Hallo zusammen,
Ich habe seit langem das Problem, daß die Kupplung nicht richtig trennt. Bei laufendem Motor und stehendem Wagen ist der 1. Gang schwer einzulegen. Hatte schon Angst, die Synchronringe zu ruinieren. Höhere Gänge gehen besser, aber trotzdem irgendwie beeinträchtigt. Bei heißem Motor ist es schlimmer als bei kaltem.
Ich habe dann den Druckpunkt und die Geber/Nehmerzylinder und Betätigungshebel geprüft, und die Bremsflüssigkeit erneuern und entlüften lassen, aber das hat alles nichts gebracht.
Nun zum interessanten Teil:
Durch die Öffnung in der Kupplungsglocke (Stöpsel rausschrauben) kann man am Schwungrad vorbei sehen, daß sich die Kupplungsscheibe kaum auf der Getriebewelle hin- und her bewegt (Bruchteile eines Millimeters), wenn man die Kupplung tritt, und auch bei getretener Kupplung dreht sich die Getriebewelle weiterhin etwas mit, sofern kein Gang eingelegt ist.
Wenn ich dann bei getretener Kupplung die Kupplungsscheibe mit einer kräftigen Eisenstange ca. 1mm weiter zum Motor hin drücke, dreht sich die Getriebewelle nicht mehr mit, und der 1.Gang geht prima rein…aber nur so lange, bis man das Kupplungspedal einmal losläßt und wieder tritt.
Ich habe die - an sich blitzblank saubere - Getriebewelle in Richtung der Nabe der Kupplungsscheibe mal kräftig mit Bremsenreiniger gespült, und danach flutscht alles bestens. Leider aber nur so lange, bis die Flüssigkeit verdunstet ist, also ca. 30 Minuten. Ich habe dann mit Aceton, Molybdänsulfid-Fett, Caramba/Petroleum, Getriebeöl, Graphit, viele Versuche gemacht, die aber alle höchstens einige Wochen halten, oder bis zu einer langen Fahrt, wo alles durch und durch heiß wird, und das Schmiermittel durch höhere Drehzahlen wegfliegt.
Warum hängt die Kupplungsscheibe auf der Getriebewelle fest ?
Kann es sein, daß die Kupplungsscheibe auf der Getriebewelle festgerostet ist ?
Ist die Welle aus rostfreiem Stahl oder nicht ?
Das Schwungrad ist schon etwas rostig, aber die Kupplungsglocke ist ja auch kein OP-Saal.
Bin ich der Einzige, der so ein lästiges Problem hat ?
An der Welle/Nabe sehe ich überhaupt keinen Rost, aber in den Luftspalt zwischen Kupplungsscheibe und Getriebewelle kann ich ja nicht reinschauen, ohne alles zu zerlegen - und bei der Gelegenheit eh gleich alles zu ersetzen ohne nähere Untersuchung.
Eine freundliche Werkstatt wollte >800 € dafür haben
Ich wollte in meiner Verzweiflung schon Rostumwandler auf die Welle schütten. Vorher habe ich diese Methode aber mal an einer rostigen M8 Schraube mit Mutter getestet, und die kleben danach ziemlich fest zusammen, auch wenn sie dann meinetwegen rostfrei sind. Das ist also nicht die richtige Methode.
Kennt sonst jemand einen chemischen Trick mit Säuren oder Reduktionsmitteln ?
PS: Nur der Vollständigkeit halber: es ist eine Kupplung mit einer Druckstange quer durch das Getriebe und die Welle, und außenliegendem Ausrücklager, eine Konstruktion die man auch von Golf 2+3 kennt.