[8L] Lenkrad vibriert zwischen 140 und 160 km/h - Antriebswelle?

Hallo,

Auf der vorhin abgeschlossen Urlaubsfahrt hat mein A3 mit Lenkradvibrationen bei 140-160 km/h auf sich aufmerksam gemacht. Ausserdem zieht er ein wenig nach rechts.

Domlager sind 20 tkm alt, Stabibuchsen, Quelenkerlager und Kugelgelenke 7,5 tkm. Räder sind vor einem Jahr (15tkm) auf 0 Gramm gewuchtet - hiernach (vorher auch nicht) definitiv KEIN Bordsteinkontakt. Falls die Räder unwuchtig sein sollten, meine ich, dass die Vibrationen so typisch um die 80 km/h auftreten - tun sie aber nicht. Nach dem Wechsel der Kugelgelenke ist die Vorderachse nicht vermessen/eingestellt worden - habe mich auf Audimeisters Trick mit dem vorher mit Silberlach einsprühen verlassen.

Habt ihr einen Verdacht, was da sein könnte?

  • Antriebswellengelenk? Wie diagnostiziert man das eigentlich?, oder
  • sollte ich erst mal mit einer Vorderachseinstellung anfangen?
  • Was Anderes?

Danke für Eure Tipps.

Innerhalb von 15tkm kannst Du durchaus ein Wuchtgewicht an den Felgen verloren haben. Die gpnstigste und erste Arbeit könnte also Nachwuchten der Vorderräder sein. Beim Aufheben mit noch montierten Vorderrädern mal ordentlich an den Rädern rütteln, vielleicht merkt man irgendwo Spiel (zb. Radlager, Spurstangen-Köpfe…).

Moinsen, Christof,

stimme Georg zu. Erste Maßnahmen wie zuvor beschrieben.

Allerdings lässt das Nach-rechts-Ziehen auch andere Diagnosen zu. Möglicherweise "hängt" vorn rechts der Bremssattel oder ein Belag hat sich verkantet, was sowohl für die Vibrationen als auch für den Rechtsdrall verantwortlich sein könnte.

Ob das Nicht-Vermessen der Spur nach Kugelkopfwechsel als Fehlerquelle in Betracht kommt, kannst Du leicht selbst beurteilen, denn dann müsste das Phänomen ja direkt nach der Operation bereits aufgetreten sein.

Gruß

Norbert

Hallo,

Danke für die Tipps. Ich kann ein Hängen einer Bremse auch ausschliessen. Alles neu - funktioniert prima.

Werde jetzt mal die Räder noch einmal auswuchten lassen und die Vorderachse vermessen und einstellen lassen.

Was mich noch mal brennend interessieren würde: Wie diagnostiziert man eine defekte Antriebswelle/Gleichlaufgelenk?

Ups, das mit dem Kugelkopf habe ich überlesen - Sorry! Das würde (trotz des Silberlackes) das Ziehen in eine Richtung erklären, denn ich habe schon gesehen, dass manche Spurstangenköpfe nicht exakt gleich sind, dann hilft das Einsprühen vorher nur bedingt.

Ich denke das das Ziehen in eine Richtung und das Vibrieren 2 verschiedene Probleme sind, denn das Vibrieren bei 140-160km/h hat meiner Meinung nach nichts mit Spur/Sturz zu tun.

Antriebsgelenke bzw. Wellen auf Spiel prüfen ist denke ich ein wenig schwierig. Das radseitige Antriebsgelenk kannst Du mal prüfen, in dem Du auf einem Parkplatz mit voll eingeschlagenem Lenkrad (beide Seiten prüfen!) langsam losfährst. Ist es verschlissen, hörst Du in der Regel irgendwelche knackenden Geräusche.

Und Bremse prüfen wie nomafub schreibt ist auch ganz simpel: fahr mal paar Kilometer möglichst ohne großartig dazwischen zu bremsen, bleib stehn, aussteign und mit der Hand durch die Felge mal die Wärme beider Seiten prüfen.

So - war in der Zwischenzeit beim "Achsvermesser". Der hat sich meine Vorderreifen angesehen und festgestellt, dass die äusseren Schultern stärker als der Rest des Profils abgenutzt sind. Rechts mehr als links. Mönsch - da hebe ich's Auto an, lege mich drunter und untersuche,… Und des Rätsels Lösung scheint so nahe…

Konklusion bis auf Weiteres: Vorderachse wird Dienstag vermessen und eingestellt. Und es sollte nicht unmöglich sein, dass die Vibrationen damit gleich mitbehoben werden. Denn wenn die Vorderräder zu stark nach innen zeigen, der Wagen aber weiter geradeaus will, dann so zu sagen kompensieren die Räder mit einem "Sprung" in die richtige Spur. Und das macht sich mit den Vibrationen bemerkbar. So ähnlich hat er mir das erklärt - ich finde das macht Sinn.

Na, dann hoffen wir mal, dass der Vermessungs-Fachmann richtig liegt mit seiner Vermutung. Plausibel klingt seine Einschätzung schon.

Und dass aus ungleich abgefahrenem Profil die merkwürdigsten technischen und akustischen Effekte resultieren können, durfte ich vor nicht langer Zeit selbst erfahren, als nämlich mein Kleiner derart am Brummen und Singen war, dass ich nahezu alle Achs- und Bremsenkomponenten untersucht habe, ja, sogar auch bereits über defekte Antriebswellen nachdachte.

Letztlich war dann der Zufall auf meiner Seite, als ich mich entschloss, neue Ganzjahresreifen aufzuziehen, obwohl die alten noch gut 4 mm Laufgummi aufwiesen, allerdings fast acht Jahre auf dem Buckel hatten.

Ich war total platt, dass nach dem Wechsel alle Probleme verschwunden waren: Keine Vibrationen, kein Brummen … nichts!

Des Rätsels Lösung: Die ollen Pneus hatten Sägezähne entwickelt. Und obwohl ich dieses Phänomen schon kannte, war es mit ungeübtem Auge nicht zu sehen. Das Profilbild war nahezu perfekt. Mir tat es sogar Leid, die Teile zu entsorgen.

Froh bin ich trotzdem. Es macht wieder uneingeschränkt Spaß, das Wägelchen zu fahren.

Gruß

Norbert

Danke für Deine Anteilnahme. Werde Dienstag berichten wie es ging/geht… :wink:

So - des Rätsels Lösung:

War heute beim Vermessen und Einstellen des Farhwerks . Meine neuen Kugelköfe sassen richtig - an denen wurde nichts eingesellt. Die einzige Einstellung, die nicht richtig war, war die Einstellung der Spur. Und das nicht zu wenig. Das erklärt auch, warum die äusseren Reifenschultern so abgefahren sind. Jetzt ist Alles richtig eingestellt. Die Probefahrt hat Besserung erwiesen, aber es vibrierte immer noch über 140 km/h. Also sind die Vorderräder noch ausgewuchtet worden - dem Einen fehlte 20/25 Gramm - dem Anderen 15/30 Gramm.

Ich freu mich RIESIG - Auto fährt Wieder ruhig und wie eine 1. In Zukunft werde ich nach Wechsel von Fahrwerkteilen dann lieber mal öfters zum Vermessen fahren… :slight_smile:

UND wie ich vermutet hatte -öfters mal die Reifen wuchten lassen, denn das war ja nun offenbar die zum Titel beschriebene Ursache, denn da hat ja nicht gerade wenig gefehlt.

Genau - DANKE für Eure Tipps :dafuer: