2.0L BKD Fehler P0301

Hi,

kurze Vorgeschichte:
Habe vor kurzem folgende Teile beim Auto erneuert:
Zahnriehmen + Wasserpumpe
Zweimassenschwungrad + Nasskupplung
Wellendichtring Kurbelwelle + Nadellager (war nicht undicht, aber wenn das Getriebe schon draußen war…)

Nach dem Tausch des ZMS + Wellendichtring hatte ich den Fehler P0322 Motordrezahlsignal fehlt (oder so ähnlich)
Nach langem Überlegen und so weiter, habe ich das Getriebe wieder rausgeholt und festgestellt, dass ich den Falschen Wellendichtring verbaut hatte.
Also neuer rein, und dabei gleich die Kupplung erneuert. Neues Getriebeöl und Getriebegrundstellung durchgeführt.
Bei der Probefahrt hatte ich folgende Fehler:
Ladedrucksensor kein Signal
Zündaussetzer Zyl 1 (konnte keine neuartigen Ruckler des Motors festellen. Lief genauso gut/schlecht wie vorher. Nur war der Fehler meiner Meinung nach vorher nicht drinnen)

Wieder Heim, Ladedrucksensor geprüft. Hatte erst die Vermutung, dass der Stecker nicht richtig sitzt, weil ich diesen mal zwischendurch lösen wollte.
Aber Stecker saß richtig.
Also Kabel prüfen. Zum Glück konnte ich nach 10cm ein defektes Kabel feststellen.
Kabel geflickt und jetzt ist der Fehler mit dem Ladedrucksensor auch weg.

Der Fehler P0301 Zündaussetzer Zyl. 1 kommt leider immer wieder rein.

Ich werde nachher einmal die Messwerte aus Block 13 (Leerlaufregelung (Einspritzmengenabweichung) auslesen und mitteilen
Zusätzlich bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Fehler sofort auftritt oder erst beim z.B. Gangwechseln.
Das werde ich nochmal gezielter prüfen.
Kann ich nochmehr prüfen (ohne etwas großartig zu zerlegen?)
Wenn ich später mal die Injektoren von 1 auf zb. 3 welchseln sollte, ist der Ausbau kompliziert, bzw, muss danach etwas eingestellt werden?)
Wenn der Leitungssatz im Kopf defekt wäre, wäre sicher noch ein weiterer Fehler vorhanden oder?

Als mögliche Fehlerquellen würden mir noch die Steuerzeiten vom Zahnriehmen einfallen oder dass ich eventuell eine Leitung durch die Motorbrücke gequetscht habe?
Zum Zahnriehmen, diesen habe ich extra nochmal die Spannung geprüft und eingestellt und die Steuerzeiten ebenfalls. Mir fällt bei den Steuerzeiten aber immer auf, dass an den Nockenwellen ein Stift gut reingeht und der zweite etwas schwieriger, muss die Auslassnockenwelle dabei ein klein wenig mit „drehen“ also eigentlich nicht mal wirklich drehen, mehr so einen Impuls geben, dass der Stift richtig reingeht.

Sollte der Wellendichring nicht 100% auf OT stehen (was er eigentlich durch das Spez. Werkzeug machen sollte), könnte das ebenfalls der Fehler sein?

Habe mal die Messwertblöcke 13 & 23 ausgelesen.
Einmal direkt nach dem Anlassen und einmal bei etwa Betriebstemperatur (sollte noch etwas drunter gewesen sein.)
Bei etwa Betriebstemperatur ist der Fehler P0301 auch wieder gekommen.
Vorher war er weg.

Messwerte Kalt:
13.1 2.99 mg/H
13.2 -0.85 mg/H
13.3 -1.67 mg/H
13.4 -0.49 mg/H

23.1 -78
23.2 -24
23.3 -1
23.4 -15

Warm:
13.1 2.99 mg/H
13.2 -0.78 mg/H
13.3 -1.04 mg/H
13.4 -1.32 mg/H

23.1 -91
23.2 -32
23.3 -4
23.4 -19

Könnt ihr mit den Werten etwas anfangen?
Ja, man sieht, mit dem 1ten Injektor stimmt etwas nicht.
Aber was?
Injektor, Kabelbaum, Dichtung des Injektors oder kann es auch etwas außerhalb des Motors sein?
Kann ich auslesen, ob die Zeiten KW zur NW passt?

Als günstigste und einfachste Lösung würde ich den Kabelbaum erneuern.
Denke aber eher, dass es etwas direkt mit dem Injektor zu tun hat.

Plan ist wie folgt:
Kabelstrang erneuern (ist denke ich die einfachste Lösung)
Materialkosten: 12€ Ventildeckeldichtung
30-40€ für den Kabelstrang (nicht Original über Amazon)

Ich glaube nicht, dass es die Situation in irgendeiner Weise verbessern wird. Aber ich würde den sowieso wechseln, wenn ich mich an die Injektoren mache.

