Hallo,
Wir haben einen 1.4 TFSI mit DSG Getriebe (automatisches Schaltgetriebe).
Bei diesem kann man einen "Freilaufmodus" aktivieren oder eben nicht.
Dabei kuppelt das Getriebe wenn man den Fuß vom Gas nimmt automatisch aus und man rollt frei ohne Motorbremse. Wenn man dann bremst oder auch Gas gibt kuppelt es wieder automatisch ein.
Was haltet ihr davon? - Spritsparen? Verschleiß Kupplung? Verschleiß Bremse? …?
Bin auf Meinungen gespannt!!!
Gruß
Spritsparen sicher nicht.
Moderne Motoren besitzen ein Schubabschaltung. Diese bezweckt, das wenn man mit eingelegter Kupplung
komplett vom Gas geht kein Benzin mehr eingespritzt wird. Mehr sparen geht nicht.
Wenn beim Ausrollen ausgekuppelt wird, muss Benzin eingespritzt werden damit der Motor nicht abstirbt…
Hi Werner,
dieser Freilaufmodus wird auch als Segeln bezeichnet und dient zum Spritsparen. Das tut er auch wirklich aber du musst ihn intelligent einsetzen. Durch das Segeln wird der Wagen weniger gebremst und kann weiter rollen als eingekuppelt mit Motorbremse (in der Schubabschaltung). Wenn die Strecken zum Segeln zu kurz sind und du zusätzlich bremsen musst, um an der nächsten Ampel zum stehen zu kommen, dann nutzt es dir nichts. Dann lieber mit Motorbremse die klassische Spritersparnis durch Schubabschaltung nutzen. Ansonsten sanft hochbeschleunigen und segeln lassen.
Der Verschleiß der Kupplung wird vielleicht etwas höher aber bei normaler Fahrweise wirst du die in einem Autoleben nicht tot bekommen.
By the way: Das was Audi hier anbietet ist Leerlaufsegeln. Die nächste noch in Entwicklung befindliche Stufe wird dann sein, dass man den Motor beim Segeln ganz abstellt.
Egro: Probiere es auf deinen typischen Strecken (z.B. Weg zur Arbeit) aus und schau, ob es dir nutzt und was dir lieber ist (Fahrspaß oder Spritsparen).
Grüße,
Mic.
PS.: Bitte fülle dein Profil aus.
JFK67 hat Recht.
Man muß aber die Kosten abwägen, die entstehen, wenn man die kinetische Bewegungsenergie eines Kfz
a. durch Herunterschalten und Einkuppeln (und Nichtgasgeben, aka Motorbremse), oder
b. durch simples Bremsen
in Wärme umwandelt.
In beiden Fällen muß die Bewegungsenergie in (hier: Wärmeenergie) umgewandelt werden.
In herkömmlichen Kraftfahrzeugen geschieht das entweder durch Erzeugung von Wärme, entweder in
a. der Kupplung, oder
b. an den Bremsbelegen.
In beiden Fällen muß man Materialabrieb in Kauf nehmen, da Energie nicht verschwindet, sondern NUR umgewandelt
werden kann (wikipedia: Energieerhaltungssatz).
Wer also (fast) nur mit den Kupplungsbelägen, anstatt mit den Bremsbelägen bremst, der sollte die Preise von
Bremsbelägen und Kupplungsbelägen (incl. deren Tausch) einmal vergleichen.
Schönen Vaddertach!
Das ist Mist, die Bremswirkung kommt durch den Motor zu stande. Dadurch, dass der Motor keine Engerie produziert, sondern nur umwandelt. Im Motor wird Wärme, die durch Reibung entsteht, durch das Kühlwasser abtransportiert. Wenn bei der Motorbremse eben keine Sprit mehr eingespritzt wird, kommt die Energie, die die Bauteile bewegt, eben von der Schwungmasse des Fahrzeuges. Die Kupplung wird nur einmal kurz betätigt und bleibt dann geschlossen, also kein Reiben über die gesamte Bremsdauer wie bei den Bremsen.
