ich habe durch das unendliche Wissen vom Audimeister erfahren, dass der A3 einen Kaltlauf hat, er also beim Kaltstart in den ersten paar Minuten auf c.a. 1000 Umdrehungen hochdreht und sich später erst bei der Standard-Leerlaufdrehzahl einpendelt. Bei meinem A3 1.6 8L dreht er allerdings beim Kaltstart nur wenige Sekunden auf 1000 Umdrehungen hoch und fällt dann sofort auf um die 800 Umdrehungen ab. Dann schwankt die Drehzahl 1-2 Minuten, es ruckelt und die ESP-Leuchte geht (selten) an, wenn ich nicht gleich losfahre. Der Fehlerspeicher berichtet in dem Fall von sporadischen Fehlzündungen, ab und zu kommt auch der Fehler "Gemisch zu mager" (sporadisch). Bei warmem Motor treten die Fehler nicht auf.
Hier gibts die Messwerte der c.a. 4-minütigen Messung als Kurve: https://plot.ly/~addy2044/1/#/
Man sieht da ganz gut, dass er wenige Sekunden nach dem Starten auf c.a. 800 Umdrehungen abfällt und die Drehzahl schwankt.
Ich habe den LMM vor ein paar Wochen getauscht, da er unplausible Werte geliefert hat. Hat auch einiges gebracht, davor waren die Drehzahlschwankungen beim Kaltstart deutlich heftiger, manchmal ist der Motor sogar abgesoffen. Der LMM schafft jetzt im 3. Ganz bei 6000 Umdrehungen c.a. 70g/s, was wohl noch nicht perfekt, aber okay ist.
Der Doppeltemparaturgeber scheint in Ordnung zu sein. VCDS zeigt sowohl im Motor als auch im Kombiinstrument-Modul jeweils plausible Temperaturen an. Damit müsse ja sowohl der G62 als auch der G2 in Ordnung sein. Oder könnte er trotzdem kaputt sein?
Bevor ich jetzt weitermache mit:
Luftfilter tauschen
Prüfung auf Falschluft
Zündkabel/Zündspule prüfen/tauschen
… würde mich mal interessieren, woran es sonst liegen könnte, dass ich keinen Kaltlauf habe.
Messt mal die Daten von der Lambdasonde, eventuell geht de Heizung der Sonde nicht mehr sofern vorhanden. Das würde dein Verhalten erklären. Im kalten zustand Liefert die Sonde dann sprunghafte Daten, diese werden dann falsch im Steuergerät verarbeitet. Jenes wird dann nachgeregelt. und das Gemisch stimmt nicht. mal zu fett Fehlzündung im anderen Moment zu mager.
gruss sven
Vielen Dank für die Antwort! Wie kann ich die Lambdasondenheizung denn überprüfen? Ich habe herausgefunden, dass es wohl einen entsprechenden Fehler gibt, aber den hab ich nicht im Fehlerspeicher. Kann natürlich sein, dass trotzdem was nicht stimmt.
Es ist jedenfalls so, dass die Lambdasonde nach dem Kaltstart ja erstmal aus bleibt - was sie ja anscheinend soll - aber wenn sie dann dazu kommt, regelt sie erstmal deutlich im Bereich + 25%, fällt dann mit zunehmender Temperatur aber ab. Bei warmem Motor bleibt sie im Regelbereich zwischen -10 und +10%. Hier mal die Daten für beide Messungen:
Was nach meinem Verständnis aber eher gegen eine Ursache bei der Lambdasonde sprechen würde: Die Lambdasonde schaltet sich ja erst kurze Zeit nach dem Start zu. Ich habe das Problem mit dem unrunden Leerlauf und das direkte Abfallen auf 800 Umdrehungen aber schon unmittelbar nach dem Starten, also wenn die Lambda noch aus ist.
das ganze sieht für mich nach einem typischen Fall von Falschluft aus.
Im Kaltstart ist die Lambdaregelung deaktiviert und der Regler funktioniert erst ab ca. 100s in deiner Messung. Davor läuft der Motor vorgesteuert, das heißt anhand der Werte vom Luftmassenmesser. Wird die Lambdaregelung freigegeben, sieht man auch sehr schön, dass sie im Anschlag läuft (+25%). Das hast du ja auch schon richtig erkannt. Der Motor fettet also sehr stark an. Die Lambda-Sonde scheint aber ein mageres Gemisch zu detektieren (durch die Falschluft), weshalb der Lambdaregler anfettet. Scheinbar reicht das aber nicht aus, um ein vernünftiges Gemisch bereitzustellen, weshalb es teilweise Aussetzer gibt. Der Motor scheint also zu viel Luft zu bekommen, die nicht vom LMM erfasst wird. Da die Werte im Leerlauf okay aussehen, muss die Undichtigkeit dahinter kommen.
Das heißt du kannst das Ansaugsystem mal einer Druckprüfung unterziehen. Falls das nichts ergeben sollte, könnte auch der Abgaskrümmer undicht sein (eher unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen).
Alles klar, danke. Dann kommt als nächstes die Falschluft-Suche dran.
Kann ich denn eine Druckprüfung des Ansaugsystems auch bei einem Nicht-Turbo machen? Hatte das bis jetzt immer nur im Zusammenhang mit den Turbos gehört. Hab davon auch keine Ahnung. Müsste ich hierbei einen besonderen Druckluftkompressor nehmen oder kann ich bspw. auch einen billigen 12V-Kompressor nehmen? Die geben halt immerhin schon um die 18bar ab… Hier hätte ich dann auch doch Sorge, dass der Druck zu hoch wird und mir irgendwelche Dichtungen flöten gehen. Das Ansaugsystem ist ja im Gegensatz zum Turbo nicht dafür ausgelegt, unter Druck zu stehen?
Ansonsten käme noch Starthilfespray oder Bremsenreiniger in Betracht, wovor ich aber einigen Respekt habe weil entzündlich.
Dann hab ich noch folgende Möglichkeiten gefunden: Lecksuchspray, Nebelmaschine (immerhin schon ab 30€ zu haben) und E-Zigarette.
Hab nun mit Bremsenreiniger eine undichte Stelle am Ansaugkrümmer lokalisiert und durch den Austausch der Dichtungen behoben, seitdem läuft er schon viel besser. Ideal ist es aber immer noch nicht, weshalb ich gerne mal den Trick mit der Nebelmaschine ausprobieren würde, um weitere Undichtigkeiten herauszufinden. Ich möchte den Nebel direkt in den Ansaugschlauch einleiten. Problem hierbei: Die Drosselklappe ist ja zu, wenn der Motor aus ist. Kann man die Drosselklappe irgendwie manuell öffnen, damit der Weg zur Ansaugbrücke frei ist?
Die Drosselklappe nicht von Hand bewegen, sondern Zündung an (Motor AUS) und von einem Helfer das Gaspedal betätigen lassen.
Die Dichtungen am Ansaugkrümmer habe ich neulich auch gewechselt, vor allem die am Block waren komplett durch. Sonst kann ich aus eigener Erfahrung nur empfehlen, an allen Schläuchen auch mal zu wackeln und sie gründlich abzutasten. Das hat bei mir mehr geholfen als der Trick mit Bremsenreiniger oder Startpilot. Im Endeffekt hatte ich dann aber alle Schläuche und Dichtungen ersetzt, weil alle ein wenig porös waren…
Beim APF sollte man übrigens auch noch die Schläuche zur Steuerung der Abgasrückführung in Betracht ziehen, ebenso wie die Dichtung vom Metallrohr oben auf der Drosselklappe. Andererseits, wenn die Lambda schon so am Anschlag läuft: steckt der dünne 5mm-Schlauch vom großen Ansaugschlauch zur Ansaugbrücke richtig? Unter dem Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung?
Alles klar, das probiere ich bald mal aus. So müsste man ja eigentlich auch die Drosselklappe gut reinigen können, ohne dass man danach neu adaptieren muss, oder? Habe nämlich festgestellt, dass die auch etwas verkokt ist.
An den Schläuchen wackeln und sie abtasten verlief bisher ergebnislos. Sie sind auch allgemein in einem guten Zustand, das Auto hat noch nicht viele Kilometer und stand jahrelang hauptsächlich in der trockenen und temperierten Garage (Seniorenfahrzeug). Den kleinen Schlauch unter dem Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung habe ich auch schon überprüft, der war nach dem letzten Zündkerzenwechsel in der Werkstatt nämlich nicht mehr drin, genauso wie die Zufuhr zur Sekundärluftpumpe. Beides steckt aber wieder.
Ich habe übrigens gerade festgestellt, dass ich nicht den APF, sondern den AVU habe. Die AGR Schläuche habe ich auch überprüft, ebenso wie das AGR-Ventil und die Dichtung vom Metallrohr an der Drosselklappe. Man hört und fühlt auch hier keinen Luftzug, auch Startpilot führt zu keiner Änderung. Aber es ist wie gesagt auch schon viel besser seit dem Dichtungstausch am Ansaugkrümmer - jetzt mal sehen was der Nebelmaschinen-Test sonst noch zutage fördert… Wenn sich da nichts zeigt, tausche ich vielleicht doch mal die von dir genannten Schläuche auf Verdacht aus.