[8L] Verbrennungsaussetzter 3. Zylinder

Hi,

habe seit zwei Tagen das Problem das sich mein S3 BAM BJ. 2002 im Standgas bis ca. 1200 deutlich spürbar schüttelt und unruhig läuft. In höhren Drehzahlen merkt man es nicht mehr, aber er ist etwas träger. Hab daraufhin mal den Fehlerspeicher ausgelsen der folgendes anzeigte:

16684 - Verbrennungsaussetzer erkannt
P0300 - 35-00 - -
16687 - Zylinder 3: Verbrennungsaussetzer erkannt
P0303 - 35-00 - -

Ich habe bereits folgendes nacheinander probiert:

Zündspule vom 3. Zylinder über Kreuz getauscht, Zünderkerze vom 3. Zylinder über Kreuz getauscht, Einspritzventil vom 3. Zylinder durch getauscht.

In allen drei Durchläufen trat keinerlei Änderung ein, Fehlerspeicher legt nach ca. 1 Minute immer wieder die selbe Fehlermeldung ab. Motor schüttelt sich sichtbar. Das abziehen des Kabels vom Einspritzventil erzeugt eine deutliche Verschlimmerung, d.h. er hat scheinbar nicht durchgängig Verbrennungsaussetzer. Habe mir mit MWB 15 die Zündaussetzer erkennung angeschaut, dort wird ca. jede Sekunde eine bis zwei Fehlzündung erkannt, d.h. das er wohl tatsächlich teilweise noch Zündet auf dem Zylinder. Dazu würde passen das die Zündkerze vom 3. Zylinder ganz normal aussieht und nicht nass war oder ähnliches!

Die Stecker für die Zündspulen habe ich auch versucht zu messen dabei kam für folgende Durchgänge überall ca. 12V raus:

Kontakt 2 gegen Batterie Plus =  12 V Batteriespannung

Kontakt 4 gegen Batterie Plus =  12 V Batteriespannung

Kontakt 1 gegen Motor Masse =  12 V Batteriespannung

Für die Messung zwischen Kontakt 2 und 3 hatte ich leider keine Prüflampe da, habe das mit drehendem Anlasser und Multimeter versucht zu messen was Testeweise auf einem anderen Zylinder den selben Wert ergab, denke aber das das Multimeter dafür zu langsam ist.

Hab keine Ahnung wo ich noch Suchen soll, die Spulen sind alle 4 ca. 2 Jahre alt, die Zündkerzen sind 3 Wochen alt und nach dem Überkreuz Test scheinen Zündspule, Kerzen und Einspritzventile ja auch korrekt zu funktionieren.

Hat noch jemand eine Idee?

Ich glaube ich würde mal die Kompression auf dem Zylinder messen um das ganze besser einkreisen zu können…wenn Kraftstoff da ist und die zündung in Ordnung kann es ja fast nur was im Zylinder sein …oder vl am krümmer… nen riss am 3. Zylinder…
Das wären meine Gedanken dazu ich hoffe dass bringt dir evtl.was
Gruß Paul

Aber ein Riss im Krümmer würde doch nicht für ein Ruckeln bis ca. 1200 Umdrehungen sorgen oder lieg ich da falsch? Kompression werde ich nachher mal messen und berichten!

würde aber evtl. von den lambdas was falsch berechnen …aber wie gesagt nur spekulation …Vl. geht das auch in richtung kabelbaum zu den Zündspulen…den gibs sogar als Reperatur kabelbaum hab ich bei mir auch schon getauscht…guck dir mal die kabel an ob die evtl. beschädigt sind…

…das er mit steigender Drehzahl "ruhiger" wird, ist ja logisch… :slight_smile: Das tat unser AZD auch…

Miss auf alle Fälle mal die Kompression…wenn Du ein Endoskop hast, schau mal in den Zylinder, ob der Kolben nass ist, dann kann es die Zündung sein, ansonsten mal am Öleinfüllstutzen riechen…wenn die Kompression weg ist, kann man die Abgase im Öl riechen…

Ist bei den s3 Motoren eher selten, da eine extra Hitzeummantelung verbaut wurde, aber hast du den Leitungssatz zur Ansteuerung der Zündspulen angeschaut? Die Isolation wird ja doch irgendwann alt und brüchig.

Ja den Leitungssatz habe ich schon angeschaut, zumindest die Klebeband Umwicklung ist völlig intakt, ob es darunter gebrochen ist kann man dadurch natürlich nicht sehen. Zum Kompression messen bin ich noch nicht gekommen, mal schauen ob ich das am Montag schaffe. Die Zündkerze von dem Zylinder war wie gesagt absolut trocken. Das mit dem am Öldeckel riechen werde ich auch noch machen! Hab mir nen Digitales Speicher Oszilloskop bestellt um den Signalverlauf der Zündung und Einspritzventile aufzeichnen zu können, beim Kabel Durchmessern war bisher ja leider nichts auffälliges rausbekommen, hoffe das dabei ein Fehler im Kabelbaum deutlich wird. Hatte ja erst vor ca. 40 tkm einen Pleuellagerschaden d. h.Kolbenringe und der komplette Kopf ist alles überholt worden.

Um euch mal ein Update zu geben: Seit gestern steht die Ursache nun eindeutig fest! Nach dem im Stand schon auffiel das er bei offem Öldeckel recht viel Abgase nach oben rauspustet, bestätige ein Luftdrucktest das der Zylinder den Druck so entweichen lässt. Unklar war nur wohin, da es nirgendwo erkennbar raus zischte, der Verdacht aber dennoch zunächst eher beim Kopf lag, da die Kolbenringe etc. ja neu waren. Es blieb also nichts anderes übrig als den Zylinderkopf abzunehmen, die Auslasskanäle wurden dann mit etwas Benzin gefüllt um zu sehen ob die Ventile sauber abdichten, da im Zylinder selbst zunächst kein weiterer Schaden zu erkennen war. Man konnte hier sofort sehen das das Benzin einfach aus den beiden Auslassventilen wieder raus läuft. Der Verdacht war also das die Ventilsitze beschädigt sind. Den selben Test mit etwas Benzin habe ich dann mit den Kolben gemacht, auch hier versickerte das Benzin mehr als 4 mal so schnell im Vergleich zu den anderen Zylindern. Wie sich dann herausstellte sind an dem Kolben auch die oberen beiden Ringe gebrochen, was erklärt warum ich keinen erhöhten Öl Verbrauch hatte da der Ölabstreifring noch intakt war. Da sowohl die Ventilführungen als auch die Kolbenringe gleichzeitig hin sind, deutet nun alles auf eine Überhitzung auf dem Zylinder hin. Den Kopf hat inzwischen ein Motorenbauer komplett zerlegt und begutachtet der das Ergebnis bestätigt hat. Der 3. Zylinder ist überhitzt, wahrscheinlich durch ein defektes Einspriztventil das zu wenig Spritt abgegeben hat, so das das Gemisch abgemagert ist

Als nächstest werde ich die Einspritzventile prüfen lassen und mal die Förderleistung der Benzinpumpe prüfen die als zweite mögliche Ursache in Betracht kommt. Da der Kopf zum Glück keine Risse aufweist und der Rumpf auch keine Riefen im Zylinder hat, bestehen laut Motorbauer gute Chancen den Motor wieder komplett neu aufbauen zu können. Ich werde weiter berichten!