Das Auto ist halt fast 7 Jahre alt. Ende des Monats wird der Wagen komplett poliert und versiegelt, was das Problem dann auch beheben sollte.
Ich bin jedensfalls sehr froh, das die ganze Geschichte jetzt nach so langer Zeit noch ein gutes Ende genommen hat.
Falls mal was lackiert werden muss, muss man sich bei diesem Lack die Arbeit machen, jedes verfügbare Muster zu spritzen, bis es bei
Sonnenlicht passt. Wenn man auch selbst vielleicht draufzahlen muss. Es lohnt sich dann doch.