Vielleicht kann mir ja hierzu jemand eine Antwort geben.
Braucht man für die hintere Radnabe abzubekommen einen Radnabenabzieher oder bekomme ich die auch z.Bsp. mit einem Gummihammer oder änhnlichem ab.Habe mir jetzt ein Radlager incl. Radnabe bestellt und möchte am Wochenende mich mal darangeben,doch es nutzt mich nichts wenn ich dann nicht weiterkomme,oder sollte man sich einen Radnabenabzieher kaufen.
Ich weiss, dass das hier ein sehr altes Thema ist. Ich stehe aber vor exakt der gleiche Frage und Problem. Einige Stellen schreiben was von Abzieher und andere sagen einfach "Plug and Play". Wird ein Abzieher bzw. ein Aufziehwerkzeug fuer die Radnabe Hinterache benoetigt? Fahre einen 2001er AVU.
Eigentlich brauchst du einen Abzieher, das Problem ist aber das du den ABS-Ring dahinter hast so dass du zumindest mit den billigen Abziehern meist kein Druckstück hast was hinter den ABS-Ring passt ohne diesen zu beschädigen. Daher würde ich dir einen Gleithammer empfehlen den man in die Radnabe schraubt und damit dann die Nabe aus dem Achsschenkel zieht.
Ich würde das auch bei Etzold empfohlene VW Abzieher 204-1 o.ä. empfehlen.
Beim Abziehen der Radnabe wird die Radnabe immer beschädigt, man braucht also sowieso eine neue.
Wenn Du das mit einem Gleithammer machst, dann bekommt Du nur einen Teil des Lagers raus, der Ring bleibt auf dem Achszapfen sitzen, das wars. Und den bekommt man nur mir einem Abzieher mit seitlicher Spannzwinge runter weil er nur Bruchteile eines Millimeters über steht.
Du kannst natürlich mit zwei Abziehern arbeiten, allerdings muss einer davon seitlich zusammengepresst werden können. (Oder Gleithammer und Abzieher mit seitlicher Zwinge)
Mit einem Gleithammer alleine kommst Du nicht weiter.
Das ist so nicht korrekt! Du beschädigst beim abziehen nicht die Radnabe sondern das Radlager! Ebenso stimmt es nicht das man die Lagerschale nicht abbekommt, dafür wird kein Abzieher benötigt sondern nur eine Flex oder Drehmel. Kleiner Schnitt rein, Hammer und Meißel und das Teil fällt von alleine ab. Geht wesentlich einfacher als mit einem Abzieher und wird wohl auch in den meisten Werkstätten so gehandhabt. Natürlich ist der Abzieher die "schönere" Variante aber eben nicht notwendig. Habe ich auch schon mehrfach so gemacht, der Gleithammer ist die wesentlich universellere Methode.
Ich habe letzten Samstag mit einem Bekannten zusammen die Radnabe gewechselt. Normaler Abzieher um die Nabe und einen Teil des Lagers runter zu bekommen. Den Rest haben wir dann auf zwei Seiten angeflext bzw. Kerben rein geschnitten (nicht durch!) und dann mit einem Abzieher dort reingehakt und runter gezogen. Den Abzieher mussten wir zwar zusaetzlich mit einer Zange zusammen halten, hat aber gereicht bzw. funktioniert.
Die neue Nabe liess sich dann problemlos mit einem Stueck Holz und Hammer drauf schieben.
Bei mir war die Fettkappe durchgerostet bzw. kleine Loecher drin. Darueber hat sich wohl das Fett mit der Zeit ausgespuelt und die Kugeln sind gerostet (waren schoen dunkelbraun…).
Jetzt rollt das Rad wieder perfekt leise.
Also ohne Abzieher kommt man hier sowieso nicht weiter. Was macht den VW Abzieher so besonders bzw. wie schafft der es auch das "hintere Teil" des Lagers gleich mit ab zu ziehen? Laut einer schnellen Google Suche muesste es sich dabei um dieses Teil handeln: https://www.amazon.de/dp/B00VWOBR50/ aber ich sehe nicht, wie der es schaffen soll was andere Abzieher nicht schaffen.
@Blocki, der VW Abzieht erfüllt meines Erachtens zwei Funktionen: erstens zieht er das Lager ab. Da aber ein Teil der Nabe oftmals sehr fest auf dem Zapfen verbleibt kann man mit dem Werkzeug dann mit der seitlichen Spannzwinge locker den Rest runterholen. Ich glaube, dass man das auch mit zwei verschiedenen Abziehern bewerkstelligen kann. Aber so ist es wohl, von der Arbeitsergonomie, am schnellsten. Das interessiert uns als Hobbyschrauben nicht so sehr, aber ist in der Werkstatt vielleicht wichtig weil man dann für diesen Vorgang nur ein Werkzeug braucht und nicht lange nach anderen Werkzeugen suchen muss (?).
Natürlich kann man das auch auf anderem Weg machen, darauf herum dengeln oder Kerben reinschneiden und dann abziehen, ist wohl auch billiger weil man sowas sowieso nicht allzuoft macht.
(@the-Brad, da Lage und Nabe zusammen runterkommen ist mir das eigentlich egal, da Lager und Nabe dabei eine Einheit bilden. Und da die Nabe (und der ABS Ring) auch ziemlich verrostet waren, habe ich natürlich beides in einer Einheit gekauft und damit Zeit und Fehler eingespart. Ich wollte, dass es schön aussieht…)
Übrigens, zur Montage gibt es auch ein Werkzeug, eine "Schraubenmutter", VW-Werkzeug 3420, die auf den Zapfen geschraubt wird und das Lager/Nabe dann auf den Zapfen schiebt.
Nochmal Übrigens:
Die Drehmomentangabe bei Etzold für die Vielzahnmutter ist anscheinend falsch: in meinem Buch "So wird's gemacht, Audi A3 von 6/96 bis 4/03" ist als Drehmoment für die Vielzahnmutter 175 Nm angegeben. Das hat mich stutzig gemacht weil sich die Mutter ohne viel Kraftaufwand abdrehen lässt und ich habe mir das Service Handbuch besorgt in dem als Drehmoment 70Nm + 1/8 Umdrehung angegeben ist. Also Obacht. Vielleicht ist ja "70Nm + 1/8 Umdrehung" 175Nm, was ich aber nicht ausprobieren wollte und ich mir auch nicht vorstellen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Zum Drehmoment:
Habe ich jetzt nich ausprobiert, weil das eine selbstsichernde Mutter ist und getauscht werden muesste, wenn man diese abdreht.
Beim Renault Clio 2 sind es auch 175Nm auf der Hinterachse fuer eine normale 6-Kant Mutter.
70Nm + 1/8 Umdrehung erscheint mir aber weniger als 175Nm.
Ja, es handelt sich um eine selbstsichernde Mutter und muss ausgetauscht werden, was ich auch gemacht habe. Aber irgendwie kommt mir das komisch vor. Außerdem, bei 175Nm müsste die doch eigentlich kaum mehr abzubekommen sein, kann ich mir auch nicht vorstellen.
Aber wenn man die Schraube abdreht, dann geht sie so leicht ab, dass ich an die 175Nm gar nicht glauben kann, was ja auch der Anlass war, ins Servicebuch zu schauen, weil, wenn die Schraube mit einem zu hohen Drehmoment angeschraubt wird, dann könnte es wohl zwangsläufig zu einem Lagerschaden kommen.
Hat vielleicht irgend jemand eine Quelle von VW oder Audi zu den Anzugsdrehmomenten?
Das ist mir irgendwie alles noch nicht so recht klar…