Ein Lager kostet beim Freundlichen 22,15€ und nicht 16,xx.Hatte das falsch in Erinnerung.Sei's drum.Hier mal Genaueres:
Benötigte Teile für meinen 1.8T FL laut Rechnung:
2x Gummilager 6R0501541A 44,30€
2x Schraube N10409903 6,60€
2x Mutter N10106402 1,34€
Früher soll es mal zwei verschiedene Durchmesser bei den Lagern gegeben haben,nun gibt es nur noch Eines,das überall
passen soll.Ich musste auch ein geringfügig größeres Lager in die Buchse pressen,es funktioniert also.
Erstmal das Selbstverständliche.Gang einlegen,Fahrzeug aufbocken,Rad abnehmen.
Dieses am Besten gleich wieder unter den Schweller legen oder das Fahrzeug anderweitig sichern.
Nun die Achse abfangen,z.B. mit einem zweiten Wagenheber.Die Schraube am alten Hinterachslager entfernen und die Achse
ablassen,so dass man bequem arbeiten kann.Allzu viel Spielraum ist aber sowieso nicht vorhanden.Auch muss hier und da
mal der Bremsschlauch ausgehangen werden.
Ich habe die Achse zusätzlich mit einem Spanngurt in Position gezogen.
Möglicherweise kann man auch die Halterung für die Lager vom Fahrzeug lösen,dann hätte man mehr Platz.Auf den Bildern
sehe ich einige Sechskantschrauben,weiß aber nicht mehr,ob Langlöcher in der Halterung waren sodass man sich die genaue
Position markieren müsste.
Auf einer Seite (Fahrer/Beifahrer,keine Ahnung mehr) wird der Bremsschlauch beim Absenken der Achse schon arg geknickt.
Das ist das Einzige,was ich bei dieser Vorgehensweise bemängeln würde.
Am Besten also dort den Bremsschlauch auseinander schrauben und zum Schluß wieder ordnungsgemäß montieren (lassen) und
entlüften (lassen).
Da ich sowieso noch meine Bremsen machen wollte und dabei der Bremsschlauch erneuert wird,war es mir egal.
Nun geht es ans Grobe:bohren,zupfen,sägen,hämmern.
Vorab kann gleich mal ordentlich WD40 an die Kontaktflächen zwischen Lager und Halterung.Während man sich nun mit dem
"Rückbau" beschäftigt kann das Zeug zeitgleich arbeiten,um den Gammel zu lösen.
Am Besten man entfernt erstmal den Alukern (links im unteren Bild),dann möglichst viel Gummi und dann sägt man den
Blechtopf so ein,dass man ihn nach innen wegklappen und rausnehmen kann.
Mit dem Sägen natürlich nicht die Achse beschädigen.
Ich habe mit einem billigen Stechbeitel (weiches Metall) den Rest vom Lager nach innen umgebördelt und Richtung
Fahrzeugmitte rausgeschlagen.
Immer darauf achten,die Achse nicht zu beschädigen.
Rechts der erste Versuch,links der Zweite:
Jetzt aufhören zu fluchen und sich wieder freuen,schließlich darf man später den selben Mist noch einmal machen.
Die Lagerschale nun sorgfältig säubern,z.B. mit Drahtbürste,Sandpapier oder einem Dremel.
Ich habe die Fläche und die neuen Lager zusätzlich noch dünn eigefettet,damit es beim Einpressen auch schön flutscht.
Nun geht es ans Einpressen.Benötigt werden:
1x Gewindestab M12 mit mindestens 2 Muttern.Vorzugsweise verzinkt.(Edelstahl wird ganz sicher fressen)
2x Gegenplatte
1x Gegenplatte mit Ausspahrung
Fett
Wenn ihr euch das neue Lager anschaut,seht ihr,dass eine Seite leicht angeschrägt ist.Hier links zu sehen:
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51PHNiFR5CL.SX300.jpg
Ich hatte noch ein altes Kunststoffrad rumliegen.Dieses habe ich mit einer Flex genauso angeschrägt und konnte es dann
als Gegenstück für das Lager verwenden,damit es beim Einpressen nicht verkantet.
Das neue Lager wird von innen nach außen eingepresst.
Am Lager ist eine kleine Gumminase als Markierung,diese sollte mit der
unteren Schweißnaht fluchten,wo die Lagerschale an der Achse sitzt:
http://images40.fotki.com/v1331/photos/2/225168/2167749/diagram-vi.jpg
Am Besten auch auf dem Lager markieren,um dieses korrekt ansetzen zu können und zur Kontrolle,wenn man beim Einpressen
nochmal korrigieren muss.
Den Gewindestab einfetten oder mit WD40 nachhelfen,dass alles schön flutscht und die Schrauben nicht fressen.
Langsam drehen und immer wieder kontrollieren,dass sich das Lager nicht verkantet.
Hierbei wirklich sorgsam arbeiten,denn wenn das Lager nicht gerade reingedrückt wird und sich vielleicht schon verformt
hat,weil es schief sitzt,bekommt man es fast unmöglich noch hinein.Dann ist es für die Tonne.
Tipps:
Gewindestäbe gibt es als Meterware in jedem Baumarkt.Günstiger in Schlossereien,da sie diese sehr viel günstiger vom
Großhandel beziehen.Passende Muttern und Gegenplatten findet man dort sicher auch.
Wenn man eine Mutter am Gewindestab mit einer Zweiten kontert,kann man schön bequem mit einer Ratsche drehen.
Hier und da braucht man auch mal ein Stück Holz oder Keile,um die Achse in Position zu klemmen.
Beim Einpressen natürlich rechtzeitig stoppen,weil der Innenteil vom Lager nach außen heraussteht.Ich habe dann
ein zweites Kunststoffrad druntergepackt und es bis zum Ende reingepresst.
Der Rest sollte klar sein.
Wenn ihr es bis hier hin geschafft habt,wird die andere Seite nur noch halb so schlimm.
Viel Spaß.
An dieser Stelle sei natürlich noch erwähnt,dass ich für diese Beschreibung keinerlei Verantwortung übernehmen kann und
möchte.Alle Informationen habe ich mir im WWW zusammengesucht und deshalb können Fehler nicht gänzlich ausgeschlossen
werden.Auch ist diese "Anleitung" unvollständig,also fahrt nicht ohne Rad los.