Schon mal versucht die Reifen bei eingelegtem Gang und ausgeschaltetem Motor zu bewegen? Geht schwer, da hast du deine Bremswirkung.
Moin,
also was dieser Freilauf bringen soll, ist mir auch total unverständlich. Das ist nur noch mehr Technik, die kaputt gehen kann. Im Freilauf frißt der Motor weiter Benzin, um die Leerlaufdrehzahl zu halten. Eingekuppelt käme man dank Schubabschaltung komplett ohne Sprit aus.
Außerdem verstehe ich nicht, wie ihr Brems- und Kupplungsverschleiß dabei gegeneinander aufrechnen könnt. Klar, wenn man nur vor roten Ampeln bremst, mag das so aufgehen, aber kommt mal ins Gebirge. Also bergrunter fahre ich immer auf Motorbremse. Da lege ich oben den 2. Gang ein und dann rollt der Wagen den kompletten Berg im 2. Gang runter. Vor den Spitzkehren wird ggf. noch etwas zusätzlich gebremst, aber glaubt mal nicht, daß ich da auskuppel. Der Motor läuft dann echt mal 30 Minuten durchgehend im Schiebebetrieb.
Also Kupplungsverschleiß habe ich da nicht. Der Bremsverschleiß wird auch reduziert. Die Energie wird im Motor in Wärme umgesetzt und zwar indem die Luft in den Zylindern komprimiert und so erhitzt wird. Schaut euch einfach mal ein Kompressions-Feuerzeug an, dann wißt ihr, wo die Wärme hingeht.
Was mir aber aufgefallen ist: Wenn ich wirklich so lange den Berg runter fahre, reicht die Wärmeenergie nicht aus, um die Öl- und Wassertemperatur zu halten. Die Temperaturanzeige geht da beim Kühlwasser auf 80°C oder im Winter sogar auf 70°C zurück.
Ach ja: Berghoch mache ich es ähnlich: Unten den 2. Gang einlegen und dann wird da ggf. mit etwas mehr Drehzahl hochgefahren anstatt zu schalten. Schont die Kupplung und das bisschen mehr Diesel, der da verbraucht wird, ist wesentlich günstiger als eine verbrannte Kupplung.
Wenn ihr alle denkt das dies schlecht sei, dann setzt euch mal in einem Lkw da funktioniert das sehr gut. Man muss aber auch sagen das 40 to. drücken, damit rollt man schon lange. Im Auto kann das auch gehen, man muss nur wissen wo, im Fis steht dann auch ein Verbrauch vom 1,5-2 ltr/100km. Rollt erstmal 100 km dann reden wir weiter.
Moin,
wenn das so toll ist, dann fahr doch mal die komplette Großglockner Hochalpenstraße ausgekuppelt mit abgestelltem Motor nur auf schleifender Bremse runter. Mal gucken, ob du lebend unten ankommst oder die Bremse anfängt zu brennen.
Wenn du überhaupt eine Ersparnis haben willst, mußt während der Rollphase schon den Motor abstellen und ob dann die Servolenkung noch funktioniert? Ich glaube nicht.
Außerdem haben LKWs Retarder-Bremsen, die langanhaltend verschleißfrei bremsen können. PKWs können das nicht.
Das nicht alle Entwicklungen, die die Autoindustrie mir aufs Auge drückt, gut für mich sind, hat mir diese leidige Start-Stopp-Automatik schon gezeigt. Klar spart man damit etwas Sprit, mir kann aber niemand erzählen, daß es der Lebenserwartung des Motors zuträglich ist, wenn er immer wieder gestoppt und neu gestartet wird. Zum Einen dauert das Starten eines Dieselmotors so lange, daß ich mit flinken Füßen auf den Pedalen schon wieder einkuppele bevor der Motor richtig läuft (der Benziner startet schneller) und zum Anderen dauert so die Warmlaufphase der Maschine entscheidend länger. Selbst mit Automatikgetriebe ist die Automatik unbrauchbar. Da steh ich mit einem Miet a3 vor einer roten Ampel, trete nur so start auf die Bremse, daß der Wagen gerade steht (latsche also nicht mit voller Kraft auf die Bremse), die Elektronik meint, daß ich gleich losfahren will und startet die Maschine, um sie dann 5 Sekunden später wieder zu stoppen… und so startet und stoppt die Elektronik dann den Motor dreimal vor nur einer einzelnen roten Ampel.