Im zweiten Step würde ich alle Injektoren ausbauen, im Ultraschallbad reinigen, alle Dichtungen erneuern und mit 2k Kleber „einkleben“. (was ist eure Meinung dazu? habe dazu folgendes YT Video gefunden:
Pumpedüse Element verkleben - Sitz reparieren PDE 2.0TDI 16V )

Habe hier etwas Angst, dass meine Injektoren schon stark im Kopf gearbeitet haben und sie gar nicht mehr dicht werden.

Materialkosten zweiter Step:
Injektorenabzieher 70-80€
2K Kleber: noch unbekannt
Pumpe Düse Reiniger VW (D600200A2) - ca. 40-45€
Ultraschalbad ist vorhanden
Korb Ulraschallbad (bei meinem ist keiner dabei :wink: - ca 40€
Injektorenschachtreiniger BGS - 35€
4x Injektorendichtsatz inkl. Dehnschrauben - glaube ca. 20€ pro Satz - also ca. 80€
Drehmomentschlüssel 2-24NM - 25€

glaube das war es an Teilen.
Wer natürlich das Ultraschallbad nicht hat, muss das dazu rechnen. Bzw. die Injektoren kann man sicher auch von z.B. einem Boschdienst reinigen und neu abdichten lassen.

Werde das ganze ohne Messuhr wieder einstellen. Sollte aber nicht das Problem sein.
Wer dazu ein Video braucht, YT hat hier wieder ein passendes zu bieten:
PD Elemente ohne Messuhr einbauen

Da ich demnächst aber erstmal in den Urlaub fliege, wird das erst danach angegangen.

Also, nach dem der Urlaub endlich vorbei ist und so weiter, habe ich mich mal an die PDE gewagt.
Ausbau ging eigentlich völlig problemfrei. Da habe ich mehr Probleme befürchtet.

Dichtungen waren alle noch ganz (was nicht heißt, dass diese nicht verschlissen waren)
Vorne sahen sie entsprechend Verrußt aus, aber sollte bei fast 300tkm normal sein.
Die Sitze im Kopf haben auf jeden Fall schon Spuren, aber da werde ich wohl nichts machen können (außer den Kopf erneuern, was ich defenitiv nicht vor habe)

Was habe ich also gemacht:
Dichtungen alle runter gemacht, und ab ins Ultraschallbad mit original VW PD Reiniger
90min bei angenehmen 70° ziehen lassen, danach waren sie schön zart.

Also sahen nach dem Ultraschallbad alle wieder ganz schick im vergleich zu vorher aus.
Alles mit bremsenreiniger nochmal abgesprüht, neue Dichtungen verpasst und einen neuen Stößel, der im Dichtsatz dabei ist.
Bissi Siliconspray vorne rauf, um Rost durch das Ultraschallbad bis zum Motorlaufenlassen vorzubeugen

Während des Ultraschallbades habe ich mal mit so einem Set die Schächte der PDE bissi gereinigt und anschließend im oberen Bereich bissi Fett aufgetragen (eigentlich nur wegen meiner mit 2k Verklebungsaktion, die beim Einbau der PDE erfolgen sollte)
Besonders verdreckt waren die Schächte nicht, abe da ich das Set schon gekauft habe, kann es ja auch nicht wirklich schaden.
Bin erst mit einer Messingbürste rein und dann bissi den Akkuschrauber drehen lassen, anschließend ist das ein komisches Pinselding, aber mit recht harten Borsten.
Das Borstending habe ich bissi Fett raufgemacht, um den Dreck von der Messingbürstenrienigung rauszuholen.

Und dann ging es ans PDE einbauen und mit 2k Kleber wie in dem Video zu verkleben.
Die Klebefächen habe ich direkt vorher nochmal mit Bremsenreiniger (auf einem Tuch) sauber gemacht, Kleber rauf, Dichtringe nochmal leicht mit Fett eingerieben und dann eingesetzt.

Beim Einsetzen bin ich wie folgt vor gegangen, PDE leicht eingesetzt, die neuen zwei Schrauben ein paar Gewindegänge eingeschraubt, sodass das PDE eine Führung hat und dann von Hand das PDE bis Anschlag reingedrückt. Geht eigentlich relativ Problemlos.
Anschließend die Schrauben erst mit 3 NM, dann 90° und dann nochmal 180° festgezogen.
Und das dann noch mit den 3 weiteren.
Stößel auf den Injektoren leicht mit Fett eingeschmiert und dann die Welle rauf und langsam und gleichmäßig festgezogen. Habe immer in der Reihenfolge 1-3-5 und dann 2-4 nur die Nuss per Hand gedreht. Immer etwa 45-90°. So lange, bis ich von Hand nicht mehr weiter gekommen bin.
Dann etwas mit der kleinen Ratsche noch nachgezogen (gleiche Reihenfolge) und dann habe ich das ganze mitm Drehmomentschlüssel 20Nm und nochmal 90° festgezogen.

