4Gang Automatik A3-8L ruckt zwischen 2.3. Gang sporadisch nach Warmlauf

habe ein A3 8L 1998, 1,8t Automatik. Getriebe schaltet (immer) perfekt und sanft im kalten Zustand durch alle Gänge. Nach 20 Minuten Fahrzeit ruckt der Gangwechsel zwischen 2. und 3. Gang sporadisch häufig (nicht immer) beim Hochschalten. Es ist so, als würde das Getriebe eine Gedenkpause einlegen, dann aber heftig den 3. Gang reinknallen. Wenn ich nur sachte beschleunige ist der Ruck natürlich etwas schwächer, aber immer noch heftig. Das Getriebeöl ist vor 10 Jahren lt. einer Audirechnung incl. Filter getauscht worden. Seitdem wurde das Auto allerdings keine 10.000 km gefahren.

Was ist Eure Diagnose? Öl überaltert? kann das sich auf einen einzelnen Gang auswirken?

Ich denke, dass es nicht am Ölstand oder am Wandler liegt, denn warum sollten dann die anderen Gänge immer perfekt schalten?
Kann es etwas mit der Öltemperatur und dem 10 jahre alten Öl zu tun haben?
Kann es etwas mit der Wandlerüberbrückung zu tun haben? Ich glaube die hat das Getriebe im 3. und 4. Gang - keine Ahnung, habe ich mal irgendwo als damalige Neuerung gelesen?

Was meint Ihr, hattet Ihr das auch schon mal?

Hi, hatte das bei der Automatik meiner Frau auch.
Als ersten Schritt würde ich das Öl und den Filter tauschen und wenn die Ölwanne einmal ab ist, den Schieberkasten ausbauen und die Kanäle reinigen.
Da setzt sich im laufe der Jahre gern Ölschlamm fest.
Dadurch wurde es dann ein bisschen besser.

Der letzte Schritt war dann Getriebe aus einander und neue Kupplungsreibscheiben und neue Gummibalge für die Kupplungszylinder.

Der Wandler geht eigentlich in den seltensten Fällen kaputt.

vielen Dank, ich werde erst mal mit Öl+Filter versuchen und das Öl 2x tauschen weil ja sonst die Hälfte des alten Öls drin bleibt… Nachfrage: trat das Rucken bei Dir auch nur im warmen Zustand auf? Gruß Georg

Ja nur wenns Öl warm war.
Wie gesagt, wenn einmal Wanne und Filter ab sind, würd ich den Schieberkasten ausbauen und die Kanäle reinigen.
Bei uns waren ein paar Kanäle fast zu. Hat lange gedauert die frei zu kriegen.

super. Den Schiebekasten bekommt man nach unten rausgebaut nehme ich an, und dann liegen die Kanäle frei, oder muss man die Elt-Magnetventile abbauen? Sorry, ich hatte bisher noch kein Wandlergetriebe in dne Fingern…

Genau, den Schieberkasten nach unten abbauen.
Die Magnetventile müssen raus. Dann kann man den Schieberkasten aufschrauben. Der besteht aus 2 Hälften. Wenn der auseinander ist, liegen die Kanäle frei und man kann diese wunderbar mit ner Bürste reinigen.

habe mittlerweile die im Netz verfügbare Literatur einschl. der VAG Getriebereparaturhandbuch gelesen. Danach habe ich erst mal am runden Stecker mit Pin 1-12 die Schaltventile und den Temperatursensor durchgemessen Widerstand/ Ohm) . Alle Werte waren im Toleranzbereich. Deshalb habe ich den Schaltschieberkasten nicht ausgebaut, sondern erst mal nur Öl und Filterwechsel gemacht. Zwei mal jeweils ca. 3 Liter, dann hat man nur noch 1/4 des alten Öls drin. Jetzt achtung: Ich habe bei jedem Ölwechsel die Ölwanne abgebaut, weil da noch fast ein Liter drinsteht, auch wenn Ölablassschraube und Ölüberlaufröhrchen ausgeschraubt sind. Und nochmal ACHTUNG: beim zweiten Ölwechsel ging fast ein Liter mehr rein als beim ersten. Ursache war, dass ich beim ersten mal das Ölüberlaufröhrchen mit vorschriftsmäßig 2 Nm eingedreht hatte, aber das Röhrchen damit nicht bis zum Anschlag nach oben reingeschraubt war. Deshalb kam beim Justieren des Ölstands (Laufender Motor, Neutral Stellung Getriebe, Ablassschraube aufgrdreht, solange eingefüllt, bis es aus dem Überlaufröhrchen wieder raus kam) … also deshalb war nach dem ersten Ölwechsel der Ölstand in der Wanne zu niedrig. Beim zweiten Ölwechsel (unbedingt im Kalten Getriebezustand machen- Motor an, Gänge im Stand einmal durchschalten). Ist das Getriebe warm, füllen sich offenbar die Getriebeteile nicht zuverlässig mit Öl und man hat zu früh den Überlauf am Röhrchen.

Danach läuft mein Getriebe wie neu und das zeitweilige Rucken in den 3. Gang ist verschwunden.

Nachtrag: das alte Öl hatte keinen unangenehmen / verbrannten Geruch und es war grau von Abrieb verfärbt aber der dünne Strahl war noch gut durchscheinend honigfarben. Metallspäne waren weder am Magnet in der Ölwanne noch im Filter.
Das Getriebe war dicht und dennoch zu wenig Öl drin. Ich weiß, Audi hatte 2013 einen Öl+Filterwechsel durchgeführt und möglicherweise hatte Audi das Überlaufröhrchen genau wie ich beim ersten Ölwechsel zu wenig weit reingedreht.