Freilauf finde ich auch eher sinnlos. Warum wurde zur Genüge erklärt. Schubabschaltung gibt es schon ewig und die funktioniert. Keine Ahnung warum immer wieder versuchen muss, das Rad neu zu erfinden.
Freilauf gabs im Trabi schon, Steuerketten gibts auch schon lange… das diese "neuen" Techniken dann sogar oft Probleme machen, hört man ja andauernd.
Ich wohne im Erzgebirge also 50/50 bergab bergauf. Dss was bergab mit 0,0 Liter spare, verballer ich bergauf wieder. Was soll es mir bringen den Motor im Leerlauf zu lassen? Zumal der Öldruck usw im Leerlauf auch nicht optimal ist.
Außerdem kenne ich es aus dem Werkstattalltag: Wer nicht bremst, muss die Bremsen trotzdem wechseln, weil die verrosten Dann bremse ich die lieber ab und zu frei und tausche iwann wegen Verschleiß, als fast neuwertige Scheiben und Beläge zu tauschen, weil das Tragbild miserabel ist. Besonders im winter fällt das auf wegen dem Streusalz.
Also: Motorbremse nutzen dabei aber Drehzahl nicht übermäßig hochtreiben und Rest mit der Bremse!
Wer sich Bremsen nicht leisten kann, sollte das KFZ stehen lassen
Meine Meinung.
Das segeln soll ja nicht auf einer Passstraße erfolgen, sondern auf Abschnitten wo es zb lange mit niedrigen Gefälle dahin geht. Um es zu Optimieren sollten noch leichtere Felgen und schmälere Reifen aufgezogen werden. Muss aber noch dazu sagen das mein Vater einen A1 1.4 Tfsi fährt und der Rollt Verhältnismäßig lange ohne größeren Tempoverlust.
Sobald aber einmal kurz die Bremse angetippt wird, kuppelt das Getriebe wieder ein.
Stimmt, aber es hilft.
Bin auch gegen Freilauf, alles unnützer Kram, der nur auf Teststrecken einen winzigen Vorteil bringen könnte. ich habe in den neunzigern mal aus Gaudi bei Spritspar Rennen mitgemacht. Da hat man wirklich alles ausprobiert, auch Freilauf (mit Kupplung) mit Motor aus usw. (Ja, trotz Servobremse und Lenkung aus, ist zwar haarig, aber wenn man drauf vorbereitet ist) Letztendlich haben die gewonnen, die vorausschauend und gleichmaessig fahren. Wie gesagt, es ging um Spritsparen aber ohne Verkehrsregeln zu missachten und man musste eine vernünftige Zeit einhalten.
Bei der Schubabschaltung wird die Kraftstoffzufuhr gestoppt. Das aber nur, bis der Motor eine bestimmte Untergrenze erreicht hat - die "Komfortdrehzahl". Das dient dazu, damit der Fahrer wieder verzögerungsfrei aus dem Drehzahlkeller beschleunigen kann. Meist kann man das Wiedereinsetzten der Kraftstoffeinspritzung auch bemerken, wenn das Fahrzeug wieder ganz leicht beschleunigt, ohne dass man Gas gegeben hat.
Ob der Freilauf sinnvoll ist oder Auskuppeln nicht reicht…
Es muß nicht alles technisch sinnvoll sein, um damit Marketing zu betreiben.