Neuen Kabelbaum im Ventildeckel verlegt (kein originaler, habe aber alle Kontakte durchgeprüft, ob der Richtige Stecker auch am richtigen Pin ist (mit dem alten Kabelbaum verglichen)

Und dann die PDE Elemente eingestellt.
Habe das ganze ohne Messuhr gemacht.
Dafür einmal Rad Beifahrerseite runter, Vergleidung ab und dann auf der Kurbelwelle den Motor durchgedreht.
Darauf geschaut, wann welches PDE(bzw. die Kipphebel) unten (in Endposition angekommen ist und dann mit eine Makierung auf der Riehmenscheibe der KW gemacht. Weiter gedreht, bis der Kipphebel wieder angefangen hat nach oben zu wandern und dann eine weitere Makierung gemacht.
Das habe ich für alle 4 PDE gemacht. wobei es auch reichen würde nur für 1 & 3 oder 2& 4 zu machen, da die Zeiten für die anderen zwei identisch sind. (aber doppelt hält besser und gibt einem selbst mehr Sicherheit)
Nachdem die Makierungen drauf waren, habe ich dann zwischen meine jeweilgen zwei makierungen gedreht und dann die Einstellschraube per Hand bis zum Anschlag gedreht und dann wieder 180° zurück.
Ging alles sehr gut und man fühlt, wenn man am Ende ist.
Kontermuttern fest und dann noch den Ventildeckel wieder rauf und paar kleinigkeiten.
Da der Kleber 24h Aushärtezeit benötigt, habe ich diese entsprechend erstmal abgewarter und dann kam gestern Abend der große Moment.
Orgel Orgel Orgel…
Habe nach diversen Startversuchen und keinem zucken vom Motor schon befürchtet, dass ich jetzt irgendwas komplett versaubeutelt habe.
Durch etwas googlen bin ich zum Glück auf zwei ähnliche Fälle gestoßen und beim einen Stand etwas von 15min hat es bei ihm gedauert, bis der Motor wieder wollte.
Zwischendurch habe ich zur Sicherheit nochmal die Entlüfterschraube aufgemacht um sicher zu gehen, das wenigstens bis zum Filter keine Luft mehr ist.
Also noch ein paar mal weiter orgeln lassen und dann kamen endlich die ersten zucker vom Motor und kurz darauf sprang er an und lief erstmal wie ein Kätzchen (+ eine schöne Rauchwolke ausm Auspuff)

Nun zum Fazit (heute morgen zur Arbeit erst die Probefahrt quasi gemacht)
Motor läuft im Stand warm und kalt gefühlt deutlich besser.
Anfahren an der Ampel mit warmen Motor fühlt sich auch deutlich besser an.
Anspringen war vorher ok, hat ca 2-3 Sekunden gebraucht, schein jetzt etwas besser zu gehen. Im Winter hat er sich schwerer mit dem Anspringen getan. Mal schauen, ob es diesen Winter besser geht.

Das Hauptproblem mit dem Ruckeln beim Fahren ist leider geblieben.
Tritt zum Beispiel auf, wenn man im 6 fährt, dann z.B. wegen einer Baustelle nur noch 80 fährt und dann wieder auf 100 oder mehr Beschleunigen möchte. Getriebe bleibt dauerhaft im 6ten.
Jetzt gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten, damit er dieses eckelhafte ruckeln nicht macht. entweder das Gaspedal mit ganz viel liebe betätigen, sodass er ganz langsam schneller wird, alternativ entweder von Hand runterschalten oder per Kickdown das Auto dazu bringen selbst runter zu schalten.

Bin mit meinem Latein langsam am Ende und möchte eigentlich nicht mehr wirklich Geld reinstecken.
Da sind jetzt doch einige Euros nochmal reingeflossen ohne wirklichen Erfolg.
Ja, alles ist etwas besser für sich betrachtet, aber eines der Hauptprobleme ist noch nicht richtig weg.

Der Fehler P0301 ist aber übrigens nicht wieder gekommen.
Die Messwerte haben sich deutlich verbessert, sind aber nicht geil (aber PDE neu, bzw. generall überholt will ich mir nicht kaufen, da ich denke, dass der Kopf dann auch neu sollte…)
Ob das Verkleben noch etwas bringt, keine Ahnung, aber Schaden kann es auch nicht wirklich, außer ich will die PDE nochmal ausbauen und das geht am Ende deswegen nicht mehr. (Laut dem Video sollte es aber durch das Fett wieder ganz gut rausgehen)

Messerwerte nach der Reparatur
Warm:
13.1 1.36 mg/H
13.2 -0.49 mg/H
13.3 -0,71 mg/H
13.4 -0,16 mg/H

23.1 -101
23.2 -35
23.3 -14
23.4 -34

Hat noch jemand eine Idee, wovon das Ruckeln vllt noch kommen könnte, was mich kein Vermögen kosten könnte :slight_smile: