[8P] [2.0 FSI] Zahnriemenriß während Fahrt -> Lapalienreparatur?

Hallo zusammen,

bin ja gerade im Rechtsstreit mit meinem Händler, der mir meinen 8P verkauft hat, und habe dazu eine trchnische Verständnisfrage:

Ich weiss vom Vorbesitzer, das der Audi A3 in laufender Fahrt verreckt ist, und dann zu meinem Händler geschleppt wurde. Dort wurde ein Motorschaden diagnostiziert (nicht näher benannt was), und der Vorbesitzer hat den A3 dann dort gelassen.

Jetzt habe ich meinen Händler damit konfrontiert, und dieser sagt nun, dass das KFZ nur einen Zahnriemenriß hatte (Zahnriemen, nicht Keilriemen…), und dies also kein Motorschaden gewesen wäre.

Wie ist eure Ansicht dazu? Kann beim A3 8P 2.0 FSI Baujahr 2003 der Zahnriemen während der Fahrt reissen, und keine Folgeschäden nach sich ziehen?

Bin gerade nämlich etwas ratlos…

Hi,
meines Wissens ist der FSI kein "Freiläufer", bei dem konstuktionsbedingt Kolben und Ventile bei einem Zahnriemenriss NICHT aufeinanderprallen.
Als Lapalie würde ich den Vorfall auf keinen Fall bezeichnen. An meinem ollen Citroen riss der Zahnriemen beim Anlassen, was schon gereicht hat, um den Motor zu plätten.
Auch wenn es einem vielleicht nicht gleich die Ventile durch den Kolbenboden haut, verbogene Ventile sind in so einem Fall leider meistens immer "mit dabei". Es gibt kaum jemanden, bei dem der Zahnriemen-GAU ohne Folgen für den Motor eingetreten ist.
An sich schon eine Frechheit, den Wagen mit Motorschaden wegen Zahnriemenriss anzunehmen und Dir dann den gleichen Wagen "ohne Matorschaden" zu verkaufen.

Hallo,

ich nehme an Du hast den 2.0l AXW Motor. Der hat einen großen Zahnriemen. Wenn der reißt, ist normalerweise ein teurer Motorschaden die Folge. Dann gibt es noch den Keilrippenriemen, der treibt den Drehstromgenerator an und falls vorhanden den Kältemittelkompressor. Wenn der reißt, gibt es keinen Motorschaden
Und wenn der Händler sagt das Auto hätte "nur" einen Zahnriemenriß und da gibt es keinen Motorschaden, dann hat er keine Ahnung oder er versucht den ahnungslosen Kunden zu täuschen.

Ganz einfach:

Zahnriemenriss bei einem Freiläufermotor: Keine Schäden, Kolben haben im OT zu runterstehenden Ventilen spiel, kein Kontakt
Zahnriemenriss bei normalem Motor: Ventil schlägt auf Kolben, egal wie schnell das passiert (Drehzahl), es ist immer davon auszugehen das es Schäden gegeben hat
Steuerkettenriss/längung ist das gleiche wie nen Rahnriemenriss beim normalen Motor.

Keilriemenriss macht i.d.R. keine Schäden, ausser, wie im Skodaforum vermehrt zu lesen war, das der gerissene Riemen sich um eine Welle wickelt und den Zahnriemen zum überspringen bringt, dann is der Schaden der gleiche wie beim Zahnriemenriss beim normalen Motor.

Also wenn deiner wirlich nen Zahnriemenriss hatte und ausgegangen ist, in der Werkstatt aber nur der Zahnriemen erneuert wurde, würde ich mir Gedanken machen.


Macht der Motor im Betrieb denn komische Geräusche oder hat er eigenarten, die nicht ganz zur Laufkultur passen? Um einen Schaden 100% ausschließen zu können, muss der Zylinderkopf runter. Stell aber erstmal sicher, das es sich nicht um Begriffsvertauschungen handelt.
Wenn nen Händler ernsthaft zu nem Zahnriemenriss behauptet, es gab keinen Motorschaden, wäre das ne Freche aussage, ausser er kann behaupten, der Motor wurde gründlich überprüft und es muss Glück im Spiel gewesen sein.

Freiläufer waren normalerweise die alten VW/Audi Motoren mit großem Hubraum und wenig PS, z.B. 1,6l bzw. 2.0l mit 75PS. Der 4er Golf (Bj.2003, BAD) 1,6 FSI mit 110PS , ist auch kein Freiläufer. Bei einen Zahnriemenriß muss der Motor auch repariert werden.

Nur ist hier die Frage ob tatsächlich der Zahnriemen gerissen ist oder doch nur der Keilrippenriemen. Wenn der Keilrippenriemen reißt, bleibt irgendwann auch das Auto stehen, weil die Batterie leer ist. Am besten mal beim Vorbesitzer nachfragen ob nach dem Stillstand z.B. die Warnblinkanlage noch funktionierte.

Erstmal vorweg schonmal Danke für die vielen Antworten und Ratschläge!

@Smartos das denk ich mir auch, aber jetzt versuchen die sich halt damit rauszureden, dass es angeblich
nur der Zahnriemen war, und über so eine "Lapalie" hätte man mich wohl nicht informieren müssen.
Anwältin ist da halt auch ratlos, weil sie von der Materie, genau wie ich, wenig Ahnung hat.
Das klingt so als wenn das sich noch hinziehen könnte.

@silversurfer9000 jau, bei AXW klingelt was. Ich kann jetzt gerade nicht nachgucken, aber genau die Bezeichnung meine ich gelesen zu haben. Ich denke auch das er hier versucht sich rauszureden aus der Nummer.

@Keks95 der Motor macht im Betrieb keine besonderen Geräusche, er klingt aber generell sehr rau, und man hat Vibrationen in den Pedalen. Schwer zu beschreiben. Dazu verliert er Kühlmittel (so 1l auf 700km), und scheint insgesamt an Leistung zu verlieren. (kam mir anfangs spritziger vor, jetzt ist er schläfriger).
Zahnriemen hab ich nochmal neu machen lassen, weil meine Werkstatt wegen dem Kühlmittelverlust an die Wasserpumpe musste (war ein Verdacht, hat sich aber nicht bestätigt), und da waren sie ja eh schon dran. Der Zahnriemen sah aber neu aus, dazu sieht aber auch der Kopf aus wie neu, und die Kopfdichtung ist laut meiner Werkstatt nicht original. Ich versuche noch abzuklären ob der Vorbesitzer schon je was am Motor hat machen lassen, aber beim ersten Gespräch meinte er das bis jetzt nur Verschleiß dran war (und Kopf ist denke ich kein Verschleiß…).

@silversurfer9000 Aussage vom Vorbesitzer war, das es einen kleinen Knall gab, und der Motor aus war, und sich danach auch nicht mehr starten ließ. Daher auch abgeschleppt.
Die Aussage mit dem Zahnriemen hab ich nun vom Gegner, der mir den Wagen verkauft hat, und der auch eine eigene Werkstatt hat, welche den Zahnriemenriß "behandelt" hat.

Wenn es einen kleinen Knall gab und der Motor danach aus war, war es der Zahnriemen. Und in der Regel ist dann ein Motorschaden vorhanden. Der Händler wird nur den Riemen ausgetauscht haben nach dem Motto: Wenn es läuft, dann läuft er. Er möchte das Auto ja noch mit Gewinn verkaufen. Eine Motor-Reparatur ist aufwendig und nicht billig. Wenn man es darauf ankommen lässt, geht man nun in eine Werkstatt des Vertrauens und lässt nun den Motor überprüfen und gegebenenfalls ein Gutachten erstellen. Aber das ist nicht billig und man braucht danach einen guten Anwalt.

Anwalt ist schon seit gut 5 Monaten involviert. Gottseidank hab ich eine Verkehrsrechtschutz.

Bislang ging es nur eher darum, das er uns einen Privatverkauf untergeschoben hat, und wir seitdem
versuchen das KFZ zurück zu geben, weil wir halt echt viele Mängel hatten seit Kauf im Dezember
2016. Nun nimmt es gerade eine neue Wendung, weil wir den Vorbesitzer nun erreicht haben, und der uns
nun mitgeteilt hat das das KFZ einen Motorschaden hatte.

Mal gucken was dabei raus kommt, könnte sich aber laut Telefonat mit meinem Anwalt noch richtig in die Länge ziehen. Aber Fakt ist, die haben ihn abgeschleppt, und dem Vorbesitzer mitgeteilt, dass es ein kapitaler Motorschaden ist, und da nichts mehr zu machen ist. Und der hat die Kiste dann für 500€ da stehen lassen. Mir haben sie das KFZ dann weiter verkauft für 4200€, mit dem Hinweis das ein alter Herr den dort abgegeben hätte, und sie nichts über die Vorgeschichte wissen.
Nun kam das raus, und sie behaupten nun bei genauerer Prüfung war es dann doch nur der Zahnriemen, und nichts weiter. Der Motor macht aber vom Start weg Geräusche, verliert alle 700km 1l Kühlmittel (das hat bei uns gedauert das festzustellen, da wir im Stadtverkehr nicht so viele km abreissen), hatte zwischenzeitlich Startprobleme, die der Händler noch auf Kulanz behoben hat, die aber jetzt von Zeit zu Zeit wieder auftauchen, und er verliert so langsam an Leistung.

Frustrierendes Thema. :wink:

Wenn die Kolben aufgeschlagen haben und keine Reparatur stattfand, dann würde der Motor garnicht oder nur auf 2-3 pötten laufen. Bei der Sache gibt es kein schlechten umrunden lauf da gibt es entweder heil verbogen oder abgerissen. Wenn noch was mit den Ventilen wäre würde er wie gesagt garbicht laufen und wenn nur mit zündungen in die Brücke etc.

Also nehme ich an dass der Kopf neu gemacht wurde da er ja laut te neu ausschaut. Ist dem So, dann kann man doch einfach zugeben dass er neu gemacht wurde und die Sache ist dann doch in Ordnung? Ich mein der Motor ist dann ja immernoch vollwertig schließlich wurde er ja überholt

@amazing: Eventuell wurde es ja nur provisorisch repariert, damit der Motor wieder läuft.

Die Frage ist hier allerdings: Hat der Händler im Auftrag des Vorbesitzers das Auto verkauft, sogenannte Kommisionsgeschäft, oder hat dieser das Auto an den Händler verkauft? Falls nur im Auftrag, dann kann die Gewährleistung ausgeschlossen werden. Falls der Händler Eigentümer war, also das Auto vom Vorbesitzer für 500,-EUR gekauft hat, dann ist es kein Privat-Verkauf.
Wenn der Händler im Kaufvertrag als Verkäufer genannt ist und auch im Handelsregister eingetragen ist, dann ist es also kein Privatverkauf. So etwas machen nur unseriöse Händler um die 2-jährige Gewährleistung zu umgehen, was nicht zulässig ist. Allerdings muss man normalen Verschleiß akzeptieren, dass Auto war beim Kauf ja schon etwas älter. Und war die HU-Plakette neu? Im HU-Bericht sind ja auch kleinere Mängel aufgeführt. Wenn Mängel arglistig beim Kauf verschwiegen wurden, dann kann man das Auto zurückgeben. Allerdings muss man das nachweisen. Aber das müsste ja Ihr Anwalt besser wissen wie es hier im rechtlichen aussieht.
Und wie sieht es mit dem Ölverbrauch aus? Falls die Kolben und die Zylinderbohrung einen nicht behobenen Schaden haben, dann dürfte es eventuell einen erhöhten Ölverbrauch geben. Aber das kann man nicht von heute auf morgen feststellen. Ausgenommen, die Abgaswerte sind nicht in Ordnung weil zu viel Öl verbrannt wird, aber dann würde es keine neue HU-Plakette geben.

Bei motorschäden durch riemenriss gibt es keine provisorische Reparatur wenn wirklich ein Schaden da war, so müssen die betroffenen Ventile ersetzt und er Kopf vermessen werden. Natürlich muss die dichtung dann sowieso neu. Wenn das nicht gemacht wird gibt es keine Kompression und der Motor würde garnicht laufen. Und wenn (zb weil nur bei einem Zylinder die Ventile zerschlagen sind) dann eben auf weniger pötten aber dann wird sofort der fehlerspeicher zugebombt.

Klar völlig abgesehen davon ist es ein verschwiegener mangel. Wenn es ein Händler war kommt er um die Gewährleistung nicht rum. Ein Ausschluss ebendieser ist, wie mein Vorredner bereits erwähnt hat, nicht zulässig und sollte ein alarmsognal beim Autokauf sein

Wollte gestern noch drauf antworten, wurde jetzt ja fast schon alles gesagt. :wink:

Aber ein ordentlich reparierter Motorschaden wäre mir wahrscheinlich gar nicht übel aufgestossen, und das Radlager und Antriebswelle gleich defekt waren (hat auch 2 Monate gebraucht bis wir das eingekreist hatten, da es erst richtig bei Geschwindigkeiten über 100km/h aufgetreten ist, und die fährst du in Berlin nirgends), war zwar ärgerlich aber jetzt auch nicht der Punkt.

Der Punkt ist halt einmal WIE er mir verkauft wurde. Der Händler, der auch im Verkaufsvertrag namentlich steht, hat mir gesagt das ihm keine Vorschäden oder versteckten Mängel bekannt sind, und später er habe das Auto in Kommission verkauft. Und dann kommt raus das er die Kiste für 500€ ein paar Monate vor Verkauf mit Motorschaden übernommen hat. Ein Kommissionsverkauf läuft meines Wissens so nicht ab.
Und Punkt zwei wäre, das der Motorschaden anscheinend nicht ordnungsgemäß repariert wurde. Wie meine Werkstatt sagt, ist zwar der Kopf neu, aber es wurde die falsche ZKD verbaut, 2 Schrauben am Motorblock sind verkantet eingeschraubt worden (deswegen ist öffnen jetzt ein Problem, könnte sein das diese abreissen), und ganz viel kleiner scheiss wie falsche Schellen für die Schläuche am Motor verwendet (was nicht zwingend jetzt die gemacht haben müssen). Und dazu die Startschwierigkeiten, Motorgeräusche, Leistungsverlust…

Mein Glück ist nur das ich eine Rechtschutz habe, und die Anwältin sich sehr sicher ist das wir das gewinnen und die investierte Kohle rauskriegen.
Mein Pech ist, das es jetzt vor Gericht geht (ich glaube nicht das der Händler noch einlenkt), und das es sich ein Jahr ziehen kann. Und ich noch keinen Platz habe wo ich das KFZ so lange unterstellen kann. Geht es vor Gericht, ist der Audi unser Beweismittel, und sollte nicht mehr bewegt werden. (ist wahrscheinlich eh besser, da die Symptome eher mehr denn weniger werden)
Ich denke ich versuche irgendwo ausserhalb einen Stellplatz anzumieten, hier in Berlin kostet mich das 50€ im Monat.